Entweder die Frankenrieder kaufen sein Hotel oder er werde es der Regierung von Niederbayern als Asylunterkunft anbieten – so positionierte sich Hotel- und Pensionsbesitzer Christian Lintl am Mittwochnachmittag bei einer eilends einberufenen Bürgerversammlung in der Gaststube des Hotels Himmelsblick. Rund 40 Frankenrieder waren gekommen, um zu diskutieren, wie die Dorfgemeinschaft eine Asylbewerbunterkunft im 141-Einwohner-Ort verhindern könnte.
Der Investor Josef Haberstroh hatte Lintl am vergangenen Freitag über den Makler kontaktiert, um seine Pension aufzukaufen und der bayerischen Regierung als Asylunterkunft zur Verfügung zu stellen. Nun mache die Regierung ihm persönlich Druck, sagte Lintl. Er habe ein Top-Angebot erhalten. Er äußerte Angst vor einer Zwangseinweisung von Asylbewerbern, es müsse schnell gehen. Der Dorfgemeinschaft machte er folgenden Vorschlag: Sie sollten ihm für rund
2.000 Euro pro Person das Hotel Himmelsblick abkaufen.
"Woher soll jetzt jeder von uns von jetzt auf gleich 2000 Euro haben?", riefen mehrere Bürger in die Runde. Klaus Englmeier führte das Wort in der Diskussion und befürwortete den Kauf durch die Dorfgemeinschaft: "Ist es nicht jedem von uns
2.000 Euro auf zehn Jahre wert, das Hotel zu kaufen? Dann bleibt Frankenried Frankenried! Das Dorf muss zusammen halten. Ich wäre dabei." Für diese Aussage erntete er Applaus. Weil nicht alle Frankenrieder zur kurzfristig einberufenen Versammlung gekommen waren, will man am Sonntag mit allen Bürgern einen Kauf besprechen.
ABCD