Michail Iwanowitsch Glinka
* 1. Juni 1804 in Nowospasskoje
bei Smolensk
15. Februar
1857 in Berlin
Russischer
Komponist.
Glinka wurde
als Sohn eines Adligen geboren. Seine ersten sechs Lebensjahre verbrachte er
bei seiner Gromutter vterlicherseits, die ihn von allen uerlichen Eindrcken abzuschirmen versuchte. So beschrnkten sich seine ersten musikalischen Eindrcke auf den Vogelgesang im Garten seiner Familie, die Lieder seines Kindermdchens und die durchdringend lauten Kirchenglocken, fr welche die Region Smolensk berhmt war. Nach dem Tode seiner Gromutter 1810 kam er in die Obhut seiner Eltern und hatte nun die Mglichkeit, andere Musik zu hren. Als er nach etwa vier Jahren ein Klarinettenquartett hrte, weckte dieses Erlebnis sein Interesse fr die Musik. Zustzlich beeinflusste ihn die russische Volksmusik eines Blasorchesters, die er bei mittglichen Festen hrte. Ein Violinist aus der Musikgruppe seines Onkels erteilte ihm erste Unterweisungen im
Violinspiel.
1817 begann er am Adelsinstitut von Petersburg zu studieren. Er nahm drei Klavierstunden beim irischen Komponisten John
Field , und bei einem Treffen mit Johann Nepomuk Hummel
auf dessen Russlandreise hinterlie er bei diesem einen tiefen Eindruck. 1823 unternahm er eine Reise in den Kaukasus, wo ihn die Naturschnheiten und lokalen Gebruche faszinierten, kehrte fr ein halbes Jahr an seinen Geburtsort zurck und bernahm nach seiner Rckkehr nach St. Petersburg 1824 eine Stelle als Untersekretr im Staatsdienst.
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In seiner Freizeit erweiterte er seinen Bekannten- und Freundeskreis. Der
Dichter und Literat Wilhelm Kchelbecker , der nach dem Aufstand der Dekabristen
am 14. Dezember 1825 nach Sibirien verbannt wurde, machte Glinka mit dem russischen Nationaldichter Alexander Puschkin
bekannt. Ab 1830 ging Glinka auf eine Reise nach Italien, wo er drei Jahre lang seine Kenntnisse ber die Oper erweitern konnte. Whrend dieser Zeit lernte er in Mailand Vincenzo
Bellini , Gaetano Donizetti
und Felix Mendelssohn Bartholdy
kennen. 1833 fhrte er in Berlin bei Siegfried Dehn
weitere Musikstudien durch.
1836 wurde im Petersburger Groen Theater seine Oper 'Ein Leben fr den Zaren'
uraufgefhrt. Sie war die erste auf Russisch gesungene klassische Oper Russlands.
Die Oper wurde ein groer Erfolg, und man berief Glinka zum Kapellmeister der Petersburger Kapelle.
1842 folgte seine zweite Oper 'Ruslan und Ljudmila' , die nach einem Gedicht Alexander Puschkins entstand und sehr volkstmlich gehalten ist. Ab 1844 begab er sich wieder auf Reisen, diesmal nach Paris, wo er sich fters mit Hector Berlioz
traf, und im nchsten Jahr nach Spanien. Hier begeisterte er sich fr die traditionelle Musik Spaniens und schrieb seine Erste Spanische Ouvertre.
Nach weiteren Reisen in Polen, wo er Einflsse von Chopin
aufnahm, und Frankreich brach er im Mai 1856 zu seiner letzten Reise nach Berlin auf, wo er seine Kontrapunktstudien an Werken Johann Sebastian Bachs
wieder aufnahm. Im Januar 1857 erkltete sich Glinka und verstarb drei Wochen spter
in der preuischen Hauptstadt.
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