Samstag, 30. August 2014

Georg Graf von Arco 

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30. August 1869 in Groß Gorschütz/Oberschlesien
5. Mai 1940 in Berlin

D
eutscher Physiker und Elektroingenieur.

Graf von Arco wurde als Sohn eines Rittergutsbesitzers und einer Bankierstochter geboren. Auf Grund seiner Herkunft
hatte der junge Arco eine sorgenfreie Kindheit und Jugend. Schon vor dem Abitur 1889 am humanistischen Magdalenen- Gymnasium in Breslau zeigte sich seine Leidenschaft für alles Technische. Er galt zwar als mittelmäßiger Schüler, hatte aber auch seine Stärken, z.B. in solchen Fächern wie Geometrie und Physik. Trotzdem sollte er zunächst nach alter Familientradition eine mlitärische Laufbahn absolvieren, obwohl es Graf von Arco schwer fiel, in diesen Kategorien zu denken.

1890 begann Graf von Arco Studien der Mathematik, Physik, des Maschinenbaus und der Elektrotechnik an der Technischen Hochschule in Berlin- Charlottenburg. Nach 2 Semestern brach er sein Studium jedoch ab und trat in das Heer ein. Er diente dann 3 Jahre als Leutnant im Garde-Schützen Bataillon Berlin. Doch die Tätigkeit als Berufsoffizier empfand er als wenig befriedigend; schließlich setzte sich seine alte Liebe zur Technik durch und er nahm das Studium in Berlin- Charlottenburg wieder auf (1893-96). Während dieser Zeit wurde er Assistent von Prof. Adolph Slaby
, einem der Pioniere auf dem Gebiet des drahtlosen Funkverkehrs. Prof. Slaby hatte 1897 die  erste drahtlose Funkverbindung in Deutschland zwischen dem Turm der Sacrower Heilandskirche und der Matrosenstation am Potsdamer Jungfernsee aufgebaut.

Seit 1898 war Arco als Ingenieur bei der AEG tätig, in der späteren AEG- Slaby-Arco-Gruppe. Nach dem Zusammenschluss von AEG und Siemens und Halske wurde Arco 1903 technischer Direktor bei der „Gesellschaft für drahtlose Telegraphiem. b. H.“, dem späteren Unternehmen „Telefunken“
. Auf die Initiative von Arco ging 1906 die Errichtung einer Großfunkstelle in Nauen zurück. Durch seine Arbeit verhalf er der Firma „Telefunken“ und der Stadt Nauen zu Weltruhm, denn mit dem Aufbau der Großfunkstelle war Nauen zunehmend in allen Weltteilen als Sender Nauen bekannt. Dabei initiierte Arco wesentliche technische Neuerungen und reichte auch selbst eine Vielzahl von Patenten ein. 

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Mit seinem Hochfrequenzmaschinensender, 1912 in Nauen erstmals in Betrieb genommen, wurden ungedämpfte Schwingungen großer Wellenlänge in den transatlantischen Funkverkehr eingeführt. Für diese Erfindung verlieh ihm 1916 die Universität Straßburg die Würde eines Dr. phil. h. c. Arco war als Technischer Direktor einer von zwei Geschäftsführern von Telefunken und dort bis 1931 für den wissenschaftlich-technischen Bereich zuständig. 

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Arco schloss sich der Monistenbewegung und dem Berliner Kreis für empirische Philosophie ebenso an wie der pazifistischen Bewegung zur Zeit des Ersten Weltkriegs, so als Gründungsmitglied und Vorsitzender des Bundes Neues Vaterland . Er war Vorsitzender des Deutschen Monistenbundes von 1921 bis 1922, Mitgründer der Gesellschaft der Freunde des Neuen Russlands (1923), wobei er 1929 seinen 60. Geburtstag in Moskau feierte. 1931 legte Arco alle seine Funktionen nieder und zog sich völlig aus dem beruflichen und gesellschaftlichen Leben zurück. Dass er sich auch politisch nicht mehr engagierte, dürfte wohl mit der Entwicklung in der späten Weimarer Republik und der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Zusammenhang stehen. Als begeisterter Autofan war Arco viele Jahre Präsident der Automobil- und Flugtechnischen Gesellschaft. 1917 hatte er als 48jähriger die 14 Jahre jüngere Witwe Elisabeth von Neukirchen geheiratet. Arco starb in Berlin im Alter von 70 Jahren.

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