"Unser eigentliches Ziel waren immer die Innenstädte. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie"
(Arthur Bomber-Harris ). -
Eine
der großen Geschichtslügen, die Deutschen hätten mit dem Luftterror
begonnen, ist historisch schon lange widerlegt. Bereits 1939 erfolgten
sieben Luftangriffe der RAF auf Nordwestdeutschland. Am 10./11. Mai 1940
wurde die Innenstadt von Mönchengladbach angegriffen. Entgegen dem
Völkerrecht wurden danach auf Befehl der Kriegsverbrecher Churchill, Roosevelt, Stalin und Konsorten
durch den alliierten Bombenterror gezielt die Wohnbezirke aller
deutschen Städte mit 50.000 und mehr Einwohnern in Schutt und Asche
gelegt; unersetzliche
Kulturgüter geplant vernichtet und etwa 1 Million Zivilisten grausam
ermordet,
darunter über 54.000 Kinder unter 14 Jahren .
"...
ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meiner Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken
(Adolf Hitler in seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939 ).
Entsprechend diesem Befehl richteten sich die deutschen Luftangriffe auf Warschau
im September 1939 und Rotterdam 1940 ausschließlich gegen militärische Ziele als Teil eines
Feldzugs. Im Fall von Warschau wurde der Zivilbevölkerung 9 Tage Zeit
gegeben, die Stadt zu verlassen, falls das polnische Militär die Stadt
nicht freiwillig übergäbe. Der Angriff auf Rotterdam im Mai 1940
erfolgte, weil der niederländische Stadtkommandant die
Kapitulationsaufforderung ablehnte. Das Bombardement von Coventry vom 14. November 1940
galt den im Stadtzentrum gelegenen Rolls-Royce Flugzeugmotorenwerken und zahlreichen kleineren Rüstungsbetrieben.
Terrorangriffe auf Mönchengladbach, einschl. Rheydt
In der Nacht zum Pfingstsonntag (11./12. Mai) 1940 erlebte die Bevölkerung Mönchengladbachs den ersten britischen Luftangriff gegen eine deutsche Stadt im Zweiten Weltkrieg. Der Angriff, der aus insgesamt 37 Flugzeugen erfolgte, galt vor allem dem Straßen- und Eisenbahnnetz. Es wurden 5 Bombenabwürfe gezählt. Auch Rheydt wurde angegriffen.
Allein bis März 1942, also noch vor den Großangriffen, sollte 296mal Alarm ausgelöst werden und 51mal Bomben fliegen. Die Stadt bestellte vorsichtshalber im Juli 1943
2.000 Särge, weil sämtliche Vorräte erschöpft waren.
Für die
seit 1933 wieder selbständigen Städte Mönchengladbach und Rheydt kam der erste große Angriff in den frühen Morgenstunden des 31. August 1943. Mit 660 Flugzeugen starteten die Alliierten einen Luftangriff von Südengland aus.
Kurz vor 1.OO Uhr kam Voralarm. Fast gleichzeitig wurde Vollalarm gegeben und leises, schnell stärker werdendes, Brummen der Flugzeugmotoren war zu hören.
Kurz vor zwei Uhr fielen die ersten Bomben. Knapp eine Stunde dauerte das Bombardement. Über 1.000 Tonnen an Minenbomben, mehr als 1.300 Tonnen an Brandbomben sowie 277 schwere 4.000 Pfund- und zwölf 8.000 Pfund-Bomben wurden auf Mönchengladbach und Rheydt abgeworfen.
Gegen drei standen beide Städte in Flammen, ein wahres Höllenfeuer, verbunden mit einem orkanartigen Sturm.
Der Hauptbahnhof Mönchengladbachs wurde schwer getroffen.
Auch die Christuskirche und das Münster wurden stark zerstört.
Obwohl der Angriff den beiden Städten Mönchengladbach und Rheydt gegolten hatte, war doch die Stadt Rheydt aufgrund der unerwarteten Windverhältnisse über dem Angriffsziel erheblich stärker betroffen. Die größten Zerstörungen gab es im Stadtkern von Rheydt-Mitte, vor allem aber im Stadtteil Odenkirchen. In Rheydt wurden durch den Angriff über 60 Großbrände, mehr als 1.000 mittelschwere und über 3.500 Kleinbrände ausgelöst.
Etwa 1.000 Menschen verloren in den beiden Städten in dieser einen Stunde ihr Leben. Aus der katholischen Pfarrei St. Laurentius fanden in jener Nacht 55 Pfarrangehörige den Tod, von den evangelischen Gemeindemitgliedern in Odenkirchen kamen 48 Personen ums Leben, darunter 19 Männer, 28 Frauen und ein Kind. Mehr als die Hälfte aller Wohnungen in den beiden Zentren waren zerbombt oder bis auf die Grundmauern ausgebrannt. In Rheydt waren 80 Prozent der Wohnhäuser schwer beschädigt oder zerstört, in Odenkirchen sogar 98 Prozent. Ganze Straßenzüge lagen in Trümmern, Oberleitungen der Straßenbahnen waren zerfetzt, Schienen ragten verbogen in die Luft.
Menschen, die aus den Luftschutzräumen kletterten, suchten nach Überlebenden mit
vielfach verschmutzten und verrußten Gesichtern, mit wirrem Haar, manche auch verschrammt und blutig, oft von Mörtelstaub
bedeckt. Beim Rückflug der Bomber war der Feuerschein der durch den Angriff in Mönchengladbach und Rheydt ausgelösten Feuerstürme noch in fast 200 km Entfernung zu erkennen. Tagelang haben die Brände in der Stadt gewütet.
Mönchengladbach und Rheydt waren klaffende Wunden, die die
Städte zügig versuchten zu heilen. Vier Wochen später wurde das Straßenbahnnetz wieder in Betrieb genommen, Häuser wieder notdürftig bewohnbar gemacht, und sonntags arbeiteten Handwerker auch noch an den Kirchen.
Den wohl schlimmsten Angriff erlebte
Mönchengladbach am 10. September 1944. Dabei wurde die Innenstadt fast vollständig zerstört. Weitere schwere Angriffe folgten im Dezember. Nun herrschte praktisch Daueralarm. Es gab kaum noch Lehrer, Schüler standen an den Flaks, Bestattungen waren kaum noch möglich. Die Angst vor Tiefflieger-Angriffen war groß, und
am Ende fehlten sogar die Särge, Den letzten Großangriff mussten die ohnehin schwer getroffenen Städte am 1. Februar 1945 über sich ergehen lassen. Dabei wurden aus 160 Flugzeugen
1.200 Spreng- und 65.000 Brandbomben abgeworfen. Den letzten großen Angriff flogen britische Bomber am 25. Februar 1945, vier Tage bevor amerikanische Bodentruppen in die
Trümmerlandschaft einmarschierten.
Bilanz des Terrorkrieges gegen Mönchengladbach: Mehr
als 78 Luftangriffe. Mönchengladbach und Rheydt waren zu etwa 65 % zerstört.
Mindestens 2.000 Zivilpersonen starben bei den Bombenangriffen.
