Gefecht bei Waghäusel
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am 21. Juni 1849. ABCD
Das Gefecht bei Waghäusel fand am 21. Juni 1849 in der Nähe des zwischen Mannheim
und Karlsruhe
gelegenen nordbadischen Ortes Waghäusel
statt. In dem Gefecht standen sich die badische Revolutionsarmee und preußische Truppen gegenüber.
ABCD Vorgeschichte:
Als die deutschen Hegemonialmächte Preußen und Österreich die Verfassung der Frankfurter Paulskirche
ablehnten, brach in Baden die dritte Revolution aus. Fast die ganze Badische Armee
wechselte auf die Seite der aufständischen Revolutionäre. Mit Ausnahme des größten Teiles des Offizierkorps, das weiterhin zum Großherzog
hielt, konnte die Revolutionsarmee auf den größten Teil der badischen Artillerie, Infanterie und Kavallerie zurückgreifen. Den badischen Aufständischen stand zusammenfassend eine Armee mit etwa 45.000 Soldaten zur Verfügung, zudem fiel die Festung Rastatt
mit deren kompletten Waffen- und Munitionsvorräten in die Hände der Aufständischen. Die Stellen der Offiziere wurden von Unteroffizieren besetzt,
so mangelte es der Revolutionsarmee vor allem an erfahrenen und fachkundigen militärischen Führern. Des Weiteren waren nur etwa 40 bis 50 Feldgeschütze einsatzbereit. Befehlshaber der Revolutionsarmee war der spätere US-General Franz
Sigel . Er wurde nach seiner Verwundung im Juni 1849 abgelöst von General Ludwik Mierosławski
.
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Den Gegnern, darunter Verbände aus Preußen, Bayern, Hessen und Nassau standen drei Armeekorps mit etwa 70.000 Mann und 126 Geschützen zur Verfügung. Anfang Juni kam es in Hessen zu ersten Gefechten, in denen die Revolutionstruppen den Gegnern erhebliche Verluste zufügen konnten. Jedoch wurde Mitte Juni die Pfalz innerhalb einer Woche von den Preußen besetzt, die von Norden in die Pfalz einfielen. Zudem sammelten sich bei Donauwörth ein bayerisches Armeekorps mit etwa 15.000 Mann, das Mitte Juni begann,
in Richtung Westen auf den Rhein vorzustoßen.
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In der Nacht auf den 20. Juni stürmten preußische Einheiten die schlecht gesicherte und strategisch wichtige Rheinbrücke bei Germersheim und konnten somit den Flussübergang erzwingen. Es wurde zwar der Befehl erteilt, den preußischen Brückenkopf wieder über den Rhein zu werfen, doch die badischen Truppen hielten sich zurück oder gaben gar weitere rechtsrheinische Stellungen kampflos auf. So sollten in einer Entscheidungsschlacht bei Waghäusel die Preußen von den badischen Truppen zerschlagen werden. ABCD Die Revolutionstruppen stellten den Gegner nahe der Marienwallfahrtskirche auf dem Gelände der Zuckerfabrik. Zahlenmäßig überlegen erreichten die Revolutionstruppen einen Sieg über die preußischen Invasoren, die sich daraufhin zurückzogen. Jedoch wurde die anschließende Verfolgung von den badischen Truppen zu früh abgebrochen. Als dann weitere Invasionstruppen über den Rhein setzten und die badische Armee damit überraschten, drohte den Revolutionären die Umschließung. Es entbrannte ein heftiges Infanteriegefecht, das schließlich die preußische Artillerie entschied. Die Revolutionstruppen flüchteten in völliger Auflösung.
Die zur gleichen Zeit in Richtung Sinsheim vorrückende Neckararmee stieß deshalb auf keinen nennenswerten Widerstand mehr. Bald wurde überall den vorrückenden Preußen kaum noch Widerstand entgegengesetzt. ABCD Man versuchte nun, an der Murg eine neue Verteidigungslinie zu errichten. Da jedoch die eigene Stärke auf 20.000 Mann zusammengeschmolzen war und Desertionen und Disziplinlosigkeit anstiegen, musste am 30. Juni angesichts der Übermacht von 60.000 Preußen die schwache Murglinie wieder aufgegeben werden. Die badische Revolutionsarmee konnte keinen zusammenhängenden Widerstand mehr leisten. In Einzelgefechten zogen sich die Reste in die Schweiz zurück. Die Festung Rastatt hielt noch weitere drei Wochen stand, ehe sie sich der preußischen Übermacht angesichts der hoffnungslosen Lage am 23. Juli 1849
ergab. ABCD Dutzende Todesurteile wurden von Kriegsgerichten gefällt und mit standrechtlicher Erschießung vollzogen. Tausende wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Fast 80.000 Menschen flüchteten aus Baden. Davon wanderten viele nach Amerika aus.
Ein Großteil der badischen Soldaten wurde in Strafkompanien versetzt.
Alle Männer über 21 Jahre mussten in Kirchen den Huldigungseid auf den Großherzog
Leopold
leisten. Am 18. August 1849 schließlich kehrte Großherzog endgültig wieder in seine Residenz Karlsruhe zurück.
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