Die Wittenberger
Kapitulation
vom
19. Mai 1547
beendete den Schmalkaldischen
Krieg , der in der Schlacht bei Mühlberg
vom 24. April 1547 entschieden worden war.
Sie wurde im Feldlager Kaiser Karls V.
(oben) vor Wittenberg unterzeichnet. Im Ergebnis erhielt Herzog Moritz von
Sachsen
(Mitte - albertinische Linie
der Wettiner) die sächsische Kurwürde von Johann Friedrich I.
von Sachsen
(unten - ernestinische Linie
der Wettiner).
Außerdem musste Johann Friedrich seine Gebiete östlich der Saale an Moritz
abtreten (vgl. Leipziger Teilung ).
Im Schmalkaldischen Krieg hatte sich der katholische Kaiser Karl
V. mit dem protestantischen Herzog Moritz von Sachsen verbündet, u. a. gegen dessen Vetter zweiten Grades, den sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich
I (der Großmütige).
Letzterer musste der dauerhaften Übertragung der sächsischen Kurfürstenwürde
und des größeren Teils seiner Länder an die Albertiner zustimmen.
Moritz konnte den Gewinn der sächsischen Kurwürde und die territoriale Erweiterung seines Machtbereichs politisch nutzen. Zusammen mit anderen oppositionellen deutschen Fürsten und im Bündnis mit dem französischen König Heinrich II.
und mit Ferdinand , dem Bruder des Kaisers, gelang es ihm, Kaiser Karl V.
im Jahr 1552 zur Unterzeichnung des Passauer Vertrages
zu bringen. Damit war der Protestantismus in Deutschland förmlich
anerkannt.
Die Wittenberger Kapitulation mit der territorialen Beschneidung der ernestinischen Territorien war ein wichtiger Ausgangspunkt für die Gestalt des heutigen Landes
Thüringen.
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