Johann Peter Eckermann
* 21. September 1792 in Winsen (Luhe)
† 3. Dezember 1854 in Weimar
Deutscher Autor und enger Mitarbeiter Goethes .
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Eckermann
wurde in ärmlichen Verhältnissen geboren und wuchs einsam auf. Oft zog er mit seinem Vater hausierend durch die Winsener Marsch und die nördliche Lüneburger Heide, um in den Dörfern allerlei Kleinigkeiten zu verkaufen.
Wie damals üblich, besuchte er die Schule nur unregelmäßig, fiel jedoch bald den Honoratioren seiner Heimatstadt durch seine geistigen Fähigkeiten und künstlerischen Begabungen auf. Sie förderten den jungen Eckermann, so dass er zwischen 1808 und 1813 Anstellungen als Amtsschreiber in seiner Heimatstadt Winsen und den östlichen Nachbarstädten fand.
Nach seiner Soldatenzeit (1813/14) wanderte er, seinem Wunsche folgend, Kunstmaler zu werden, nach Hannover, um sich
dort ausbilden zu lassen. Krankheit und Geldnot zwangen ihn aber nach kurzer Zeit,
dies Vorhaben aufzugeben und wiederum eine Stelle in der staatlichen Verwaltung anzunehmen. Er sah, dass er sich geistig weiterbilden musste, besuchte nebenher in Hannover das Gymnasium und widmete sich
der Literatur. Besonders die Werke Goethes beeindruckten ihn.
Im Anschluss an die kurze Gymnasialzeit nahm Eckermann in Göttingen das Studium der Jurisprudenz und der Philologie auf, musste es jedoch bald aus Geldmangel einstellen. 1822
nahm er seinen Wohnsitz in Empelde bei Hannover. Durch die großen Vorbilder fühlte er sich nun angespornt, selber Verse zu verfassen. Daneben entstanden die
'Beyträge zur Poesie mit besonderer Hinweisung auf Goethe', deren Manuskript er nach Weimar an Goethe schickte.
Die positive Resonanz aus Weimar veranlasste ihn, den fast vierundsiebzigjährigen Goethe am 10. Juni 1823 persönlich aufzusuchen. Hocherfreut ging
Eckermann auf den Vorschlag Goethes ein, einige organisatorische Arbeiten zu übernehmen. Er wurde jedoch
nicht Goethes Sekretär, sondern war in einem unverbindlichen Gefälligkeitsverhältnis für Goethe tätig.
Wie die Jahre zuvor, war auch Eckermanns Weimarer Zeit von Geldnot beherrscht. Zwar sorgte Goethe dafür, dass die bereits erwähnten
'Beyträge zur Poesie' gegen ein gutes Honorar verlegt wurden; überdies verschaffte
er ihm bezahlte Tätigkeiten, so zum Beispiel als Lehrer des Erbprinzen Carl
Alexander , sowie 1825 die Doktorwürde der Universität Jena, doch konnte
Eckermann nur knapp seinen Lebensunterhalt bestreiten, zumal die Arbeiten für Goethe ihn häufig außerordentlich beanspruchten. Goethes Vertrauen in
Eckermann war so groß, dass er ihn auch bat, seinen labilen Sohn August
1830 auf dessen Italienreise zu begleiten.
Erst 1831 konnte Eckermann seine langjährige Verlobte heiraten. Sie starb bereits im April 1834 kurz nach der Geburt des Sohnes Karl, der später Kunstmaler wurde.
Goethe setzte seinen Mitarbeiter Friedrich Wilhelm Riemer
gemeinsam mit Eckermann gegen eine Gewinnbeteiligung testamentarisch zum Herausgeber seines literarischen Nachlasses ein, doch nahm nach Goethes Tod 1832 in Weimar bald kaum noch jemand Notiz von dem kränkelnden, allmählich verarmenden Eckermann. 1836 erschienen endlich seine lange vorbereiteten
'Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens', ein bis heute anerkanntes, in mehrere Sprachen übersetztes
Werk. 1854 starb Eckermann krank und vereinsamt in Weimar. Eckermanns früherer Schüler, der spätere Großherzog Carl Alexander, sorgte für eine würdige Grabstätte in unmittelbarer Nähe der letzten Ruhestätte Goethes.
Die Niederschrift seiner Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens haben Eckermann weithin bekannt gemacht und ihm Anerkennung eingebracht.
Eckermann sah sich als Gefährte und Freund
Goethes, in dessen Dienst er neun Jahre seines Lebens stellte. Ohne Eckermann
gäbe es keinen Faust II. Viele Textstellen können als Leitsätze und Lebensweisheiten
stehen. Die "Gespräche mit Goethe" gelten als authentisch: Über die Glaubwürdigkeit der teils unmittelbar in mehr oder weniger ausführlichen Tagebuchnotizen festgehaltenen, teils später auf Grund kurzer Stichworte aus dem Gedächtnis oder unter Benützung fremden Materials ausgeführten „Gespräche“ wurden
Untersuchungen angestellt mit dem Ergebnis, dass zwar verschiedene Grade von Unmittelbarkeit und Treue der Wiedergabe
vorliegen, die biographische Bedeutung des von Eckermann geschaffenen Goethe-Denkmals jedoch unbestritten bleibt. Unter den damaligen
kritischen Zeitgenossen tat sich besonders Heinrich Heine
hervor, der Eckermann als „Goethes Papagei“ verspottete.
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