Mittwoch, 21. Januar 2015

Ermanno Wolf-Ferrari

* 12. Januar 1876 in Venedig     
21. Januar 1948 ebenda 

 

Deutsch-italienischer Komponist.
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Wolf-Ferrari wurde als Hermann Friedrich Wolf geboren und war eines von sieben Kindern und ältester der fünf Söhne des Malers August Wolf
aus Weinheim an der Bergstraße, der vor allem durch seine für den Grafen Adolf Friedrich von Schack entstandenen Kopien altitalienischer Gemälde bekannt wurde. Seine Mutter war die Venezianerin Emilia Ferrari, deren Geburtsnamen er ab 1895 seinem Nachnamen hinzufügte. Obwohl er bereits früh Klavierunterricht erhielt, schien er in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und studierte 1891–92 an der Accademia di Belle Arti in Rom. Dann wechselte er jedoch an die Akademie der Tonkunst in München und wurde Schüler von Joseph Rheinberger . 1895 kehrte er ohne Abschluss nach Venedig zurück, leitete ab 1896 einen deutschen Chor in Mailand

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1897 heiratete Wolf-Ferrari die Sängerin Clara Kilian und zog 1900, nach dem Misserfolg seiner ersten aufgeführten Oper 'Cenerentola', wieder nach München. Nach einer Revision erzielte die Oper bei der deutschen Erstaufführung in Bremen 1902 einen Triumph. In München fand Ende März 1903 seine Kantate 'La vita nuova' viel Beachtung. Mitte desselben Jahres übernahm Wolf-Ferrari die Leitung des 'Liceo Musicale' von Venedig. In dieser Zeit schrieb er die ersten beiden von fünf Opern nach Stoffen des bekannten venezianischen Schauspieldichters und Librettisten Carlo Goldoni
. Wolf-Ferrari verwandte nicht Goldonis Originaltextbücher, sondern richtete sich die jeweiligen Vorlagen selbst ein. 'Le donne curiose' („Die neugierigen Frauen“), die 1903 in München uraufgeführt wurden, war eine der besten komischen Opern seit Lortzing . Am selben Orte wurde 1906 mit 'I quattro rusteghi' („Die vier Grobiane“) ein weiterer Erfolg geboren.

Als 'Il segreto di Susanna' („Susannens Geheimnis“) im Dezember 1909 aus der Taufe gehoben wurde, hatte Wolf- Ferrari seinen venezianischen Direktorenposten bereits aufgegeben und sich im Münchner Stadtteil Schwabing niedergelassen. Seine nächsten Werke waren: 'I gioielli della Madonna' („Der Schmuck der Madonna“) 1911, 'L’amore medico' („Der Liebhaber als Arzt“) 1913, eine Molière-Adaption. Seit 1915 lebte Wolf-Ferrari in Riemerling bei München. Wolf-Ferrari baute sich dort eine Villa, die der neu gegründeten Gemeinde Ottobrunn von 1955 bis 1983 als erstes Rathaus diente. "Vita Nova" ließ er als Inschrift über die Eingangstüre einmeißeln. 

Die Leiden des Ersten Weltkriegs stürzten den Deutsch-Italiener in eine schwere, fast zehnjährige Schaffenskrise, die durch Eheprobleme noch verstärkt wurde. Er floh 1916 nach Zürich und heiratete, nachdem seine erste Ehe geschieden worden war, 1921 seine zweite Frau Wilhelmine Christine Funk. Seit 1921 wohnte Wolf-Ferrari wieder in Riemerling, seit 1931in Krailling und ab 1942 in München-Bogenhausen.

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In den zwanziger Jahren verfasste er mit 'Gli amanti sposi' („Das Liebesband der Marchesa“) ein weiteres Bühnenwerk nach Goldoni. Dieses wurde 1925 in Venedig uraufgeführt. 'Das Himmelskleid' hingegen kam 1927 wieder in München heraus. In Mailand erschien im selben Jahr die tragische, nur sehr frei mit 'Der Widerspenstigen Zähmung' nach Shakespeare verbundene Oper 'Sly'. Doch konnte keine dieser Werke an die Erfolge vor dem Krieg anknüpfen. 

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In den dreißiger Jahren wandte sich Wolf-Ferrari noch einmal Goldoni zu, und zwar mit 'La vedova scaltra' (Rom 1931) und 'Il campiello' (Mailand 1936). Seine beiden letzten Opern waren 'La dama boba' (Mailand 1939) sowie 'Gli dei a Tebe' („Der Kuckuck von Theben“), die 1943 in Hannover erschien. In dieser Zeit wandte sich Wolf-Ferrari wieder stärker der Instrumentalmusik zu, so mit dem 'Idillio-Concertino op. 15' (1933) und dem 'Violinkonzert op. 26' (1946). 1939 hatte ihm das Salzburger Mozarteum eine Kompositions- Professur übertragen, deretwegen er an zwei Tagen in der Woche sein Haus bei München verließ. 

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Im Zweiten Weltkrieg wurde sein Haus bei München zerstört. Gegen dessen Ende flüchtete Wolf-Ferrari mit seiner Frau vor den alliierten Terrorangriffen nach Alt-Aussee im Salzkammergut, wo dem Ehepaar ein einziges Zimmer zur Verfügung stand. Nach dem Krieg brachten Schweizer Freunde die beiden nach Zürich, und im April 1947 ging Wolf-Ferrari wieder in seine Geburtstadt Venedig, wo er im Januar 1948 72-jährig starb. Sein Grab liegt auf der Friedhofsinsel San Michele nördlich von Venedig.

 

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