Bei Kriegsende waren Mönchengladbach und Rheydt ein
einziger Trümmerhaufen. 16.000 Wohnungen waren zerstört,
fast die Hälfte aller Wohnhäuser, über eine Million Kubikmeter Schutt bedeckten die
beiden Städte.
Oppenheim - Peter Grosz ,
geboren am 18. September 1947 in Jahrmarkt/Banat , hat in den siebziger Jahren Autorenkollegen für den rumänischen Geheimdienst Securitate
bespitzelt, von denen viele inhaftiert oder umgebracht wurden. Unter
anderen wurden die Nobelpreisträgerin Herta Müller
und ihr späterer Ehemann Richard Wagner
von Grosz ausspioniert. Grosz studierte Germanistik und Romanistik in
Temeswar .
Seine Spitzeltätigkeit dauerte nach eigenen Angaben vier Jahre lang. Anfang Juni 1977 konnte er in die
BDR ausreisen. Dort arbeitete er als Gymnasiallehrer für Deutsch, seit 1985 in Oppenheim
am Gymnasium zu St. Katharinen . Im Oktober 2008 wurde er vom Oppenheimer Stadtrat mit der künstlerischen Leitung der Jugendfestspiele Oppenheim
betraut, die ihm jedoch nach Bekanntwerden seiner Tätigkeit für die Securitate im Februar 2010 wieder entzogen
wurde.
Grosz sagte, er habe unter Druck und Zwang für die Securitate Protokolle
verfasst. Der Geheimdienst habe ihn zuerst zum Opfer und dann zum Täter
gemacht. Später habe er versucht, Wiedergutmachung zu leisten. Er sprach von einer
bewussten Kampagne gegen ihn und beklagte seine öffentliche Zurschaustellung, die fatal
an stalinistische Schauprozesse
erinnere. Schüler des Oppenheimer Gymnasiums zeigten große Solidarität mit ihrem Lehrer
Grosz und forderten, ihn in seiner Position als Lehrer und Festspielleiter zu belassen.
Jetzt hat sich Grosz vorzeitig pensionieren lassen.
Damit sei auch das das angestrebte Verfahren des Ministeriums zur nachträglichen Aberkennung seines Beamtenstatus gegen
ihn beendet. Man werde es nicht weiter verfolgen, sagte ein Sprecher der Dulli-Ministerin Doris Ahnen
.
Es kommt, wie es kommen musste oder: wer nicht hören will, muss fühlen
Die Stadt Bottrop
liegt im Nordwesten des Ruhrgebiets. In Bottrop leben 117.119 Menschen, davon 9.168 Ausländer. Im Stadtrat sind seit den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen
2009 sieben Dulli-Parteien und eine Wählergruppe vertreten: Die SPD (42,2%), die CDU (28,5%), die Ökologisch-Demokratische
Partei (6,4%), Bündnis 90/Die Grünen (6,2%), die Deutsche Kommunistische Partei (5,6%), die FDP (5,4%), die Partei Die
Linke (4,6%) und die Freien Wähler Bottrop (1,1%).
Bottrop ist eine der wenigen Städte des Ruhrgebiets, in der es noch eine aktive Zeche gibt. Das Bergwerk Prosper-Haniel ist
mit einer Förderung von 3,9 Mio. Tonnen die größte Zeche Deutschlands. Sie beschäftigt 4.000 Bergleute. Trotz der durch
die Montanindustrie geprägten Geschichte hat Bottrop stets seine grüne Seite behalten. Mehr als die Hälfte des
Stadtgebiets ist grün. Der Köllnische Wald, die Kirchheller Heide, der Stadtwald und weitere Grünflächen machen einen
großen Teil des Stadtbildes aus. Viele Wohnanlagen wurden seit den 70er Jahren des letzten Jahrhundert am Rande dieser
Grünflächen gebaut. Jetzt hat die Stadt für so etwas weniger Geld, allerdings noch genug, um seit dem 12. September 2005
auch in Bottrop die sogenannten Stolpersteine des sogenannten Künstlers Gunter Demnig
anschaffen und verlegen zu lassen.
Dafür muss das Geld noch reichen!
Wie die Wahlergebnisse (vgl. oben) zeigen, sind die gemütlich in ihren Stadtteilen vor sich hin lebenden eingesessenen
Bottroper mit ihrer dullophilen Obrigkeit seit einem halben Jahrhundert anscheinend immer sehr zufrieden gewesen, und ihre
9.168 ausländischen Mitbürger haben sie wohl nicht zu sehr gestört. Die
Arbeitslosigkeit beträgt "nur" 8,5%. Doch jetzt kommt auch für die Bottroper Dulli-Klientel
das böse Erwachen: Immer mehr Wohnungen werden frei, weil die Eigentümer oder Mieter altershalber wegfallen und sich für sie
kein gleichartiger Ersatz mehr finden lässt. Das Phänomen ist aus vielen Städten bekannt: Steht eine Wohnung zu lange zum
Verkauf oder finden sich keine Mieter, die in das bisher vorherrschende Milieu passen, dann steht eines guten Tages der
erste türkische Familienclan auf der Matte, der Chef voran, seine Sippe hinter ihm, finanziell hinreichend ausgestattet, um
die freie Wohnung zu übernehmen.
Schon bei der ersten Besichtigung ihrer zukünftigen Wohnstätte einschließlich der gesamten Wohnanlage verdrehen sich die Augen der lieben Alteingesessenen, und das Tuscheln hinter vorgehaltener Hand beginnt. Aber das ist erst der Anfang... Es wird nicht lange dauern, bis wieder ein Umzugswagen vor der Wohnanlage in schönster Bottroper Stadtrandlage steht, diesmal aber mit umgekehrter Zielrichtung: Absetzbewegung der ersten noch solventen deutschen Familie in lieblichere Gefilde. Wertverlust der Wohnungen. Und so weiter...
Das Gesicht der Eigentümer, die in den siebziger Jahren meinten, ihr Vermögen werterhaltend in den schönen neuen Wohnobjekten nahe den Bottroper Grünflächen angelegt zu haben, oder vielmehr das ihrer Erben, wird lang und länger und ihre Miene bang und bänger: "Ach, was wird das für ein Graus! Fließet aus dem Aug', ihr Tränen! All mein Hoffen, all mein Sehnen, meines Lebens schönster Traum war nichts als ein hohler Schaum!"
* um 1475/1480 in Würzburg
† 31. August 1528 in Halle an der Saale
Deutscher
religiöser Maler und Graphiker.
ABCD
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Hermann von Helmholtz
* 31. August 1821 in Potsdam
† 8. September 1894 in Charlottenburg
Deutscher Physiologe und Physiker.
ABCD
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Zitate
Große Männer sind die Koeffizienten ihres Jahrhunderts.
Die politische und rechtliche Organisation des Staates, die moralische Disziplin der Einzelnen. welche das Übergewicht der gebildeten Nationen über die ungebildeten bedingt, führt die letzteren, wo sie die Kultur nicht anzunehmen wissen, einer unausbleiblichen Vernichtung entgegen.
Nur die Arbeit und zwar die uneigennützige Arbeit für ein ideales Ziel gibt dauernde Befriedigung.
