Freitag, 21. Juni 2013

Uraufführung der Oper 'Die Meistersinger' von Richard Wagner

am 21. Juni 1868 in München.


Die ersten Phasen der Meistersinger gehen auf den Juli des Jahres 1845 zurück. Recht eigentlich entstand die Oper allerdings erst in den 60er Jahren. Die Meistersinger wurden in einer Situation bearbeitet, wo die deutsche Frage eine neue Bedeutung erhielt. Das angespannte Verhältnis zu König Ludwig II. und der Druck der Münchner Öffentlichkeit führten damals dazu, dass Wagner München verlassen musste und statt dessen in seinem Schweizer Asyl, dem Landhaus in Tribschen   bei Luzern, die Meistersinger zu Ende komponierte. Wagner schrieb das Libretto in Triebschen im Dezember 1866 und Januar 1867 neu. Die kompositorische Arbeit beendete er bis zum 24. Oktober des Jahres 1867.

Die Uraufführung am 21. Juni 1868 am Königlichen Hoftheater München
unter Hans von Bülow
war ein sensationelles Comeback und der größte künstlerische Erfolg Wagners zu seinen Lebzeiten. Die Meistersinger wurden zu einem Werk, das auf breiter nationaler Ebene Anklang fand. Die Uraufführung in München fand sofort nach Jahreswechsel ihre Weiterführung: Die Oper kam am 21. Januar in Dresden auf die Bühne, in Dessau am 29. Januar, in Karlsruhe am 5. Februar, in Mannheim am 5. März und in Weimar am 28. März. Überall wurde ihr ein interessierter, ja bisweilen sogar stürmischer Empfang bereitet. Wagner wurde als unbestreitbares Genie gelobt, während das Werk selber eine deutsche National-Oper genannt wurde, ein Denkmal deutscher Geistessouveränität.

Der Triumphzug setzte sich im Jahre 1870 noch klarer als zuvor fort. Im Februar konnte man die Meistersinger sowohl in Wien als auch in Hannover sehen. Im März stand es in Königsberg, im April in Berlin, im Dezember in Leipzig auf dem Programm. Darüber hinaus wurden die Meistersinger in Dresden, Karlsruhe, München und Weimar weiterhin im Repertoire behalten. Entscheidend für Wagners Stellung war die Berliner Aufführung der Meistersinger. Das Werk wurde dort mit größter Spannung entgegengenommen und ging mit glänzendem Erfolg über die Bühne. Der durch die Meistersinger entfachte Enthusiasmus rief auch ein verstärktes Interesse an Wagners bisherigen Opern hervor, die nun begannen, in Deutschland die Runde zu machen:
Rienzi , Der Fliegende Holländer ,
Tannhäuser und Lohengrin erhielten ihren Platz in zahlreichen Opernhäusern.
ABCD

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Verachtet mir die Meister nicht
und ehrt mir ihre Kunst!
Was ihnen hoch zum Lobe spricht,
fiel reichlich Euch zur Gunst!
Nicht Euren Ahnen, noch so wert,
nicht Eurem Wappen, Speer noch Schwert,
dass Ihr ein Dichter seid,
ein Meister Euch gefreit,
dem dankt Ihr heut' Eu'r höchstes Glück.
Drum, denkt mit Dank Ihr d'ran zurück,
wie kann die Kunst wohl unwert sein,
die solche Preise schließet ein?
Dass uns're Meister sie gepflegt,
grad' recht nach ihrer Art,
nach ihrem Sinne treu gehegt,
das hat sie echt bewahrt.
Blieb sie nicht adlig wie zur Zeit,
wo Höf' und Fürsten sie geweiht,
im Drang der schlimmen Jahr'
blieb sie doch deutsch und wahr;
und wär' sie anders nicht geglückt,
als wie, wo alles drängt und drückt,
Ihr seht, wie hoch sie blieb in Ehr'!
Was wollt Ihr von den Meistern mehr?
Habt acht! Uns dräuen üble Streich'!
Zerfällt erst deutsches Volk und Reich,
in falscher welscher Majestät
kein Fürst bald mehr sein Volk versteht;
und welschen Dunst mit welschem Tand
sie pflanzen uns in deutsches Land.
Was deutsch und echt, wüßt' keiner mehr,
lebt's nicht in deutscher Meister Ehr'.
Drum sag' ich Euch:
ehrt Eure deutschen Meister,
dann bannt Ihr gute Geister!
Und gebt Ihr ihrem Wirken Gunst,
zerging' in Dunst
das Heil'ge Röm'sche Reich,
uns bliebe gleich
die heil'ge deutsche Kunst!

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