Rudolf Harbig
* 8. November 1913 in
Dresden-Trachau
†
5. März 1944 in Olchowez
bei Kirowograd, Ukraine
ABCD Deutscher
Leichtathlet.
ABCD Harbig wuchs als Arbeiterkind mit vier Geschwistern im
Hinterhof des Gasthofs 'Wilder Mann' in Dresden auf. Er begann erst 1934 mit dem Lauftraining, nachdem er beim „Tag des unbekannten Sportsmanns“ die 800 Meter in 2:04 min gelaufen und von seinem späteren Trainer Woldemar Gerschler
entdeckt worden war, und startete fortan für den Dresdner SC.
1936 wurde Harbig erstmals Deutscher Meister über 800 Meter. Bei den Olympischen Sommerspielen in Berlin
gewann er mit der 4-mal-400-Meter-Staffel die Bronzemedaille. Im 800-Meter-Lauf wurde
er Sechster im Vorlauf. Im selben Jahr begann er, bei den Dresdner Stadtwerken Drewag als Gasableser zu arbeiten. Im Jahr 1938 wurde Harbig Europameister im 800-Meter-Lauf und mit der deutschen Staffel im 4-mal-400-Meter-Staffellauf.
1939 lief Harbig, der zu dieser Zeit von Gerschler trainiert wurde, Weltrekorde über 400 Meter (46,0 s; 12. August 1939 in Frankfurt am Main) und 800 Meter (1:46,6 min; 15. Juli 1939 in Mailand). Beim Lauf in der Mailänder Arena Civica setzte er sich dabei gegen seinen ärgsten Rivalen, den Lokalmatadoren
Mario Lanzi , sowie die gesamte weitere Weltelite durch und verbesserte den bis dahin bestehenden Weltrekord um fast zwei
Sekunden.[
Ab 1940 war Harbig Vereinsmitglied bei Eintracht Braunschweig. Am 24. Mai 1941 verbesserte er in Dresden den Weltrekord über 1000 Meter auf 2:21,5 min.
Harbig war der einzige Athlet in der Geschichte, der gleichzeitig diese drei Weltrekorde innehatte.
Während des Krieges wurde er nach Braunschweig zu einer Fallschirmjägereinheit eingezogen. Er fiel am 5. März 1944 als Oberfeldwebel an der Ostfront, in Olchowez in der Nähe von Kirowograd
(Ukraine). Harbig
war 1,74 m groß. Sein Wettkampfgewicht lag zwischen 67 und 68 kg. Er befolgte seine Lebensgrundsätze strikt und ging spätestens um 22 Uhr zu Bett. An eine Diät hielt sich Harbig nicht. Er mochte kräftige gemischte Kost und bevorzugte Gemüse, Salate und Obst, ohne Vegetarier zu
sein. Zu Ostern, Pfingsten und Weihnachten ging Harbig wandern oder fuhr
Ski. Harbig förderte den Jugendsport und betätigte sich innerhalb der DSC-Fußballmannschaft als
Konditionstrainer. Seine Frau Gerda bezeichnete ihren Mann als einen bescheidenen, lebensfreudigen Menschen und fröhlichen Gesellschafter mit Sinn für
Kultur.[
Seine spätere Ehefrau Gerda lernte Harbig bei einem Fest des Dresdner Turnvereins im Dezember 1933 kennen. Im Jahr 1937 verlobten sie sich. Die Eheschließung erfolgte
im Mai 1941. Aus der Ehe ging als einziges Kind Ulrike Harbig hervor, die am 13. April 1943 in Dresden geboren wurde. Ein Bekannter
rettete sie im Februar 1945 nach dem Terrorangriff auf Dresden aus der Wohnung der Harbigs im brennenden Haus an der Fürstenstraße
40 in der Johannstadt. Ulrike Harbig floh 1966 aus der DDR nach
Bayern und wurde Lehrerin.
Nach Harbigs Tod erhielten die Stadien in Dresden (Rudolf-Harbig-Stadion), Neustrelitz, Grünstadt, Bruchköbel und Borna seinen Namen.
Seit 1950 vergibt der Deutsche Leichtathletik-Verband jährlich den 'Rudolf-Harbig-Gedächtnispreis' an einen verdienstvollen Leichtathleten. Weitere
Infos:
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1939 lief Harbig Weltrekorde über 400 Meter (46,0 Sekunden; 12. August 1939 in Frankfurt am Main) und 800 Meter (1:46,6 Minuten; 15. Juli 1939 in Mailand).
Er setzte sich dort gegen seinen ärgsten Rivalen, den Lokalmatadoren Mario
Lanzi , sowie die gesamte weitere Weltelite durch und verbesserte den bis dahin bestehenden Weltrekord um fast zwei Sekunden. Am 24. Mai 1941 verbesserte er in Dresden den Weltrekord über 1000 Meter auf 2:21,5 Minuten.
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