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Freitag, 7. Juni 2013

Friedrich Wilhelm III. 

* 3. August 1770 in Potsdam
† 7. Juni 1840 in Berlin

Seit 1797 König von Preußen.

 

Friedrich Wilhelm wurde als Sohn von Friedrich Wilhelm II. und Friederike von Hessen-Darmstadt geboren. Er galt als zurückhaltender Junge, was sich besonders in seiner wortkargen Rede bemerkbar machte.

Am 24. Dezember 1793 heiratete Friedrich Wilhelm Luise von Mecklenburg-Strelitz , die ihm zehn Kinder gebar. Er führte ein eher bürgerliches Leben. Von seinem Lebensstil wich er auch nach seinem Regierungsantritt als preußischer König am 16. November 1797 nicht ab. Angewidert vom moralischen Zerfall am Hofe seines Vaters, war er zuerst bemüht, die Sittlichkeit im Königshaus wiederherzustellen. Friedrich Wilhelm III. war musikalisch begabt. Bereits als Zehnjähriger Prinz komponierte er einen heute noch sehr bekannten Marsch, den Präsentiermarsch
. Auch der 'Marsch I. Bataillon Garde' stammt von ihm .

Seine Politik war neutral. Reformen liefen nur sehr langsam an, und seine Neutralität im nächsten Koalitionskrieg war ein Fehlschlag. Deutschland wurde in den darauffolgenden Jahren von Napoleon radikal umgestaltet. Preußen geriet durch seine Neutralität in eine außenpolitische Isolation und war gleichzeitig zu Gebietsgewinnen gekommen. 1805 durfte Preußen das französisch besetzte britische Hannover in Besitz nehmen. Nachdem sich französische Provokationen häuften, forderte Friedrich Wilhelm im Sommer 1806 Frankreich ultimativ auf, seine Truppen aus Süddeutschland zurückzuziehen. Napoleon ignorierte das Ultimatum und erklärte Preußen am 9. Oktober den Krieg. In der Schlacht bei Jena und Auerstedt wurde das Heer des Königs vernichtend geschlagen, und Friedrich Wilhelm musste nach Memel in Ostpreußen fliehen. Am 9. Juli 1807 war er gezwungen, den Frieden von Tilsit anzunehmen ,in dem Preußen alle Gebiete westlich der Elbe und einen Großteil der Gewinne aus den Polnischen Teilungen verlor.

Der Zusammenbruch des preußischen Staates war der Anlass für die preußischen Reformen. Der König leitete diese Reformen nur äußerst widerwillig ein. Sie wurden jedoch maßgeblich von Politikern wie Karl August von Hardenberg , dem Freiherrn vom Stein , Wilhelm von Humboldt und Militärs wie August Graf Neidhardt von Gneisenau und Gerhard von Scharnhorst vorangetrieben. 

IM Februar 1812 wurde Friedrich Wilhelm auf französischen Druck hin Verbündeter im sich abzeichnenden Krieg Napoleons gegen Russland. Preußen stellte ein Truppenkontingent. Nach dem Untergang der napoleonischen Armee im Feldzug gegen Russland erklärte der König am 16. März 1813 Frankreich den Krieg. Bedeutung erlangte hierbei der von Friedrich-Wilhelm III. 1813 anlässlich des Beginns der Befreiungskriege gegen Frankreich herausgegebene Aufruf An Mein Volk . Preußen konnte bis 1815 in den Befreiungskriegen wieder seine Großmachtstellung erlangen.

1809 wurde die Universität Berlin, 1811 die Universität Breslau und zuletzt die Universität in Bonn gegründet. Durch die 1817 neu gegründete Union suchte Friedrich Wilhelm die Einigkeit der protestantischen Konfessionen in der Evangelischen Kirche in Preußen zu erzielen. IM März 1812 wurden auf Initiative des Königs 30.000 Juden durch ein Judenedikt der christlichen Bevölkerung rechtlich weitgehend gleichgestellt.

Ab 1819 wurde die Pressezensur und die Überwachung der Universitäten eingeführt. Das 1810 vom König gegebene Versprechen einer Verfassung wurde durch Vertagen auf unbestimmte Zeit kassiert. Die Unruhen, welche 1830 auch in Deutschland infolge der französischen Julirevolution ausbrachen, verschärften die absolutistischen Tendenzen seiner Regierung. Friedrich Wilhelm erleichterte durch eine strenge Überwachung der Grenze zu Russland die Unterdrückung des polnischen Aufstandes von 1831 . Seine Frau war bereits 1810 verstorben. 1824 heiratete Friedrich Wilhelm Auguste Gräfin von Harrach in morganatischer Ehe
ABCD

 Weitere Infos:    

Friedrich Wilhelm III., Kaiser Franz I., Zar Alexander I. am 18. August 1813 in Prag


Zitate

Jeder Staatsdiener hat doppelte Pflicht: Gegen den Landesherrn und gegen das Land. Kann wohl vorkommen, dass die nicht vereinbar sind, dann aber ist die gegen das Land die höhere.

Die Verschiedenheit der Geburt gibt und nimmt keinen Vorzug; alles kommt dabei auf persönliche Würdigkeit an.

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