Jede einseitige Ausbildung hat ihre Gefahr; sie macht unfähig für die weniger geübten Arten der Tätigkeit, beschränkt dadurch den Blick für den Zusammenhang des Ganzen und treibt namentlich leicht zur Selbstüberschätzung. Dieser aber ist der größte und schlimmste Feind aller wissenschaftlichen Tätigkeit.
Die schriftliche Ausarbeitung wissenschaftlicher Untersuchungen ist meist ein mühsames Werk … Ich habe viele Teile meiner Abhandlungen vier- bis sechsmal umgeschrieben, die Anordnung des Ganzen hin- und hergeworfen, ehe ich einigermaßen zufrieden war.
Was dem einen das ganze Lebensschiff ins Schwanken bringt, ist dem anderen oft nur ein bedauerndes Achselzucken wert. Darum soll man sein Leid hübsch für sich behalten und sein Tränenkrüglein nicht dem Nebenmenschen hinhalten.
1873 in einem Vortrag vor der Preußischen Akademie der
Wissenschaften: Es ist kaum wahrscheinlich ist, dass der Mensch auch durch den allergescheitesten flügelähnlichen Mechanismus, den er durch seine eigene Muskelkraft zu bewegen hätte, in den Stand gesetzt werden wird, sein eigenes Gewicht in die Höhe zu heben und dort zu erhalten.
- Errare humanum est!
ABCD
"Unser eigentliches Ziel waren immer die Innenstädte. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie"
(Arthur Bomber-Harris ). -
Eine
der großen Geschichtslügen, die Deutschen hätten mit dem Luftterror
begonnen, ist historisch schon lange widerlegt. Bereits 1939 erfolgten
sieben Luftangriffe der RAF auf Nordwestdeutschland. Am 10./11. Mai 1940
wurde die Innenstadt von Mönchengladbach angegriffen. Entgegen dem
Völkerrecht wurden danach auf Befehl der Kriegsverbrecher Churchill, Roosevelt, Stalin und Konsorten
durch den alliierten Bombenterror gezielt die Wohnbezirke aller
deutschen Städte mit 50.000 und mehr Einwohnern in Schutt und Asche
gelegt; unersetzliche
Kulturgüter geplant vernichtet und etwa 1 Million Zivilisten grausam
ermordet,
darunter über 54.000 Kinder unter 14 Jahren
Der sowjetische Jude Ilja Ehrenburg:
"Deutsche sind keine Menschen, Deutsche sind zweibeinige Tiere, widerliche Wesen, Bestien. Sie haben keine Seele. Gewaltsam brecht den Rassenstolz der deutschen Frau. Nehmt sie Euch in gerechter Revanche. Wir werden nicht reden. Wir werden uns nicht empören. Wir werden töten. Wenn du im Laufe des Tages nicht einen Deutschen getötet hast, ist dein Tag verloren. Wenn du einen Deutschen getötet hast, töte noch einen. Es gibt für uns nichts Lustigeres, als deutsche Leichen. Zähle nicht die Tage. Zähle nicht die Kilometer. Zähle nur eins: die von dir getöteten Deutschen. Töte den Deutschen! Tötet den Deutschen, wo ihr ihn findet, macht keinen Unterschied zwischen Soldaten und Zivilisten, tötet Frauen und Kinder, rottet alle aus.
"
"...
ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meiner Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken
(Adolf Hitler in seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939 ).
Entsprechend diesem Befehl richteten sich die deutschen Luftangriffe auf Warschau
im September 1939 und Rotterdam 1940 ausschließlich gegen militärische Ziele als Teil eines
Feldzugs. Im Fall von Warschau wurde der Zivilbevölkerung 9 Tage Zeit
gegeben, die Stadt zu verlassen, falls das polnische Militär die Stadt
nicht freiwillig übergäbe. Der Angriff auf Rotterdam im Mai 1940
erfolgte, weil der niederländische Stadtkommandant die
Kapitulationsaufforderung ablehnte. Das Bombardement von Coventry vom 14. November 1940
galt den im Stadtzentrum gelegenen Rolls-Royce Flugzeugmotorenwerken und zahlreichen kleineren Rüstungsbetrieben.
Königsberg war bis Mitte 1944 vor schweren Luftangriffen verschont geblieben. Die ersten russischen Fliegerbomben fielen am frühen Morgen des 23.Juni 1941 im Bereich der Hornstraße auf die Stadt.
Es folgte in den nächsten Jahren eine ganze Reihe von nächtlichen sowjetischen Fliegerangriffen, die aber relativ glimpflich verliefen. Dennoch gab es dabei Todesopfer und beträchtliche Sachschäden.
In der Nacht vom 26. zum 27. August 1944 flog die 5. Bombergruppe der Royal Air Force einen ersten massiven Angriff mit 174 Lancaster-Bombern.
Die Maschinen waren 950 Meilen entfernt gestartet und über Norddänemark geflogen. Somit an der Grenze ihrer Reichweite, waren sie mit relativ geringer Bombenlast ausgestattet. Die meisten Bomben fielen im Osten der Stadt.
Zunächst hatten die Pfadfinder ihre Leuchtbomben und Zielmarkierungen, auch Kaskaden und Tannenbäume genannt, über dem Stadtgebiet abgesetzt.
Dann kamen die Wellen der Bomber in schneller Folge, die ihre
Last über den Wohnvierteln Königsbergs abwarfen. Die ersten Brände leuchteten auf, überall blitzte und krachte es, dazwischen
war dumpfes Motorengebrumm zu hören. Die Nacht war taghell erleuchtet. Etwa 30 Minuten währte die Hölle, dann kehrte Ruhe ein.
Der Schlossturm stand von Bränden rot umleuchtet da. Riesige Feuer
vereinten sich zu einem Flächenbrand. Die Feuersbrünste waren
300 km weit zu sehen. Etwa 1.000 Tote waren zu beklagen, 10.000 Königsberger wurden obdachlos. Zerstört
wurden etwa fünf Prozent aller Königsberger Gebäude.
In der Nacht vom 29. zum 30. August 1944 griffen drei schwere
Kampfverbände, insgesamt etwa 600 Lancaster-Bomber,
erneut an. Es wiederholte sich das gleiche apokalyptische Schauspiel wie drei
Tage vorher, nur in weit größerem Ausmaß. Der Angriff
dauerte etwa eine Dreiviertelstunde. Die ganze Stadt war ein einziges Flammenmeer.
Durch die erhitzten Straßenzüge raste heulend mit Orkanstärke ein Feuersturm mit Funkenregen, dazwischen wirbelten brennende Bauteile und anderes brennbares Material. Es war die Hölle auf
Erden. Über der Stadt stand auch Tage danach ein riesiger Rauchpilz.
Die Luft war voll beißenden Qualms und der Brandgeruch war unerträglich.
Die Einwohner trugen Gasmasken, andere Schutzbrillen.
Viele hatten sich ein feuchtes Tuch vor den Mund gepresst. Überall Ruinen, verkohlte Balken und rauchende Schutthalden. Trümmer, so weit das Auge blicken konnte.
