Antoine Watteau
* 10. Oktober 1684 in Valenciennes
† 18. Juli 1721 in Nogent-sur-Marne
Maler des französischen Rokoko.
Watteau war der zweite von vier Söhnen
seiner Eltern. Im Alter von zehn Jahren wurde er Lehrling in seiner Heimatstadt bei dem Maler Jacques-Albert Gérin.
Nachdem er sich um 1702 nach Paris begeben hatte, war er, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, anfangs für Bilderhändler tätig, bis er mit Claude Gillot
bekannt wurde, der ihn als Schüler aufnahm, und von dem er die Vorliebe für Darstellungen aus Bühnenstücken übernahm. Doch war Watteau nur kurze Zeit bei Gillot tätig. Von diesem ging er zu dem Dekorationsmaler Claude
Audran , dem Verwalter der Galerie du
Luxembourg , in dessen Auftrag er zahlreiche Wanddekorationen, sogenannte panneaux, malte, deren Kompositionen sich jedoch nur in Nachbildungen durch Stiche erhalten haben.
Im Palais du Luxembourg studierte er auch die Gemälde von Rubens , dessen Liebesgarten auch das Vorbild für Watteaus
'Fête galante' war. Um 1708 wurde Watteau Schüler der Königlichen Akademie für Malerei und Skulptur und bewarb sich anlässlich einer Ausstellung um ein Stipendium in Rom, den Grand prix, erhielt im nächsten Jahr aber nur den zweiten Preis. Danach begab er sich in seine Vaterstadt, von wo er um 1711 wieder nach Paris zurückkehrte.
1717 wurde er Mitglied der Akademie.
Um 1716 nahm ihn der Kunstsammler Pierre Crozat
in sein Haus auf, wo dessen große Sammlung von Handzeichnungen ihm eine reiche Studienquelle eröffnete, und wo er mit
verschiedenen Kunstkennern Bekanntschaft schloss. Im Herbst 1720 machte er eine Reise nach London, von der er Anfang 1721 zurückkehrte.
Im Alter von nur 36 Jahren starb der Watteau an Tuberkulose.
Watteau hat mit seinen Schäferstücken, galanten Festen, ländlichen Vergnügungen und Schauspielerdarstellungen eine neue Gattung der Malerei begründet und durch seine Figuren, deren Kostüm er zumeist den arkadischen Schäferspielen des Theaters entlehnte, einen Einfluss auf die Modetracht seiner und der späteren Zeit ausgeübt. Schon zu seiner Zeit kamen die
'Coiffures à la Watteau' auf, zu denen sich später ganze Kostüme à la Watteau, die Watteauhäubchen, die Negligés à la Watteau u. a. m. gesellten.
Mit großer Sicherheit und Lebendigkeit der Zeichnung verband er eine geistreiche und leichte, wenn auch bisweilen flüchtige Pinselführung und ein fein ausgebildetes Naturgefühl, das sich besonders in den landschaftlichen Hintergründen seiner Gemälde zeigt. Die größte Zahl von Gemälden Watteaus befindet sich, von Friedrich dem Großen angekauft, im Besitz der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.
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