Schlacht bei Kesselsdorf
am 15. Dezember 1745.
Im Zweiten Schlesischen Krieg besiegten die Preußen unter Fürst Leopold von Dessau
die Österreicher und Sachsen unter Feldmarschall Rutowski
.
ABCD Vorgeschichte:
1740 starb der Kaiser Karl VI.
von Österreich ohne einen männlichen Erben. Maria Theresia , seine Tochter sollte die Nachfolge antreten.
Dies provozierte den österreichischen Erbfolgekrieg , an dem
verschiedene europäischen Staaten beteiligt waren. Der preußische König
Friedrich II.
besetzte kurzerhand die österreichische Provinz Schlesien (1. Schlesische Krieg
von 1740 bis 1742). Sachsen stand auf der Seite der Preußen und hoffte, einen Teil von Schlesien zu
bekommen. Am 28. Juli 1742 wurde unter Vermittlung Großbritanniens im Frieden von Berlin
der Erste Schlesische Krieg zwischen den verfeindeten Mächten Österreich und Preußen beendet und Schlesien unter diesen aufgeteilt. Preußen erhielt mit Niederschlesien, Oberschlesien und der Grafschaft Glatz einen Großteil des Landes, während Österreich nur wenige Städte wie etwa Jägerndorf und Troppau behielt.
Sachsen ging leer aus.
Maria Theresia nutzte den Friedensschluss, um sich der Hauptbedrohung ihres Thronanspruchs durch den bayerischen Kurfürsten Karl Albrecht
zu erwehren. Dieser war nach dem Aussterben der männlichen Linie des Hauses Habsburg im Januar
1742 als Karl VII. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gewählt worden, was Maria Theresias Plan vereitelte, ihren
Gemahl Franz
Stephan von Lothringen auf den Thron zu heben. Maria Theresia ließ Bayern
besetzen und stellte es im Juni 1742 unter österreichische Verwaltung.
Durch diese neue außenpolitische Konstellation musste sich Friedrich II. bedroht fühlen:
Es stand zu befürchten, dass Maria Theresia ihren gestiegenen Einfluss nutzen würde, um Schlesien von Preußen zurückzufordern. Friedrich II. bemühte sich daraufhin um Bündnispartner und fand
Anschluss an die seit 1741 verbündeten Staaten Bayern, Frankreich und
Spanien. Nachdem sich Friedrich derart abgesichert hatte, fiel er im August 1744
in Böhmen ein und eröffnete dadurch den Zweiten Schlesischen Krieg. Österreich stellte sich keiner
Schlacht. Die mangelnde Versorgung des preußischen Heeres und die zunehmende Zahl an Deserteuren zwang Preußen zum Rückzug nach Schlesien.
Im Januar 1745 wurde die Situation für Friedrich II. immer bedrohlicher, als sich Großbritannien, die Niederlande, Österreich und Sachsen
zusammenschlossen.
Im Juni 1745 marschierten österreichische Verbände in Schlesien ein. Es
kam am 4. Juni zu der für Preußen siegreichen Schlacht bei
Hohenfriedberg .
Im Dezember 1745 marschierten die Preußen in Sachsen ein, das auf der Seite Österreichs kämpfte.
Es kam zur Schlacht bei Kesselsdorf. Die
30.000 Mann starken preußischen Truppen standen unter dem Befehl des Fürsten Leopold von Dessau,
die verbündeten Österreicher und Sachsen unter Feldmarschall Rutowski. Diese hatten 32.000 Mann zum Schutz Dresdens zusammengezogen und sich bei Kesselsdorf südlich vom Zschoner Grund aufgestellt. Das Dorf bildete den Schlüssel zur Stellung und war durch 3 Batterien mit 34 Geschützen gedeckt. Der Fürst von Dessau war entschlossen, die Stellung zu erstürmen, und ging gegen Mittag zum Angriff über.
Der Angriff wurde zweimal unter großen Verlusten für die Preußen zurückgeschlagen. Da Sachsen und Österreicher jedoch die zurückweichenden preußischen Bataillone bis vor ihre eigenen Batterien verfolgten, mussten diese ihr Feuer einstellen. Bei der Verfolgung löste sich die Stellung der Verbündeten auf, und so gelang es dem Fürsten, nachdem er durch seine Kavallerie die Feinde hatte zersprengen lassen, mit den Fliehenden zugleich in Kesselsdorf einzudringen und die Batterien zu erobern.
Gleichzeitig hatte sein Sohn, Prinz Moritz , den rechten feindlichen Flügel bei Pennrich umgangen und zurückgeworfen, so dass die Sachsen einen ungeordneten Rückzug antraten. Die sächsische und österreichische Armee
hatten ca. 14.500 Tote und Verwundete zu verzeichnen, die Preußen etwa 5.000.
Die geschlagenen Sachsen und ihre österreichischen Verbündeten zogen innerlich erschüttert, hungernd in unerträglicher Kälte am 22. Dezember über Pirna und Dippoldiswalde nach Böhmen ab und verbrachten dort den Winter.
Die Schlacht bei Kesselsdorf war der letzte Sieg des Alten Dessauers, sie entschied den
Zweiten Schlesischen Krieg zugunsten Preußens. Dresden wurde am 17. Dezember
1745 übergeben. Am 18. Dezember zog Friedrich II. dort ein, und am 25. Dezember wurde der Friede von Dresden
mit den Abgesandten Maria Theresias sowie Friedrich Augusts II von Sachsen
(Augusts III. von Polen)
geschlossen, der sich mit seinem Minister Brühl
nach Prag in Sicherheit gebracht hatte.
Folgen: Der Frieden von Dresden beendete den Zweiten Schlesischen Krieg.
Preußen erhielt von Österreich den Besitz Schlesiens bestätigt, während im Gegenzug Friedrich II.
den schon zuvor gewählten Franz als Deutschen Kaiser anerkannte. Der
Wittelsbacher Karl VII. war bereits im Januar 1745 verstorben. Sachsen bezahlte eine Kriegsentschädigung von einer Million Taler an Preußen und verzichtete auf
jeden Anspruch in Schlesien.
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