Die historischen Innenstadtteile Altstadt, Löbenicht und Kneiphof wurden fast vollständig in Schutt und Asche gelegt. Zerstört wurden sämtliche historische Gebäude, der Dom und zwölf weitere Kirchen, das Schloss, die alte und die neue Universität mit vielen Instituten und Kliniken, das kneiphöfsche Rathaus (das seit 1927 das Stadtgeschichtliche Museum war), das Opernhaus, die Staats- und Universitätsbibliothek, Zeitungsgebäude, die seit 1722 bestehende Buchhandlung Gräfe und Unzer und etwa die Hälfte aller Schulen. Vernichtet wurden die Geburtshäuser von Johann Georg Hamann, E. T. A. Hoffmann, Eduard von Simson und Hermann Goetz und das Haus in der Löbenichtschen Langgasse, in dem Heinrich von Kleist wohnte und den „Zerbrochenen Krug“
vollendete. Etwa 200.000 Königsberger wurden durch die Bombenangriffe obdachlos.
Bei den beiden Angriffen kamen mehr als 4.200 Menschen ums
Leben. 41% der Wohnungen von Königsberg wurden zerstört.
Ostpreußens Dichterin Agnes Miegel schrieb am 5. Oktober: "Zuletzt, ehe sie sanken, haben im Feuersturm noch alle Kirchenglocken geläutet, wirklich das Sterbelied."
Die Schlacht um Königsberg führte 1945 zu weiteren Schäden; während der anschließenden sowjetischen Besetzung wurde noch vorhandene Bausubstanz teilweise absichtlich zerstört.
Keine deutsche Stadt ist in der Kriegs- und Nachkriegszeit so entstellt worden wie Königsberg. Keine deutsche Stadt hat mehr gelitten als Königsberg, auch nicht Dresden. In Dresden sind mehr Menschen gestorben als in Königsberg, aber im Unterschied zu Königsberg kam der Tod für die Menschen in Dresden schnell. Truppe und Zivilbevölkerung, rund 130 000
Personen, die in Königsberg bei der Eroberung und nach
der bedingungslosen Kapitulation Königsbergs am 9. April 1945
noch lebten, mussten durch eine Hölle gehen, und die allermeisten sind dabei elendiglich zugrunde gegangen.
Sie erlebten nur wüste Haufen entfesselter Rotarmisten, raubend, plündernd, Frauen schändend, Brände legend. Vom 10. bis zum 12. April wurde die Stadt wie zur Zeit der Mongolenkriege zur Plünderung und Brandschatzung freigegeben. Keine Kamera hat die grauenvollen Szenen des Terrors und der Demütigung festgehalten. Nur die wenigen, die überlebt haben, konnten von den Ereignissen Zeugnis ablegen.
Stellvertretend aus der zahlreichen Memoirenliteratur sind
zu nennen Hans Graf Lehndorff, Hugo Linck, Emma Kirstein, Hans Deichelmann und die Veröffentlichung der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen "Frauen in Königsberg".
Auf den Straßen bot sich ein schreckliches Bild, überall lagen
Ermordete, Menschen mit durchschnittenen Hälsen. Köpfe
und Körperteile. Russen stießen die abgeschlagene Köpfe mit den Füßen vor sich
her oder trugen sie auf Bajonetten. Unmittelbar nach dem Ende der Kampfhandlungen wurde die Bevölkerung willkürlich zusammengetrieben und unter Bewachung aus der Stadt heraus und in tagelangen Märschen planlos durch das Samland oder in den östlichen Teil der Provinz getrieben. Wer unterwegs
liegen blieb, wurde ermordet, auch der Slawist der Albertina, Prof. Hans Meyer. Seine letzte Vorlesung hatte er wenige Wochen zuvor über Dostojewski gehalten.
Während der Zwangsaustreibung aus der Stadt wurden - wenn nicht schon vorher geschehen – die Wohnungen der Abwesenden vollständig geplündert. Viele der Überlebenden der Märsche hielten die Russen in Lagern gefangen und
zur Zwangsarbeit eingesetzt. Andere durften nach Königsberg zurückkehren. Sie hausten in der zu 90 Prozent zerstörten Stadt in Ruinen, Kellern oder Gartenhäusern und waren von
den Sowjets der Verelendung und dem Hungertod preisgegeben. Hans Graf Lehndorff, der als Chirurg am Zentralkrankenhaus in Königsberg tätig war, notierte im Juni 1945: "Die Menschen, die man uns bringt, befinden sich fast alle im gleichen Zustand. Oben sind sie zu Skeletten abgemagert, unten schwere Wassersäcke. Ein merkwürdiges Sterben ist der Hungertod."
In den ersten Tagen nach der Besetzung Königsbergs und bei den
Todesmärschen kamen etwa 50.000 Menschen ums Leben. Die Lage verbesserte sich auch in der Folgezeit nicht. Eine Ausreise war nicht möglich, und aus der Sowjetunion kommende Zivilisten verstärkten noch den Wohnraummangel. Hungersnot, Verwahrlosung und Rechtlosigkeit bestimmten den Alltag. In der Literatur sind mehrfach Fälle von Kannibalismus belegt. In keiner deutschen Stadt war der Hunger so groß wie in Königsberg. Zwei Jahre
- vom Sommer 1945 bis zum Sommer 1947 - hielt die hohe Sterblichkeit infolge der Unterernährung und der Epidemien von Typhus und Ruhr an. Innerhalb dieser zwei Jahre sind von den
80 000 Deutschen, die im Sommer 1945 in Königsberg registriert worden waren, mindestens 50 000 gestorben. Im Herbst 1947 befanden sich
nur noch rund 20 000 Deutsche in der Stadt, so dass die Gesamtzahl der Opfer
etwa 110.00 betragen dürfte. .
Zitat von Erna Ebert aus 'Frauen in Königsberg': "Wir haben alle vier Hunger wie reißende Wölfe. Wenn man Holz anfressen könnte. Kartoffelschalen. Mama und ich gehen in den Wald nach Holz. In dieser Kälte ist niemand draußen. Wir begegnen Jungs mit Pferdefleisch. Wir holen uns am nächsten Morgen auch etwas. Jetzt haben wir Fleisch. Mama isst es roh, obwohl ich sie warne. Sie sagt, ich gönnte es ihr nicht. Der Hunger hat sie unterhöhlt. Der Hunger macht stumpfsinnig und unempfindlich. Man vergisst, dass man Mutter ist. Es gibt nichts Schlimmeres als Hunger. Und wer einen verhungernden Menschen hat sterben sehen, wird es sein Lebtag nicht vergessen.
Wir verkaufen noch Fleisch und machen uns dadurch ein paar Rubel, um Brot zu kaufen. Durch Zufall gelingt es mir, 250 Rubel zu stehlen. Wir haben kein Gewissen, und andere auch nicht. Die Menschen sind schwarz vor Hunger und fallen auf der Straße tot um, wie Spatzen von den Bäumen in diesem harten Winter.
Mama wird immer dünner. Sie kann sich in ihren Rock nun schon dreimal einwickeln. Sie ist nur noch Haut und Knochen. Heute habe ich ihre Augen gesehen. Augen, in denen der Tod steht. Mein Gott, mein Gott, lass mich nicht alleine."
