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Dienstag, 29. April 2014

Freiherr Karl von Drais 

* 29. April 1785 in Karlsruhe 
† 10. Dezember 1851 ebenda


Deutscher Forstlehrer und Erfinder, insbesondere der Laufmaschine.

 

Karl Freiherr Drais von Sauerbronn war der Sohn des Oberhofgerichtspräsidenten zu Mannheim, Karl Wilhelm Ludwig Friedrich von Drais. Drais legte sein Abitur am Karlsruher Gymnasium ab. 1803 bis 1805 studierte er Baukunst, Landwirtschaft und Physik an der Universität Heidelberg. Von 1805 bis 1807 unterrichtete er als Forstlehrer an der privaten Forstlehranstalt seines Onkels in Schwetzingen . 1809 besuchte er das Schweizer Mustergut Hofwil des „Erziehungsstaats“ von Reformer Philipp Emanuel von Fellenberg – wahrscheinlich zwecks Anstellung als Lehrer. 

1810 wurde Drais badischer Forstmeister ohne Forstamt, doch bereits 1811 wurde er vom Dienst freigestellt, um seiner Tätigkeit als Erfinder nachzugehen. 1818 wurde er von Großherzog Carl
zum Professor für Mechanik ernannt und als Forstmeister pensioniert. Sein Gehalt wurde ihm weitergezahlt, als eine Art Erfinderpension. 1817 erfand er das Zweirad, welches er in einer anonymen Abhandlung: 'Abbildung und Beschreibung einer neu erfundenen Laufmaschine' bekannt machte. Die erste Fahrt mit seiner Laufmaschine, später von Dritten auch „Draisine“ oder „Veloziped“ genannt, von Mannheim zum etwa 7 km entfernten Schwetzinger Relaishaus im heutigen Mannheimer Stadtteil Rheinau, unternahm er am 12. Juni 1817. Drais fuhr die 50 Kilometer zwischen Mannheim und Kehl in nur vier Stunden - dreimal schneller als die Postkutsche. 1818 erhielt Drais ein badisches Patent auf seine Erfindung. 

 

Zu Ende der 1800-zwanziger Jahre begleitete er Georg Heinrich von Langsdorf auf einer wissenschaftlichen Reise durch Brasilien. Nach seiner Rückkehr lebte er abwechselnd in Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe, überall als Mann von absonderlichen Ideen bekannt. Er versuchte sein unleugbares mechanisches Talent an den verschiedensten Dingen, z. B. an dem Modelle eines Dampfschiffes, welches gegen den Strom dieselbe Geschwindigkeit haben sollte, wie mit dem Strome; an einem durch eine Klaviatur zu leitenden Telegraphen; an einem Wagen, bei welchem das Pferd hinten angespannt drückt, statt zu ziehen.  

 

In den 1820-er Jahren wanderte Drais für ein paar Jahre als Geometer nach Brasilien aus. Nach seiner Rückkehr wollte man ihm seine Erfinderpension kürzen, wogegen er erfolgreich prozessierte. Darauf wurde er das Opfer von Privatrache des unterlegenen gegnerischen Anwalts. Daraufhin verlor er seinen Kammerherrenstatus, das heißt, er wurde bei Hofe nicht mehr vorgelassen. Nachdem er sich öffentlich als Demokrat geäußert hatte, entging er 1838 nur knapp einem Mordanschlag und zog nach Waldkatzenbach im Odenwald. 1842 erprobte er in Karlsruhe mit Genehmigung der Staatseisenbahn eine vierrädrige Schienendraisine mit Fußantrieb.

Wieder nach Karlsruhe umgezogen, wurde Drais 1849 wegen seiner freiheitlichen Einstellung und öffentlicher Niederlegung seiner Adelstitel nach der Niederschlagung der Badischen Revolution
von der preußischen Besatzung verfolgt und zu entmündigen versucht, was seine Geschwister verhindern konnten. Da seine Pension restlos zur Bezahlung der Revolutionskosten beschlagnahmt wurde, starb er mittellos.

Das von Drais erfundene Zweiradprinzip in Form seiner Laufmaschine wurde jedoch weltberühmt. Die hölzernen Zweiräder, so leicht wie Hollandräder heute, wurden bis nach USA und Indien nachgebaut. Der damalige Geschwindigkeitsrekord mit dieser Art von Fahrrad soll bei 15 km/h gelegen haben. Mit der Erfindung des Zweiradprinzips hat er nicht nur Fahrrad und Motorrad ermöglicht, sondern mit diesen auch das Auto, also den Individualverkehr ohne Pferd schlechthin. Er gilt zurecht als der Urvater der Automobilität.

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