Konrad
Henlein
* 6. Mai 1898 in
Maffersdorf
† 10. Mai 1945 in
Pilsen
Deutscher Politiker im Sudetenland.
Schon als Junge stand
Henlein in der völkischen Turnbewegung Österreichs. Nach der Schule studierte er an
einer Handelsakademie. Als Kriegsfreiwilliger zog er in den Ersten Weltkrieg und geriet in italienische Gefangenschaft. Aus dieser kehrte er 1919 zurück.
Nach dem Krieg wurde er Bankbeamter in Gablonz . Während dieser Jahre war Henlein
im Sudetendeutschen Turnverbandes tätig. 1925 berief ihn er Turnverein in
Asch
zu seinem Turnlehrer. In dieser Funktion setzte er sich für die Umwandlung der Turnvereine in
nationale Erziehungs- und Kampforganisationen ein. Seine organisatorischen Fähigkeiten
machten ihn zu einem bekannten Funktionär. Nach dem Verbandsturnfest in Saaz
im Jahre
1933 galt Henlein unbestritten als Führer der Sudetendeutschen. Die Prager Regierung ging
jetzt daran, die Sudetendeutschen systematisch zu verfolgen. In der
Gegenwehr entstand in der „Sudetendeutschen Heimatfront“ eine starke
Volksbewegung, die bei den Maiwahlen 1935 als Sudetendeutsche Partei (SdP)
mehr als zwei Drittel aller deutschen Stimmen erhielt.
Die Tschechen setzten jetzt vermehrt Terror gegen die SdP und ihre Führer
ein. Henlein äußerte sich in seinen Reden zunächst im Sinne einer
versöhnlichen Politik; er betonte seine Loyalität zum tschechoslowakischen Staat, innerhalb dessen er die Mitbestimmungs- und Selbstverwaltungsrechte der deutschen Minderheit stärken wolle. Die
SdP, die noch am 11. September 1938 in Gesprächen mit der Regierung stand, wurde verboten. Die gesamte SdP-Führung flüchtete nach
Deutschland. Am 30. September 1938 wurde das Münchner Abkommen
geschlossen. In diesem wurde vereinbart, dass das Sudetenland dem
Deutschen Reich angegliedert würde.
Mit der Errichtung des Reichsgaues Sudetenland am 15. April 1939 wurde
Henlein zum Reichsstatthalter und Gauleiter berufen
.
Während des Zweiten Weltkrieges trat er kaum noch politisch in Erscheinung.
Henlein überschritt um den 6./7. Mai 1945 in Begleitung seiner Adjutanten bei Karlsbad
die amerikanischen Linien. Sie wurden
ins Polizeigefängnis nach Eger gebracht und am 9. Mai in das Pilsener Sammellager eingeliefert.
Dort beging Henlein am 10. Mai 1945 Suizid durch Aufschneiden der Pulsadern, nachdem ihm die
Amerikaner ihm mitgeteilt hatten, ihn an die Tschechen auszuliefern. Er wollte
einem Schauprozess mit anschließender öffentlicher Hinrichtung am Galgen
entgehen .
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