Hanna Reitsch
* 29. März 1912 in Hirschberg
im Riesengebirge ABCD
† 24. August 1979 in Frankfurt am
Main
ABCD
Deutsche Fliegerin. ABCDABCD Hanna Reitsch
war die Tochter eines Augenarztes. Nach dem Abitur und einigen Semestern Medizinstudium verschrieb sie sich
der Fliegerei. Der bekannte Flugpionier Wolf Hirth
war einer ihrer Lehrmeister. Ab 1932 stellte sie zahlreiche
Rekorde im Segel- und Motorflug auf. Von 1933 bis 1934 nahm sie an einer Forschungsexpedition in Brasilien und Argentinien teil. Als erste überquerte sie 1937 in einem Segelflugzeug die Alpen. Ebenfalls 1937 wurde Hanna Reitsch zum ersten weiblichen Flugkapitän der Welt ernannt. Im Jahre 1938 führte sie in der Berliner Deutschlandhalle
den weltweit ersten Hubschrauber
in Aktion vor.
ABCDABCD Als Testpilotin flog sie
während des Zweiten Weltkriegs für die deutsche Luftwaffe unter anderem Lastensegler sowie die ersten Düsenflugzeuge. Als sie in Augsburg die Raketenmaschine Me 163a und Me 163b einflog, stürzte sie ab, wurde schwer
verletzt und ihr Gleichgewichtssinn gestört. Drauf zog sie sich in eine Jagdhütte zurück und
balancierte dort auf dem Dachfirst so lange, bis sie ihn wiedergewonnen hatte. Gegen Kriegsende absolvierte
Reitsch Probeflüge mit einer bemannten Variante der V1 und der Gleitbombe Me 323.
Am 26. April 1945 flog sie mit dem Generaloberst Robert Ritter von Greim
mit einem Fieseler Storch in das von der Roten Armee bereits eingeschlossene Berlin, wo
Adolf Hitler
von Greim bei gleichzeitiger Beförderung zum Generalfeldmarschall zum Nachfolger
Hermann Görings
als Oberbefehlshaber der Luftwaffe ernannte.
Der Rückflug mit von Greim erfolgte am 28. April mit einem Schulungsflugzeug unter russischem Dauerbeschuss. Von Greim und Reitsch landeten in Rechlin/Mecklenburg und fuhren dann weiter zum Stab von Großadmiral
Karl Dönitz , dessen Pilotin
sie bis Kriegsende war. ABCDABCD Ab 1954 arbeitete Reitsch erneut als Testpilotin bei der wieder gegründeten Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL)
. Im Jahr 1959 reiste sie auf Einladung von
Premierminister Nehru
nach Indien, um dort ein Leistungssegelflugnetz aufzubauen. 1961 wurde sie von Präsident
John F. Kennedy
zu einem Besuch im Weißen Haus eingeladen und traf in den USA auch ihren Jugendfreund Wernher von Braun
wieder. Von 1962 bis 1966
war Reitsch in Ghana, wo sie eine Segelflugschule aufbaute sowie den Präsidenten Ghanas als dessen Pilotin flog. Hanna Reitsch war 1968 Gründungsmitglied der Vereinigung Deutscher Pilotinnen. In den 1970er-Jahren errang sie weitere Rekorde in verschiedenen Flugkategorien. Sie wurde
'Pilot des Jahres 1971' beim 'International Order of Characters', 1972 Ehrenmitglied
der 'Society of Experimental Test Pilots' in Kalifornien und erhielt 1975 die
'Internationale Kette der Windrose'. 1974 gab Reitsch ihre BDR-Staatsangehörigkeit auf und nahm aus Verärgerung darüber, dass man ihr in der Bundesrepublik eine
Glorifizierung des NS-Regimes vorwarf, die österreichische Staatsbürgerschaft an. ABCD Hanna Reitsch erflog mehr als 40 Rekorde in allen Klassen und
Flugzeugtypen, war einzige Trägerin des Eisernen Kreuzes Erster Klasse,
wurde am 1942 durch Adolf Hitler persönlich ausgezeichnet und erhielt eine von Frau Prof. Troost
entworfene Urkunde überreicht, welche ähnlich der des Ritterkreuzes gestaltet war. Diese
und andere Urkunden waren im
'Hanna-Reitsch-Archiv' in Hirschberg/Schlesien ausgestellt und wurden 1945
beim Einfall der sowjetischen Soldateska vernichtet. ABCD
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