Robert Ley
ABCD
* 15. Februar 1890 in
Niederbreidenbach
† 25. Oktober 1945 in Nürnberg
ABCD
Deutscher Politiker, Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront (DAF). ABCD
Ley wurde im
Oberbergischen Land
als siebtes von elf Kindern eines Großbauern geboren. Nachdem der Vater eines
Versicherungsbetrugs überführt und zu vier Jahren Haft verurteilt worden
war, verbrachte Ley einen Teil seiner Jugend zwar
in Armut und Schande, konnte aber dennoch 1910 an der
Oberrealschule in Elberfeld (heute Stadt Wuppertal) seine Abiturprüfung
ablegen. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs studierte er Chemie in
Jena, Bonn und Münster. ABCD
Als Kriegsfreiwilliger diente
Ley 1914 zunächst bei der Artillerie, wurde noch im gleichen Jahr mit
dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet und 1916 zum Leutnant befördert.
Als Fliegerbeobachter wurde Ley abgeschossen und geriet am 29.
Juli 1917 in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1920
körperlich schwer gezeichnet nach Deutschland zurückkehrte. Durch einen
Beinbruch und eine schwere Gehirnverletzung erlitt er bleibende Schäden.
Seine Alkoholabhängigkeit und seine Tendenz zum Stottern
waren Folge seiner im Krieg erlittenen Verletzungen.
Wiederholte chirurgische Operationen waren zu seiner Genesung
erforderlich.
Nach der Entlassung aus
der Gefangenschaft schloss Ley sein Studium in Münster mit einer Doktorarbeit im
Fach Chemie erfolgreich ab und trat 1921 in den Dienst der Farbwerke Bayer
in Leverkusen. Wegen antisemitischer Angriffe auf einen Bankier verlor er
1928 seine Beschäftigung bei der Bayer-Zweigniederlassung der I. G.
Farben. 1924 wurde Ley Mitglied in der NSDAP, in der er sich in
kurzer Zeit als herausragender Organisator und politischer Redner einen
Namen zu machen verstand. 1925 wurde ihm die Leitung des Gaues
Rheinland-Süd übertragen. Leys politische Reden erwiesen sich seit
den späten 1920er Jahre als äußerst effizient. Das von ihm
herausgegebene Parteiorgan „Westdeutscher Beobachter" nutzte er
geschickt zur Verbreitung der nationalsozialistischen Ideologie. Auf diese
Weise war ihm bereits 1928 mit seiner Wahl in den preußischen Landtag ein
erster bedeutender politischer Erfolg gelungen, ehe er 1930 als einer von
107 nationalsozialistischen Abgeordneten auch in
den Reichstag gewählt wurde.
Adolf Hitler , der in Ley einen
seiner verlässlichsten und fähigsten Mitarbeiter sah, berief ihn 1931
zum Reichsinspekteur und Stellvertreter des Reichsorganisationsleiters Gregor Strasser
, dessen Nachfolger er 1934 wurde. In
diesem Amt gewann Ley erheblichen Einfluss auf die
nationalsozialistische Schul- und Bildungspolitik.
Nach Leys Ideen wurden bis 1935 Parteischulen (Ordensburgen) für
junge Erwachsene gebaut, u. a. die Ordensburg Sonthofen im Allgäu,
die Ordensburg Vogelsang in der Eifel und Crössinsee in Pommern.
Ab 1937 kamen in Zusammenarbeit mit dem
Reichsjugendführer Baldur von Schirach
außerdem die parteieigenen
Adolf-Hitler-Schulen für Jungen ab 12 Jahren
hinzu.
1933 ernannte ihn Hitler zum
Leiter der neu gegründeten Deutschen Arbeitsfront (DAF), die er als
gemeinsamen Verband der Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur größten
Massenorganisation im
Dritten Reich ausbaute. Bis 1939 erreichte die DAF eine Stärke von
22 Millionen Mitgliedern.
Die DAF sollte nach ihrem Selbstverständnis eine Organisation
aller schaffenden Deutschen der Stirn und der
Faust sein, mit dem Anspruch, den Arbeiter zum gleichberechtigten
und geachteten Mitglied der
Nation zu machen.
Auch bei der Gründung der
Gemeinschaft 'Kraft durch
Freude' (KdF) im Jahr 1933, einer Unterorganisation der DAF, war
er federführend. Leys Konzept sah vor, den Rahmen der Freizeitgestaltung
unter ideologischen Gesichtspunkten zu erweitern, auf vielfältige Weise
zu gestalten und zu überwachen. Um das nationalsozialistische Ideal
einer
Volksgemeinschaft zu verwirklichen, bemühte sich Ley vor allem um
eine qualitative Steigerung des Lebensstandards der Arbeitnehmer.
Nach Ley wurden der Siedlungstyp Ley-Siedlung und das
Passagierschiff Robert Ley benannt.
Ohne militärische Befugnisse
blieb er von sämtlichen kriegswichtigen Entscheidungen ausgeschlossen
und verlor sowohl gegenüber dem Generalbevollmächtigten für den
Arbeitseinsatz Fritz Sauckel , als auch dem Reichsminister
für Bewaffnung und Munition Fritz Todt
sowie dessen
Nachfolger Albert Speer
erheblich an Macht und Einfluss.
1942 erhielt er den Auftrag zu Einrichtung des Deutschen
Wohnungshilfswerks, mit dem ab Herbst 1943 die Luftkriegsopfer mit
behelfsmäßigem Wohnraum versorgt werden sollten. Hitler ernannte Ley 1945 testamentarisch zum
Reichsminister ohne Geschäftsbereich.
Am 15. Mai 1945 wurde Ley in Schleching bei Kufstein von
amerikanischen Soldaten verhaftet.
Er kam am 25. Oktober 1945 in seiner Gefängniszelle ums Leben.
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