Günter Deckert
* 9. Januar 1940 in Heidelberg
Deutscher Patriot, Politiker und ehem. Oberstudienrat .
Schon früh erkannte
der 1940 als Sohn eines
Orthopädie-Schuhmachermeisters in Heidelberg
geborene Deckert den untrennbaren
Zusammenhang zwischen sozialer
Schicksalsgemeinschaft und Nation. Als Kriegswaise,
sein Vater fiel noch im April 1945 als
Sanitätsgefreiter an der Ostfront, wuchs er mit
Bruder und Schwester bei Verwandten in Weinheim auf.
Hier besuchte Deckert Volksschule und Gymnasium und
machte 1960 sein Abitur. Als bester Absolvent des
Sportabiturs und als Landesbester von Nordbaden nahm
er an der Olympiafahrt der Deutschen Sportjugend
“Rom 1960″ teil.
Nach seinem Studium der Anglistik und Romanistik in
Heidelberg, Kiel und Montpellier (Frankreich) war er
Studienreferendar am Bunsen-Gymnasium in Heidelberg
und ab 1968 am Thulla-Gymnasium in Mannheim tätig.
Im Jahr 1972 wurde Deckert zum Oberstudienrat
befördert.
1962 wurde er
Mitglied der FDP-Jugend “Deutsche Jungdemokraten”.
Als dieser Jugendverband 1964 die Oder-Neiße-Linie
anerkannte, verließ er sie und wandte sich der
gerade gegründeten NPD zu. Deckert war unter
anderem Gründungsmitglied der Jungen
Nationaldemokraten – JN – im Jahr 1969 und
gehörte dem ersten Führungsgremium der NPD Jugend
in Baden-Württemberg an. Deckert wurde 1973
Landesvorsitzender der JN in Baden-Württemberg und
1975 stellvertretender Parteivorsitzender.
Deckert
trat auf als Redner in Versammlungen nationaler Gruppen im vorpolitischen Raum sowie als Kandidat der NPD bei Landtags- Bundestags- und Kommunalwahlen.
Seine Wahlergebnisse zählten zu den NPD-Spitzenergebnissen. So erhielt er beispielsweise 1975 bei der Weinheimer Oberbürgermeisterwahl 25,3 % der Wählerstimmen und wurde 1976 in den Gemeinderat der Großen Kreisstadt Weinheim gewählt, dem er fortan bis 1999 in ununterbrochener Folge angehörte. Kreisrat des Rhein-Neckar-Kreises war er von 1989 bis 1999. Beide Mandate endeten
1999, weil es Deckert per Gesetz untersagt wurde, weiterhin bei Kommunalwahlen in Baden-Württemberg zu kandidieren; die Sperre endete zum Jahresende 2005.
Nachdem
Deckert 1982 wegen drohender Entlassung aus dem Schuldienst
die NPD verlassen musste, erfolgte am 18. Januar 1991 der Wiedereintritt
und die Wahl zum Kreisvorsitzenden. Im gleichen Jahr wurde er auch mit
großer Mehrheit zum NPD-Parteivorsitzenden gewählt und wurde in der Folge immer wieder im Amt bestätigt.
Nach seiner Verhaftung 1995 endet die Ära Deckert in der NPD-Spitze.
Der Auslöser
für Deckerts Inhaftierung war folgender: Er hatte am 10. November 1991 vor laufender Kamera einen Vortrag des US-amerikanischen Gaskammerfachmannes Fred Leuchter
zu Fragen der Zeitgeschichte aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt und dabei angeblich wohlwollend kommentiert.
Die Große Strafkammer des Landgerichts Mannheim verurteilte
Deckert im November 1992 wegen der Übersetzung des Vortrages zu einem Jahr Haft auf Bewährung sowie zu einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 DM. Das Urteil wurde
vom Bundesgerichtshof aufgehoben und das Verfahren an eine andere Kammer des Landgerichtes Mannheim verwiesen.
Im März 1994 wurde hier ein neues, fast gleichlautendes Urteil gefällt und die Vernichtung aller Videoaufzeichnungen des Vortrages angeordnet.
Das Bekanntwerden der
Urteilsbegründung, in welcher der verurteilte Deckert von Richter Dr. Orlet
unter anderem als "hochintelligent" und "charakterstark" bezeichnet
wurde, löste
Empörung aus. Die Medien und Politiker sprachen von einem Skandal. Der
öffentliche Druck führte zur Erkrankung und vorzeitigen Pensionierung von Richter
Orlet. Auch dies Urteil wurde vom Bundesgerichtshof aufgehoben, und die Sache vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe neu verhandelt. Hier wurde
Deckert am 21. April 1994
bei gleicher Ausgangslage wegen der Übersetzung des Vortrages zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung
verurteilt. Am
8. November 1995 wurde er bei der Rückkehr aus einem Familienurlaub auf dem Frankfurter Flughafen
verhaftet und in der Folge mit immer neuen Prozessen überzogen, so dass er
insgesamt fünf Jahre im Gefängnis verbrachte. Am 25. Oktober 2000, nach rund 1.800 Tagen Haft, öffneten sich für
Deckert die Gefängnistore.
Deckert
war im Juli 2010 vom Amtsgericht Weinheim erneut zu vier Monaten auf Bewährung verurteilt worden .
Er hatte das Buch „Auschwitz – Die erste Vergasung – Gerüchte und Wirklichkeit“ des italienischen Revisionisten
Carlo Mattogno mitübersetzt, in dem
eine Vergasung der Juden im Konzentrationslager Auschwitz
verneint wird. Erschienen war das Buch 2007 im Verlag Castle Hill Publishers (CHP).
Es spielte dabei für Richter Hans Henninger keine Rolle, mit welchen Stellen sich der Übersetzer genau beschäftigt
hatte. Allein die von Deckert zugegebene Tatsache, dass er an der Endbearbeitung eines Buches mitwirkte, das sich gegen die Tatsache des
HOLOCAUST stellt, genügte, dass er sich der Beihilfe zur Volksverhetzung und der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener schuldig
machte. Die Tatsache, dass Deckert im Vorwort des Buches von Carlo Mattogno den Vermerk machte, dass er, Deckert, die Thesen des Autors sich nicht zu eigen gemacht habe, wertete der Richter
nicht als strafmildernd.
Staatsanwalt Andreas Grossmann
aus Mannheim hatte vier Monate Freiheitsstrafe ohne Bewährung gefordert.
Am 3. Februar 2012
hat das Landgericht Mannheim im Berufungsverfahren gegen das zuvor
erwähnte Urteil den inzwischen 72-jährigen Deckert wegen Beihilfe zur Volksverhetzung und der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener auf sechs Monate ohne
Bewährung verschärft
.
Deckert musste jedoch nur fünf Monate absitzen, da ihm ein Monat wegen
Verfahrensverschleppung erlassen wurde.
Am 2. Januar 2013 musste Deckert seine Haft in der JVA Mannheim
antreten.
Seit dem 31. Mai 2013
ist Deckert wieder zu Hause in Weinheim.
Weitere Infos:
|