Mittwoch, 7. Mai 2014

Carl Heinrich Graun 

* 7. Mai 1704 in Wahrenbrück
† 8. August 1759 in Berlin

Deutscher Komponist und Sänger


Carl Heinrich Graun war der Sohn des Acciseneinnehmers August Graun und der jüngste unter 3 Brüdern, von denen der älteste August Friedrich Graun
1772 als Dom- und Stadtkantor in Merseburg starb. Carl Heinrich Graun folgte 1714 seinem anderen Bruder Johann Gottlieb Graun an die Kreuzschule in Dresden, wo er bald durch seine schöne Stimme auffiel und neben Gesangs- ersten Klavier- und Cellounterricht erhielt. Er studierte dann Wissenschaften sowie Gesang bei Johann Zacharias Grundig und Christian Petzold und Komposition bei dem sächsischen Hofkapellmeister Johann Christoph Schmidt

 

1724 wurde Graun als Hofsänger (Tenor) nach Braunschweig berufen, wo er neben dem dortigen Hofkapellmeister Georg Caspar Schürmann auch Opern komponierte und zum Vizekapellmeister am Opernhaus am Hagenmarkt aufstieg. Für die Hochzeitsfeierlichkeiten des preußischen Kronprinzen Friedrich und der Braunschweig-Bevernschen Prinzessin Elisabeth Christine schrieb Graun die Oper 'Lo Specchio della Fedelta', die im Jahre 1733 in Salzdahlum ihre Uraufführung hatte. Von der Oper war der Kronprinz so begeistert, dass er den Wunsch äußerte, Herzog Ludwig Rudolf möge ihm gestatten, den Komponisten an seinen Hof in Rheinsberg zu verpflichten.

 

1735 wechselte Graun jedoch nach Berlin und trat dort gemeinsam mit seinem Bruder – dem Konzertmeister und Komponisten Johann Gottlieb Graun – als Vizekapellmeister in die Kapelle des preußischen Kronprinzen und späteren Königs Friedrich des Großen ein. Hier hatte er Konzertkantaten zu komponieren und vorzutragen, deren Anzahl man auf 50 schätzt.

Im Jahr 1740, nach Friedrichs Thronbesteigung, wurde Graun zum Kapellmeister ernannt und nach Italien geschickt, um für die in Berlin zu errichtende Italienische Oper Sänger und Sängerinnen zu gewinnen. Mit seiner Oper 'Cesare e Cleopatra' wurde die neuerbaute Königliche Hofoper Unter den Linden
am 7. Dezember 1742 eröffnet. Nach Berlin und zu seinem Amt zurückgekehrt, wendete er sich ganz und gar der Oper zu und traf den Geschmack des Königs und der Öffentlichkeit so sehr, dass er bald als Star des Berliner Opernwesens dastand und sich als solcher bis zu seinem Tod behaupten konnte. Seine Opern bildeten neben den Werken von Johann Adolf Hasse die Stütze des Berliner Opernprogrammes.

Graun war zweimal verheiratet und hatte mit seiner ersten Frau eine Tochter, die gleichfalls Sängerin wurde, sowie vier Söhne aus zweiter Ehe. Graun starb im Alter von 55 Jahren in Berlin.

Mit dem Auftreten Christoph Willibald Glucks verschwanden Grauns Opern für immer vom Repertoire, dagegen hat sich seine 1755 erstmals aufgeführte Passionsmusik „Der Tod Jesu“ an verschiedenen Orten, besonders bei der Sing-Akademie zu Berlin, lange Zeit in den Konzertprogrammen gehalten. Die Singakademie führte das Werk noch jahrzehntelang als Karfreitagsmusik auf, bis es nach der Wiederentdeckung von Bachs Passionen durch diese ersetzt wurde. Außer der Passionsmusik und 28 Opern hinterließ Graun noch einige Instrumentalkompositionen sowie viele kirchenmusikalische Werken, darunter ein Te Deum.

 

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