Montag, 29. Dezember 2014

Johann Friedrich Cotta

* 27. April 1764 in Stuttgart
† 29. Dezember 1832 ebenda
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Deutscher Verleger, Industriepionier und Politiker.

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Cotta, später geadelt Freiherr Cotta von Cottendorf (seit 1817 Cotta von Cottendorf, seit 1822 Freiherr) übernahm nach einem Mathematik-, Geschichts- und Jurastudium 1787 die Leitung der völlig verschuldeten 'Cotta'schen Verlagsbuchhandlung' in Tübingen, die seit 1659 im Familienbesitz war. Er baute die Buchhandlung in wenigen Jahren zu einem erfolgreichen Unternehmen aus. Ab 1795 verlegte er Schillers 'Horen' und wurde der Verleger von Goethe , Hölderlin , Hebel , Uhland , Schwab , Schelling , Fichte , Pestalozzi und Kleist . 1798 gründete er die später renommierte 'Allgemeine Zeitung', ab 1807 die kulturelle Tageszeitung 'Morgenblatt für gebildete Stände' und ab 1820 das 'Literaturblatt'. 1810 zog das Unternehmen nach Stuttgart um und erwarb 1839 die 'G. J. Göschensche Verlagsbuchhandlung' in Landshut. Im selben Jahr errichtete Cotta eine Bibelanstalt in Stuttgart und München. In Stuttgart wurde das Unternehmen erfolgreich weitergeführt

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Seit 1822 führte er in Verbindung mit dem Maschinenbauer John Cockerill (1790–1840) und verschiedenen Geldgebern die Dampfschifffahrt im Rhein-, Main-, Donaugebiet ein, die er mit den betreffenden Regierungen regulierte und als Europäisches Wasserstraßennetz mit Überseeanschluss zu erweitern suchte. Durch die Wirtschaftskrise vom Herbst 1825 kam das Gesamtprojekt zum Erliegen. 1824 führte er in Verbindung mit Edward Church, dem damaligen Konsul der Vereinigten Staaten von Amerika in Bordeaux, und König Wilhelm I. von Württemberg die Dampfschifffahrt auf dem Bodensee ein. Zu diesem Zweck gründete er mit Church und d'Hogguer die Friedrichshafener Dampfbootgesellschaft, ein Unternehmen, bei dessen fernerem Ausbau Cotta empfindliche finanzielle Verluste erlitt.

 

Es gab kein aufsehenerregendes Projekt, für das Cotta sich nicht interessiert hätte, ob es sich um Salzakkord oder „Strickbrücken“, um Eisenbahnpläne oder die Keime des Flugwesens handelte. Mag manches phantastisch anmuten, worauf er sich einließ, das meiste beweist seinen Blick für große Möglichkeiten, und so waren die Erfolge beträchtlich. Er erwarb umfangreiche Landgüter, auf denen er die Schafzucht nach modernsten Grundsätzen betrieb. Er beteiligte sich an einer maschinellen Flachsspinnerei, einer Papier- und einer Maschinenfabrik, an einem führenden Hotel in Baden-Baden. Für seine „Allgemeine Zeitung“ lief seit 1824 die erste Dampfschnellpresse Süddeutschlands. 
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Cotta war von 1815 bis 1819 Mitglied der Ständeversammlungen und von 1819 bis 1831 der Zweiten Kammer des Landtags in Stuttgart. Durch sein Verhandlungsgeschick, seine Verbindungen und sein persönliches Engagement trug Cotta wesentlich dazu bei, dass 1824 der württembergisch-hohenzollersche Zollverein und 1828 der bayerisch-württembergischen Zollverband
zustande kamen. Im Jahr 1829 schließlich war er erneut als Vermittler tätig. Dies führte zu einer Annäherung des süddeutschen Zollvereins und des preußisch-hessischen Zollvereins . Die Einigung war eine der zentralen Voraussetzungen für die Entstehung des Deutschen Zollvereins .

 

Cotta starb in Stuttgart im Alter von 68 Jahren.

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