Freitag, 12. September 2014

Christian Dietrich Grabbe 

* 11. Dezember 1801 in Detmold 
† 12. September 1836 ebenda
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Bedeutender Erneuerer des deutschsprachigen Dramas. 

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1801 als einziges Kind eines Zuchthausaufsehers in Detmold geboren, bot Grabbe sechzehnjährig dem Leipziger Verleger Goschen vergeblich sein Drama »Theodora« an, das nicht erhalten ist. Er studierte Jura in Leipzig und Berlin. Seine Versuche, sich als Autor, Schauspieler oder Dramaturg am Theater zu etablieren, scheiterten, und er wurde 1826 Militärgerichtsbeamter beim lippischen Heer. 

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Der Achtungserfolg seiner 1827 erscheinenden Jugendstücke »Dramatische Dichtungen nebst einer Abhandlung über die Shakespeare-Manie« ermutigte ihn zu weiteren literarischen Arbeiten. 1829 wurde seine Tragödie »Don Juan und Faust« als einziges Stück zu Lebzeiten des Autors aufgeführt. Die weitgehende Ablehnung der Bühnen, seine als quälend empfundenen Amtsgeschäfte und die unglücklich verlaufende Ehe mit der zehn Jahre älteren Ehefrau verfestigten sich zu einer Lebenskrise. Grabbe vernachlässigte die Amtsgeschäfte und verfiel zunehmend dem Alkohol. In Düsseldorf arbeitete er mit Karl Immermann , den er 1831 kennen gelernt hatte, an dem von diesem erneuerten Stadttheater. Doch auch diese Zusammenarbeit dauerte wegen der Depressivität und der Alkoholexzesse Grabbes nicht lange. 1834 quittierte er den Staatsdienst, verließ seine Frau und überwarf sich mit seinem Verleger. Grabbe starb im Alter von 34 Jahren vereinsamt in Detmold. 

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Grabbe war neben Georg Büchner der bedeutendste Erneuerer des deutschsprachigen Dramas seiner Zeit. Er war beeinflusst von Shakespeare  und dem Sturm und Drang . In seinen Dramen, die mit ihren Massenszenen und schnellen Szenenwechseln die damalige Theater- und Bühnentechnik überforderten, löste er die strenge Form des klassischen Dramas in eine Folge locker verbundener Szenen auf und wurde zum Wegbereiter des Realismus auf der Bühne. Nach seinem Tod zunächst vergessen, wurde Grabbes Werk erst von den Dramatikern des Naturalismus und Expressionismus wiederentdeckt. Verehrung fand er als nationaler Dichter unter dem Nationalsozialismus. Vor allem in den 1930er Jahren wurden mehrere Straßen nach Grabbe benannt.

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Zitate

Was hilft uns Glück, wenn's niemand mit uns teilt? Ein einsam' Glück ist eine schwere Last.

Wer Zahnweh hat, wünscht, daß es Kopfweh wär’,
und wär’ es Kopfweh, würd’ er Zahnweh wünschen.

Beim Essen ist Musik ein guter Prüfstein; denn ist das Essen gut, so hört man die Musik nicht.

Und nur Abwechslung gibt dem Leben Reiz und läßt uns seine Unerträglichkeit vergessen.

Nicht dem Menschen, der Gottheit nur geziemt die Rach' und Strafe.

Der Sieger hat recht.

Glück ist die Bescheidenheit, mit der der Wurm nicht weiter strebt zu kriechen, als seine Kraft ihn trägt.

Wenn du die Blume pflückst, ist sie gebrochen;
Wenn du das Glück genießest, ist's verschwunden
Und ist das Unglück erst nur da, so ist
Es auch bald überstanden.

Die Wirklichkeit, und wäre sie die glücklichste, ist rauh! Erst das Vergang'ne ist das wahre Glück.

Das Jahr ist kurz und lang die Stunde.
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