Weiteres Zitat aus 'Frauen in Königsberg', eine Passage mit den letzten Aufzeichnungen
von Frau Lotte Schwokowsky: "Es ist mir nicht mehr vergönnt, noch zu leben. Ich bin so furchtbar schwach geworden. Von allem Hunger schon so geschwollen. Ich werde nun bald sterben. Wie gerne hätte ich noch mein eigenes bescheidenes Heim gehabt, in unserem lieben Vaterland, und sei es nur eine Wohnküche, in der ich kochen und satt werden könnte mit meinen Lieben. Möge Gott mein Kind, meine liebe Annelie, nicht verlassen und ihr einen guten Menschen in den Weg geben, der sich ihrer annimmt, bis sie vielleicht in einem Waisenhaus untergebracht ist. Auf Wiedersehen im Himmel. Eure tieftraurige Lotte
Schwokowsky." Am 13. Mai 1947 ist Lotte Schwokowsky in Königsberg 47jährig gestorben.
Dr. Hans Deichelmann, Verfasser des Buches "Ich sah Königsberg sterben", schreibt, als er 1948 herauskam: "Der Hut, den ich trage, ist das Erbe eines Verhungerten. Mein Stock ist der Nachlass eines Verhungerten. Alles, was ich am Körper trage, stammt von Menschen, die den Qualen Kaliningrads zum Opfer fielen. Wir, die wir heute die Stadt verlassen können, leben nur, weil andere uns durch ihr Weichen das Weiterleben ermöglicht haben. Weil wir
gerade noch etwas kräftiger waren als die anderen, weil sie uns ihre Nahrung, ihre Kleider und ihren Arbeitsplatz lassen mussten. Wer von uns Deutschland wiedersehen darf, hat Glück gehabt. Das Glück eines von Fünfen oder von Sechsen."
An anderer Stelle schreibt Dr. Deichelmann: "Kaliningrad, der Name verpflichtet. Kaliningrad, Stadt des Schutts, der Trümmer und des Unrats. Die Stadt des Mordens, des Raubens, die Stadt der Vergewaltigungen.
Kaliningrad, Stadt der Tränen, des Blutes und der Gräber. Die Russen haben Recht getan, diese
Spitzenleistung ihrer Kultur mit dem Namen ihres verstorbenen Staatsoberhauptes zu benennen. Kaliningrad! Niemals mehr will ich die Stadt mit ihrem früheren Namen nennen."
Hans Graf Lehndorff notierte in seinem ostpreußischen Tagebuch schon unter dem 29. April 1945: "Die Zahl der Toten hat sich so vermehrt, dass die Russen aus Selbsterhaltungstrieb eine Art Seuchenbekämpfung in Gang zu setzen beginnen." An anderer Stelle schreibt er: "Vor uns öffnet sich ein pechfinsterer fensterloser Raum, der nach hinten schräg hinabführt.
Vornan bewegen sich, vom Licht geblendet, ein paar Gestalten am Boden. Der Russe lässt uns hineingehen. Offenbar ist dies ein Raum, den man ganz vergessen hat. Aus dem Dunkel ziehen wir einen Körper nach dem anderen ans Licht. Fünfzehn Männer sind es, die wir nun so schnell wie es geht untersuchen. Sieben sind tot. Mit den übrigen acht ist auch nicht mehr viel los. Wir dürfen sie alle heraustragen. Zu Vieren tragen wir sie alle nacheinander heraus, die Lebenden und die Toten."
Die Deutschen wurden mit dem Zuzug der russischen Arbeitskräfte für die Sowjets in jeder Beziehung entbehrlich, weshalb im Frühjahr und im Herbst 1947 die Ausweisung in die westlichen Teile Deutschlands begann. Diese Ausweisung wurde mit der gleichen Entschiedenheit betrieben, wie zuvor die Verhinderung des Wegzuges der Deutschen Bevölkerung. Die Ausreise erfolgte zunächst auf Antrag, wobei die Miliz angewiesen wurde, täglich nicht mehr als 50 Anträge zu bescheiden. Es kam dabei zunächst zu Tumulten, da jeder zu den ersten 50 Personen des Tages gehören wollte.
Der erste kleine Transport verließ Königsberg am 1. April 1947. Die deutschen Behörden und Auffanglager waren mangels Information durch die Russen auf diese legale Ausreisewelle aus Königsberg nicht vorbereitet. Bis Juni 1947 hatten
2.300 Personen die Ausreise erreichen können. Zwischen Juni und Oktober 1947 setzte plötzlich wieder eine Ausreisesperre ein. Gleichwohl wurden die Deutschen weiter drangsaliert. Wohnungsdurchsuchungen, Beschlagnahme der wenigen privaten Gegenstände, bis zur Bibel, Verhaftungen, Verhöre und konstruierte Straftaten waren an der Tagesordnung. Der kleinste Mundraub wurde mit langen Haftzeiten belegt. Allein die Zweifel an der Ausreisegenehmigung trieben noch so manchen Deutschen in den Tod.
Marga Pollmann, auch eine Überlebende, schreibt über ihre innere Verfassung im Jahre 1947 in Königsberg: "Zu Beginn des Jahres 1947 wurden meine Großen krank, wir kamen wieder sehr herab, aber da tauchte dann im März das Gerücht auf, die Deutschen können nach Zentraldeutschland. Das gab wieder etwas Auftrieb. Es war aber auch der letzte Flügelschlag; denn inzwischen war auch ich zu der Überzeugung gelangt, dass es besser wäre, die Kinder und mich auszulöschen, als zuzusehen, wie die absinkende Moral ins eigene Leben griff.
Bei den Russen zu verbleiben, wäre gleichbedeutend gewesen mit einem Leben unter Verbrechern. Die Kinder wären unfehlbar diesen Weg gegangen, hart und erbarmungslos gegen fremdes Leid, ohne geistige Belehrung, ohne familiären Zusammenhang. Sechsjährige Jungen standen rauchend auf den Märkten, torkelten betrunken durch die Straßen wie die Russenkinder auch. Die Russen hatten Freude daran, die deutsche Jugend zu zerstören. Waren meine Kinder zur festgesetzten Zeit nicht zu Hause, wusste ich nie, waren sie ausgeplündert, saßen sie im Bunker oder waren sie
abgeschlachtet. Denn auch der Handel mit Menschenfleisch tauchte auf. Noch im Juni 1947 wurden einige deutsche Mädchen dafür erschossen."
Mit Beginn der zweiten Ausreisewelle ab Oktober ’47 waren plötzlich alle Anträge zur Ausreise gegenstandslos geworden. Die Ausreisescheine wurden durch die Miliz straßenweise ausgegeben. Die Abreise erfolgte in der Regel am Tage darauf.
Alle Personen mussten zuvor am Bahnhof mehrere Sperren bis zum Zug passieren. An einer Sperre gelangte man zum deutschen Markt, auf dem jeder seine Rubel ausgeben konnte; sonst wurden sie an der nächsten Sperre eingezogen. Auf dem nur für die Ausreisenden bestimmten Markt am Bahnhof konnten die Deutschen ihre letzten Rubel, die sie zum Teil auch durch den vorherigen Verkauf ihrer bescheidenen Habe erworben hatten, in Lebensmittel und Kleidungsstücke für die Reise umsetzen. Für die Reisedauer von sieben Tagen musste jeder selbst für seine Nahrungsmittel Sorge tragen. Neben den restlichen Rubeln wurden auch Geldbe- stände in Reichsmark
eingezogen. Die Russen achteten darauf, dass alle Papiere mit Ausnahme der Personalpapiere eingezogen und vernichtet wurden. So wurden insbesondere auch Adressbücher, Fotos und – soweit noch vorhanden – Sparkassenbücher verbrannt.
