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Samstag, 10. Mai 2014

Bad Oeynhausen streicht Adolf Hitler von Ehrenbürger-Liste
 
Bad Oeynhausen - Am 5. April 1933, und somit nur neun Wochen nach Ernennung zum Reichskanzler, wurde Adolf Hitler Ehrenbürger in Bad Oeynhausen. "Dieser Akt ist überfällig. Da müssen wir auch über die damalige Rolle der Stadt nachdenken, warum Hitler bereits so kurz nach der Machtergreifung geehrt wurde", forderte Volker Brand von den Grünen.

Mittwochabend haben die Mitglieder des Stadtrates Hitler die Ehrenbürgerschaft entzogen, obwohl Ehrenbürgerschaften laut Gemeindeordnung mit dem Tode erloschen sind. Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann sagte, das Ehrenbürgerrecht sei nicht auf eventuelle Erben übertragbar. Zu diesem Argument komme eine Direktive des Alliierten Kontrollrates hinzu, die für Kriegsverbrecher den Verlust sämtlicher Vorrechte vorsieht. Dies letzte Argument sei jedoch nicht anwendbar, da Hitler niemals als Kriegsverbrecher verurteilt wurde.



Einstimmig entschieden sich die Ratsmitglieder für die Aberkennung aller Ehrenbürgerschaften, die zwischen dem 30. Januar 1933 und dem 8. Mai 1945 in Bad Oeynhausen, Lohe, Rehme, Dehme, Eidinghausen, Werste, Volmerdingsen und Wulferdingsen verliehen wurden. Das sei auch eine Würdigung der Ehrenbürgerschaft der rechtlich zwar erloschenen aber verdienten Ehrenbürgerschaft von Altbürgermeister Paul Baehr . Einig waren sich die Ratsmitglieder, dass demnächst ausführlich über Straßennamen und Plätze, die in Verbindung mit der Naziideologie stehen, diskutiert werden müsse. Im Stadtgebiet gäbe es viele Straßen, die nach umstrittenen historischen Persönlichkeiten benannt sind, so zum Beispiel die Hindenburgstraße, der Kaiser-Wilhelm-Platz und die Martin-Luther-Straße.

Aus persönlichen Gründen verließ Rudolf Hennigs (CDU) bei dieser Diskussion den Saal: "Meine Familie hat durch diesen Mann schwerstes Leid erfahren, mein Vater ist 1944 gefallen. Ich kann es nicht ertragen, dass Hitler nun die Ehre zu teil wird, dass erneut über ihn diskutiert wird", verlas er. Mit ihm ging auch Wilhelm Ober-Sundermeyer (FDP) vor die Tür.


Ich kann's, ich kann's nicht mehr ertragen,
Dies artige geleckte Sagen,
Dies kluge Reden, trübe Blicken –
Dies Klagen, Rufen, Köpfenicken.
Dies Wörter- und Gedankenschniegeln,
Dies eitle Sich-im-Nachbar-Spiegeln,
Dies ganze falsche hohle Treiben –
Nein, laßt uns bei uns selber bleiben.

ABCD

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