Freitag, 12. September 2014

Prolog:

"Unser eigentliches Ziel waren immer die Innenstädte. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie" (Arthur Bomber-Harris ). Eine der großen Geschichtslügen, die Deutschen hätten mit dem Luftterror begonnen, ist historisch schon lange widerlegt. Bereits 1939 erfolgten sieben Luftangriffe der RAF auf Nordwestdeutschland. Am 10./11. Mai 1940 wurde die Innenstadt von Mönchengladbach angegriffen. Entgegen dem Völkerrecht  wurden danach auf Befehl der Kriegsverbrecher Churchill, Roosevelt, Stalin und Konsorten durch den alliierten Bombenterror gezielt die Wohnbezirke aller deutschen Städte mit 50.000 und mehr Einwohnern in Schutt und Asche gelegt; unersetzliche Kulturgüter geplant vernichtet und etwa 1 Million Zivilisten grausam ermordet, darunter über 54.000 Kinder unter 14 Jahren .

"... ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meiner Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken" (Adolf Hitler in seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939 ). - Entsprechend diesem Befehl richteten sich die deutschen Luftangriffe auf Warschau im September 1939 und Rotterdam 1940  ausschließlich gegen militärische Ziele als Teil eines Feldzugs. Im Fall von Warschau wurde der Zivilbevölkerung 9 Tage Zeit gegeben, die Stadt zu verlassen, falls das polnische Militär die Stadt nicht freiwillig übergäbe. Der Angriff auf Rotterdam im Mai 1940 erfolgte, weil der niederländische Stadtkommandant die Kapitulationsaufforderung ablehnte. Das Bombardement von Coventry vom 14. November 1940 galt den im Stadtzentrum gelegenen Rolls-Royce Flugzeugmotorenwerken und zahlreichen kleineren Rüstungsbetrieben.


Terrorangriffe auf Stuttgart

Immer wieder wurde Stuttgart in den ersten vier Jahren des Krieges von Bombern heimgesucht. Doch es gelang den Alliierten bis dahin nicht, die Stadt schwer zu treffen. Die Abwehr mit künstlichem Nebel und guten Luftschutzvorkehrungen war zu stark. In der Nacht auf den 25. August 1940 traf ein gegen Stuttgart- Untertürkheim gerichteter Luftangriff ein Wohnviertel. Fünf Menschen mussten ihr Leben lassen. Erst als mit dem Kampf an der Ostfront ab 1943 immer mehr deutsche Soldaten abgezogen wurden, bröckelte auch die Abwehr in Stuttgart. Amerikanische Bomber flogen nun auch bei Tag. Die Luftwaffe hatte zwar 15- bis 17-jährige Schüler als Luftwaffenhelfer eingezogen, die alle kriegswichtigen Einrichtungen verteidigten, aber für die zivilen Bereiche fehlte es an Schutz.

 

Die verheerendsten Luftangriffe auf Stuttgart erfolgten im Juli und September 1944. Durchgeführt wurden die Angriffe durch die britische No. 5 Bomber Group auf Befehl von Arthur Bomber Harris. Diese Einheit war auf das systematische Abbrennen ziviler Flächenziele durch einem Feuersturm spezialisiert. Das Feuer vervielfachte dabei die Schäden der als Verursacher eingesetzten Spreng- und Brandbomben. Die Stuttgarter Innenstadt wurde als Kerngebiet des Angriffs ausgewählt, da hier der Holzanteil an der Gesamtbaumasse am höchsten war. Damit stellte sie zum Entzünden eines Feuersturms das gewünschte Kernzielgebiet dar.

 

Der erste Angriffsserie vom Juli 1944 begann am 25. Juli und endete am 29. Juli 1944. Das Zielgebiet war das dichtbesiedelte Stadtzentrum in der Talkessellage – insbesondere die mittelalterliche Altstadt. Diese Bombardement liefen wie folgt ab: Zuerst wurden Tausende Sprengbomben sowie mehrere hundert Luftminen abgeworfen. Durch die Druckwellen der Explosionen wurden die Dächer aufgerissen. Danach wurden Tausende Elektron-Thermitstäbe über dem Zielgebiet abgeworfen, die nun in die aufgerissen Dachstühle der Häuser fielen und diese innerhalb kürzester Zeit in Vollbrand versetzten. Binnen kurzer Zeit sollten sich Tausende kleinere Gebäudebrände zu einem Großbrand ausdehnen. Bei der ersten Angriffsserie gelang es den Angreifern nicht, einen Feuersturm auszulösen. Sie warfen bei dieser ersten Serie rund 5.2400 Sprengbomben und knapp 70.000 Brandbomben über Stuttgart ab. Die Stuttgarter Altstadt ging am 26. Juli 1044 unter. Zwischen 1.35 und 2.35 Uhr griffen 474 Bomber an. Das Rathaus und dessen Umgebung brannten lichterloh. Bilanz der ersten Angriffsserie: 884 Tote, 1.916 Verletzte, 63.000 Obdachlose, der Stadtkern zu 87% vernichtet.

 

Beim zweiten Großangriff in der Nacht des 12. Septembers 1944 zwischen 22:59 und 23:30 Uhr warfen die Briten 75 Luftminen, 4.300 Sprengbomben und 180.000 Stabbrandbomben über einem schmalen Areal im Gebiet der Gegend um die Hegel-, Hölderlin- und Schwabstraße sehr zielgenau ab. Das dabei entstandene Großfeuer dehnt sich in hoher Geschwindigkeit aus. Es entstand ein Feuersturm. Dieser vernichtete ein fünf Quadratkilometer großes Stadtgebiet im Stuttgarter Talkessel. Die große Bahnhofshalle brach zusammen. Allein in der Calwer Straße wurden 452 von 480 Häusern zerstört. In den Straßen kochte der brennende Asphalt. Unbeschreibliche Szenen spielten sich bei der vom Feuer erfassten russischen Kirche ab. Die Menschen mussten durch die Flammen fliehen und eilten in den Tod. Es sind Fälle vorgekommen, dass sich einige aus Todesangst das Leben nahmen. Durch Feuer-Gassen können sich viele Stuttgarter in Stollen der umliegenden Hänge retten. Der Angriff forderte etwa 1.000 Menschenleben. 
 
Weitere Angriffe erfolgten im Oktober 1944 und im Januar 1945, der letzte am 19. April 1945.
 
Bei den insgesamt 53 Luftangriffen auf Stuttgart wurden 21.246 Tonnen = 1.312.000 Stück Brand-, Spreng- und Minenbomben abgeworfen. 4.590 Menschen kamen ums Leben, 8.908 wurden verwundet und 85 blieben vermisst. 39.125 Gebäude wurden zerstört oder beschädigt. Dies entsprach 57,5 Prozent der Bausubstanz Stuttgarts. Die Innenstadt war hierbei am schwersten betroffen mit einem Zerstörungsgrad von rund 68 Prozent der Gesamtbausubstanz. Stuttgarts Einwohnerzahl ging von 496.490 auf 226 067 zurück. Die Amerikaner und die Briten hatten etwa 300 Flugzeuge mit ihren meist sieben bis zehnköpfigen Besatzungen verloren. 
ABCDCDCDCD

Register:  

Email:   Quelle: Internet

Weitere Infos:

nach oben