Die Züge im Rahmen der großen Ausweisung 1948 bestanden aus 40 bis 50 Güterwaggons. In jedem Waggon, ausgestattet in der Mitte mit einem eisernen Ofen und ohne Sitzgelegenheiten, wurden 40 bis 50 Personen transportiert. Auf der Durchreise durch den polnischen Machtbereich wurden die Waggons in der Regel verplombt.
Hans Deichelmann berichtet am Ende seines Buches über seine Ausreise aus Königsberg am 14. März 1948: "Während sich die Räder des Transportzuges langsam in Bewegung setzen, vereinigen sich die Stimmen aller nun heimatlos gewordenen zu einem Gebet überquellenden Dankes an ihren Schöpfer. Das Geräusch des anfahrenden Zuges wird übertönt von dem Lied, das aus über 50 Waggons zum Himmel dringt: Großer Gott, wir loben dich."
Im Königsberger Gebiet, das nun zur Sperrzone wurde, blieb kein Deutscher, keine Deutsche zurück. Dies hat in der bisherigen Weltgeschichte wirklich singulären Charakter.
General von Hindenburg
schlug mit zahlenmäßig unterlegenen Truppen die 2. russische Armee unter General Samsonow vernichtend.
Es gab in der Militärgeschichte bis dahin kein Beispiel ähnlicher Leistung und Kühnheit.
Weitere
Infos:
Franz von Stuck
* 23. Februar 1863 in Tettenweis , Landkreis
Passau †
30. August 1928 in München
* 21. April 1488 auf Burg Steckelberg
† 29. August 1523 auf der Ufenau
Deutscher
Humanist.
Weitere
Infos:
ABCD Ein neu Lied Herr Ulrichs von Hutten
Ich habs gewagt mit Sinnen
Und trag des noch kein Reu,
Mag ich nit dran gewinnen,
Noch muß man spüren Treu;
Darmit ich mein
Nit eim allein,
Wenn man es wollt erkennen:
Dem Land zu gut,
Wiewohl man tut
Ein Pfaffenfeind mich nennen.
Da laß ich jeden liegen
Und reden was er will;
Hätt Wahrheit ich geschwiegen,
Mir wären hulder viel.
Nun hab ichs gsagt,
Bin drumb verjagt,
Das klag ich allen Frummen,
Wiewohl noch ich
Nit weiter fleich,
Vielleicht werd wiederkummen.
Umb Gnad will ich nit bitten,
Dieweil ich bin ohn Schuld;
Ich hätt das Recht gelitten,
So hindert Ungeduld,
Daß man mich nit
Nach altem Sitt
Zu Ghör hat kummen lassen;
Vielleicht wills Gott,
Und zwingt sie Not,
Zu handlen diesermaßen.
Nun ist oft diesergleichen
Geschehen auch hie vor,
Daß einer von den Reichen
Ein gutes Spiel verlor;
Oft großer Flamm
Von Fünklin kam,
Wer weiß, ob ichs werd rächen;
Staht schon im Lauf,
So setz ich drauf:
Muß gahn oder brechen.
Darneben mich zu trösten
Mit gutem Gwissen hab,
Daß keiner von den Bösten
Mir Ehr mag brechen ab,
Noch sagen, daß
Uff einig Maß
Ich anders sei gegangen
Dann Ehren nach;
Hab diese Sach
In gutem angefangen.
Will nun ihr selbs nit raten
Dies frumme Nation,
Ihrs Schadens sich ergatten,
Als ich vermahnet han:
So ist mir leid,
Hiemit ich scheid,
Will mengen baß die Karten;
Bin unverzagt,
Ich habs gewagt
Und will des Ends erwarten.
Ob dann mir nach tut denken
Der Kurtisanen List,
Ein Herz laßt sich nit kränken,
Das rechter Meinung ist.
Ich weiß noch viel,
Wölln auch ins Spiel,
Und solltens drüber sterben:
Auf, Landsknecht gut
Und Reuters Mut,
Laßt Hutten nit verderben!
ABCD
Hermann
Schulze-Delitzsch
* 29. August 1808 in Delitzsch
† 29. April 1883 in
Potsdam
Begründer des deutschen Genossenschaftswesens.
ABCD
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ABCD Zitate
Der Staat ist ein gewaltiges Röhrensystem, das Einkommensteile abwechselnd aus den Taschen der Bürger heraus- und in sie
hineinpumpt.
Nichts ist so geeignet, die sittliche Würde im Arbeiter rege zu halten, als wenn er seine Thätigkeit nicht blos als Broderwerb, sondern in ihrer Bedeutung für die gesamte Gesellschaft begreift.
ABCD
Was gleicht wohl auf Erden dem Jägervergnügen?
Wem sprudelt der Becher des Lebens so reich?
Beim Klange der Hörner im Grünen zu liegen,
Den Hirsch zu verfolgen durch Dickicht und Teich,
Ist fürstliche Freude, ist männlich Verlangen,
Erstarket die Glieder und würzet das Mahl.
Wenn Wälder und Felsen uns hallend umfangen,
Tönt freier und freud'ger der volle Pokal!
Jo, ho! Tralalalala!
Diana ist kundig, die Nacht zu erhellen,
Wie labend am Tage ihr Dunkel uns kühlt.
Den blutigen Wolf und den Eber zu fällen,
Der gierig die grünenden Saaten durchwühlt,
Ist fürstliche Freude, ist männlich Verlangen,
Erstarket die Glieder und würzet das Mahl.
Wenn Wälder und Felsen uns hallend umfangen,
Tönt freier und freud'ger der volle Pokal!
Jo, ho! Tralalalala!
Worte: Johann Friedrich Kind, 1821 (1768-1843)
Weise: Carl Maria von Weber, 1821 (1786-1826)
abcd
* 28. August 1749 in Frankfurt am Main
† 22. März 1832 in Weimar
Deutscher
Dichter, geadelt 1782.
BCD
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ABCD Zitate
Wer mit dem Leben spielt, kommt nie zurecht.
Wer sich nicht selbst befiehlt, bleibt immer Knecht.
Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht.
Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
Mit den Irrtümern der Zeit ist es schwer sich abzufinden; widerstrebt man ihnen, so steht man allein; läßt man sich davon befangen, so hat man auch weder Freude noch Ehre davon.
Alles Große und Gescheite existiert nur in der Minorität.
Der Helden Söhne werden Taugenichtse.
Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen.
Jeder kehre vor der eigenen Tür, und die Welt ist sauber.
Niemand ist mehr Sklave, als der, der sich für frei hält, ohne es zu sein.
Noch ist es Tag, da rühre sich der Mann,
die Nacht tritt ein, wo niemand wirken kann.
Sein Jahrhundert kann man nicht verändern, aber man kann sich dagegen stellen und glückliche Wirkungen vorbereiten.
Gegner glauben uns zu widerlegen, wenn sie ihre Meinung wiederholen und auf unsere nicht achten.
