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Samstag, 10. Mai 2014

Lizenzpresse fordert definitives Verbot der Zahl 88
 
Schwalbach am Taunus - Die Waschmittelmarke Ariel hat Sonderpackungen zur Fußball-WM mit Trikots bedruckt - inklusive Rückennummer. Die 88 soll laut Hersteller für die Zahl der Waschladungen stehen, 83 plus 5, für 5 zusätzliche Waschladungen zu den üblichen 83 in der Packungsgröße. Jetzt hat Ariel die Sonder-Edition zurückgezogen und bedauert sehr, wenn es zu unerwünschten Assoziationen käme. 

 

In der BDR kann die öffentliche Verwendung der Zahl "88" mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden, wenn es sich um einen Täter / eine Täterin mit rechter Gesinnung handelt. Torwart Gigi Buffon aus Italien etwa hatte die Nummer 88 gewählt, entschuldigte sich aber öffentlich und entging deshalb einem Verfahren. Im Ariel-Fall soll es nicht so glimpflich abgehen: Zumindest fordert man, den Chef der Ariel-Marketingabteilung fristlos zu entlassen.

BDR-Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (oben) hat unmittelbar nach Bekanntwerden des ungeheuerlichen Vorfalls dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland , Dieter Graumann, sein tiefes Bedauern ausgedrückt. BDR-Justizminister Heiko Maas (Mitte) hat als Reaktion auf den Affront des Waschmittel-Herstellers eine Experten-Kommission einberufen. Diese soll Vorschläge erarbeiten, den §86a StGB so zu modifizieren, dass zukünftig ähnliche Entgleisungen möglichst vollständig unterbleiben. Angedacht ist, die Verwendung der Zahl "88" in der Öffentlichkeit generell zu verbieten. Nur ausnahmsweise soll es noch möglich sein, diese Zahl öffentlich zu verwenden: und zwar nur von solchen Personen, die - nach gründlicher Überprüfung ihrer Einstellung zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung - von BDR-Präsident Joachim Gauck (unten) persönlich hierzu ermächtigt wurden.

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