Postum 130.000 Euro
für Adolf Hitler
Nürnberg - Im Keller des Auktionshauses
Weidler
kam am Samstagnachmittag ein echter Hitler unter den Hammer : das Aquarell "Standesamt/Altes Rathaus", das die entsprechenden Gebäude in München zeigt, 28 mal 22 Zentimeter groß, Katalognummer 6649, Mindestgebot
4.500 Euro. Zwölf Interessenten aus Amerika, Spanien, Asien und Deutschland boten mit, schriftlich hatte ein
Privater bereits ein Angebot über 85.000 Euro eingereicht.
Gesteigert wurde vor allem am Telefon. Am Ende gewann ein Bieter aus dem Nahen Osten, der seinen
Statthalter fernmündlich instruierte. Zeugen wollen gehört haben, dass der Mann am Telefon russisch
sprach. Für 130.000 Euro ging das Bild über den Tisch, der Bieter entfernte
sich nach dem Zuschlag wortlos die Treppe hinauf.
2005, als die Weidlers schon mal einen "original Hitler" unter dem Hammer brachten, hatte die Stadt Nürnberg versucht, die Versteigerung verbieten zu lassen. Vergeblich. Diesmal wollte die Stadt vorab möglichst wenig Aufhebens machen, um
die Aktion nicht noch zusätzlich zu bewerben. Allerdings mit gegenteiligem Erfolg: Ob New York Post, The Independent oder Malay Mail: Die Weltpresse zeigt sich höchst interessiert.
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