Edel sei der Mensch, hülfreich und gut. Denn das allein unterscheidet ihn von allen Wesen, die wir kennen.
Wer sich allzu grün macht, den fressen die Ziegen.
Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse, in Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten. Überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.
Wer sein Vaterland nicht kennt, hat keinen Maßstab für fremde Länder.
Wer fremde Sprachen nicht kennt, weiß nichts von seiner eigenen.
Vieles geht in der Welt verloren, weil man es zu geschwind für verloren gibt.
Rat zu geben ist das dümmste Handwerk, das einer treiben kann. Rate sich jeder selbst und tue, was er nicht lassen kann.
Mann mit zugeknöpften Taschen,
dir tut keiner was zulieb'
Hand wird nur von Hand gewaschen:
wenn du nehmen willst, so gib!
Mir gäb es keine größ're Pein
wär' ich im Paradies allein.
Wer nicht neugierig ist, erfährt nichts.
Wer sich der Einsamkeit ergibt, ach, der ist bald allein!
Die modernen Kriege machen viele Menschen unglücklich, solange sie dauern, und niemand glücklich, wenn sie vorüber sind.
Auch der Aberglaube profitiert vom jeweiligen Stand der Wissenschaft.
Was keiner wagt, das sollt ihr wagen
was keiner sagt, das sagt heraus
was keiner denkt, das wagt zu denken
was keiner anfängt, das führt aus.
Sie streiten sich, so heißt’s um Freiheitsrechte!
Genau besehn sind’s Knechte gegen Knechte.
Wenn man einige Monate die Zeitungen nicht gelesen hat, und man liest sie alsdann zusammen, so zeigt sich erst, wieviel Zeit man mit diesen Papieren verdirbt. Die Welt war immer in Parteien geteilt, besonders ist sie es jetzt, und während jedes zweifelhaften Zustandes kirrt der Zeitungsschreiber eine oder die andere Partei mehr oder weniger und nährt die innere Neigung und Abneigung von Tag zu Tag, bis zuletzt Entscheidung eintritt und das Geschehene wie eine Gottheit angestaunt wird.
D
Uraufführung
der Oper Lohengrin
des Komponisten Richard
Wagner
am 28. August 1850 durch Franz Liszt
in Weimar
im Großherzoglichen Hoftheater anlässlich der Weimarer Goethe-Feier.
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Ob Ost, ob West, das gelte allen gleich.
Was deutsches Land ist, stelle Kampfesscharen.
Dann schmäht wohl niemand mehr das deutsche Reich.
ABCD
* 27. August 1730 in Königsberg
† 21. Juni 1788 in Münster
Deutscher Philosoph und
Schriftsteller, Magus des Nordens.
BCD
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ABCD
Zitate
Die Wahrheit ist die Waagschale der Freundschaft.
Man muß nicht glauben, was man sieht – geschweige, was man hört.
Wahrheit macht frei und überwindet alles.
Was für Unsinn läßt sich in runden und vollautenden Worten ausdrücken!
Autorität kann zwar demütigen, aber nicht belehren; sie kann die Vernunft niederschlagen, aber nicht fesseln.
Man liebt sich selbst, wenn man strenge gegen sich ist.
Die Unwissenheit oder Flüchtigkeit macht eigentlich stolze Geister; je mehr man aber darin weiter kommt, desto demütiger wird man.
ABCD
Georg
Wilhelm Friedrich Hegel
* 27. August 1770 in Stuttgart
† 14. November 1831 in Berlin
Deutscher Philosoph des Idealismus.
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ABCD
Zitate
Das Mittelmaß bleibt und regiert am Ende
die Welt.
Die Ungeduld verlangt das Unmögliche, nämlich die Erreichung des Ziels ohne die Mittel.
Die Weltgeschichte ist nicht der Boden des Glücks. Die Perioden des Glücks sind leere Blätter in ihr.
Die Geschichte hat noch nie etwas anderes gelehrt, als dass die Menschen aus ihr nichts gelernt haben.
Nationen, die in sich unverträglich sind, gewinnen durch Kriege nach außen Ruhe im Innern.
Der gesunde Menschenverstand ist die Denkweise einer Zeit, in der alle Vorurteile dieser Zeit enthalten
sind.
Schweigen ist eine wesentliche Bedingung für jede Bildung und jedes Lernen.
Ein Hauptmoment in der Erziehung ist die Zucht, welche den Sinn hat, den Eigenwillen des Kindes zu brechen, damit das bloß Sinnliche und Natürliche ausgereudet werde.
Alles in der Muttersprache ausdrücken zu können, bekundet höchste Geistes- und Seelenbildung.
Man muß seinen Freunden so wenig als möglich beschwerlich fallen.
Willst du leben, mußt du dienen;
willst du frei sein, mußt du sterben.
ABCD
Carl Bosch
* 27. August 1874 in Köln
† 26. April 1940 in Heidelberg
Deutscher
Chemiker und Industrieller. Mit Fritz Haber
Entwickler der Ammoniaksynthese .
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ABCD
Zitat
Große Projekte brauchen zehn Jahre, um fabrikreif zu
werden.
ABCD
Michael Berenbaum, distinguished Professor of HOLOCAUST Studies: "Myth underscores the deepest truth we
live."
STATEMENT FROM RICK ZITELMAN, PRESIDENT, SAVE A TORAH, INC.
In July 2010, following a review by the Maryland Attorney General's Office of all requested information and documents, Save A Torah, Inc., and the Maryland Attorney General's Office concluded an Assurance of Voluntary Compliance pursuant to Maryland law.
This Agreement made no finding or implication of any wrongdoing on the part of Save A Torah, Inc. ("SATI") or its representatives, including Rabbi Menachem Youlus. The Agreement explicitly states that it "is for conciliation purposes only and does not constitute an admission by SATI that any law has been violated." The voluntary-compliance provisions set forth in the Agreement had been implemented in February 2010, with the adoption of SATI's Ethics Policy.
As provided by its Ethics Policy, SATI is committed to "take all reasonable steps necessary to ensure that its board members, employees, independent contractors and other agents will only describe where a Torah was found or provide an account of its rescue if there is documentation or an independent verifiable witness to such history." Without such proof, "there will be no discussion of the circumstances under which the Torah was rescued so that those who dedicate or receive rescued Torahs can do so with total confidence."
We remain exceedingly grateful for the support we have received from members of our community in recent months, including many who have dedicated or received a Torah through Save A Torah, Inc.
Save A Torah, Inc., continues to be committed to its mission of locating and acquiring Torahs which have survived the Holocaust or have been taken from Jewish communities in other locations around the world. We will continue to inspect, repair and restore these Torahs, through the work of trained soferim, so that they can be resettled in communities in need of a Torah, providing financial assistance if necessary. We will also continue to research and identify the communities and original owners of our rescued Torahs and return the Torahs to the surviving owners whenever
possible.
Midrash: As for Youlus's Torah rescue stories, Michael
Berenbaum , 64, a noted HOLOCAUST historian and a former director of the research institute at the United States Holocaust Memorial
Museum , came to the conclusion: "A psychiatrist might say they are delusional. A historian might say they are counter-factual. A pious Jew might call them midrash - the stories we tell to underscore the deepest truths we live."
Midrash, in this context, refers to the ancient tradition of rabbis telling anecdotes and fables to convey a moral lesson. "Myth underscores the deepest truth we live," Berenbaum says.
* 18. Dezember 1766 in Schorndorf
† 26. August 1806 in Braunau am Inn
Deutscher Buchhändler in Nürnberg. Veröffentlichte die Schrift 'Deutschland in seiner tiefen
Erniedrigung' und wurde deshalb hingerichtet.
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Theodor
Körner
* 23. September 1791 in Dresden
† 26. August 1813 bei Gadebusch
in Mecklenburg
Deutscher Dichter der Befreiungskriege.
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Mein Vaterland
Wo ist des Sängers Vaterland?
Wo edler Geister Funken sprühten,
Wo Kränze für das Schöne blühten,
Wo starke Herzen freudig glühten,
Für alles Heilige entbrannt.
Da ist mein Vaterland!
Wem ruft des Sängers Vaterland?
Es ruft nach den verstummten Göttern,
Mit der Verzweiflung Donnerwettern
Nach seiner Freiheit, seinen Rettern,
Nach der Vergeltung Rächerhand.
Der ruft mein Vaterland!
Was will des Sängers Vaterland?
Die Knechte will es niederschlagen,
Den Bluthund aus den Grenzen jagen
Und frei die freien Söhne tragen
Oder frei sie betten unterm Sand.
Das will mein Vaterland!
Und hofft des Sängers Vaterland?
Es hofft auf die gerechte Sache,
Hofft, daß sein treues Volk erwache,
Hofft auf des großen Gottes Rache
Und hat den Rächer nicht verkannt.
Drauf hofft mein Vaterland!
Lützows wilde Jagd
Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
Hör's näher und näher brausen.
Es zieht sich herunter in düsteren Reihn,
Und gellende Hörner schallen darein
Und erfüllen die Seele mit Grausen.
Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.
Was zieht dort rasch durch den finstern Wald
Und streift von Bergen zu Bergen?
Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt;
Das Hurra jauchzt, und die Büchse knallt,
Es fallen die fränkischen Schergen.
Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.
Wo die Reben dort glühen, dort brauset der Rhein,
Der Wütrich geborgen sich meinte,
Da naht es schnell wie Gewitterschein
Und wirft sich mit rüst'gen Armen hinein
Und springt ans Ufer der Feinde.
Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.
Was braust dort im Tale die laute Schlacht,
Was schlagen die Schwerter zusammen?
Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht,
Und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht
Und lodert in blutigen Flammen.
Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.
Wer scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht,
Unter winselnde Feinde gebettet?
Es zuckt der Tod auf dem Angesicht,
Doch die wackern Herzen erzittern nicht;
Das Vaterland ist ja gerettet!
Und wenn ihr die schwarzen Gefallnen fragt:
Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.
Die wilde Jagd und die deutsche Jagd
Auf Henkersblut und Tyrannen! —
Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt!
Das Land ist ja frei, und der Morgen tagt,
Wenn wir's auch nur sterbend gewannen!
Und von Enkeln zu Enkeln sei's nachgesagt:
Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.
Text: Theodor Körner am 24. April 1813 (1791 - 1813)
Melodie: Carl Maria von Weber (1786-1826)
Friedrich Silcher
* 27. Juni 1789 in Schnait
im Remstal
† 26. August 1860 in Tübingen
Deutscher Komponist und Musikpädagoge.
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Im 'Miesbacher Anzeiger'
veröffentlichte Ludwig Thoma in den Jahren 1920 und 21 genau 149 politische Artikel, in der er sich zu
Fragen seiner Zeit äußerte, insbesondere zu den Versuchen, nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland und in Bayern eine Räterepublik, also eine Sowjetrepublik nach dem Vorbild der Sowjetunion zu schaffen.
Ohne solche antikommunistischen Äußerungen, für die man eine breite Stimmung im damaligen Deutschland und Bayern voraussetzen muß, wäre die Machtübernahme des Kommunismus in Deutschland möglicherweise nicht so sicher verhindert worden wäre, wie es bis 1945 tatsächlich der Fall war. Es sei auch daran erinnert, daß ein so gemäßigter Mann wie Werner Heisenberg
als junger Mann sich jenen Kreisen anschloß, die mit militärischen Mitteln die Räterepublik in Bayern zu Fall brachten.
Leute wie Ludwig Thoma machten damals vor allem die Mehrheitssozialdemokraten und die Politiker des politischen Klerikalismus in Berlin, in Sachsen, in Württemberg, in Bayern und in Wien dafür verantwortlich, daß der Kommunismus ein so leichtes Spiel in Deutschland und Österreich haben könnte, wenn man diesen Politikern kritiklos freie Hand lassen würde, wenn die Ordnungszelle Bayern sich wehrlos den Wünschen der Berliner Politiker ausliefern würde.
Ludwig Thoma als anonymer Leitartikel-Schreiber des 'Miesbacher Anzeigers', eines Provinzblattes, bewirkte, dass allein durch diese Leitartikel die Auflage sich von 4.000 auf 18.000 erhöhte (die nach dem Tod Thomas wieder auf ihr früheren Umfang zurückging). Daß er anonym schrieb, wird er wohl vor allem deshalb gemacht haben, um seine engen Freunde beim 'Simplizissimus' (etwa Olaf Gulbransson) und den 'Simplizissimus' selbst wirtschaftlich nicht zu schädigen.
Wer die Stimmung in Bayern um 1921 verstehen will, und wer damit einmal einen unverfälschten Blick auf die führenden Politiker der ersten Jahren der Weimarer Republik werfen möchte, der sollte die Artikel Ludwig Thomas lesen. In wenigen anderen Zeitdokumenten wird man einen solchen Blick finden wie hier.
Ludwig Thoma
* 21. Januar 1867 in Oberammergau
† 26. August 1921 in Tegernsee
Deutscher
Schriftsteller.
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ABC Zitate
Spott untergräbt keine echte Autorität, weil er sie nicht treffen kann. Aber dem auf Äußerlichkeiten ruhenden, konventionell festgehaltenen, dem übertriebenen und angemaßten Ansehen tut er Abbruch.
Er war ein guter Anwalt. Und auch sonst nur von mäßigem
Verstand.
Man muß die Leute an ihren Einfluß glauben lassen - Hauptsache ist, daß sie keinen haben.
ABCD
* 25. August 1744 in Mohrungen, Ostpreußen
† 18. Dezember 1803 in Weimar
Deutscher
Dichter, Übersetzer, Theologe und Philosoph.
ABCD
Weitere
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Zitate
Freie Untersuchung der Wahrheit von allen Seiten ist das einzige Mittel gegen Wahn und Irrtum, von welcher Art sie sein mögen.
Die größten Veränderungen sind immer von Halbwahnsinnigen bewirkt worden.
Ohne Begeisterung geschah nichts Großes und Gutes auf der Erde; die man für Schwärmer hielt, haben dem menschlichen Geschlecht die nützlichsten Dienste geleistet.
Weder Krieger noch Mönche nähren ein Land.
Der Aberglaube macht die Gottheit zum Götzen, und der Götzendiener ist um so gefährlicher, weil er ein Schwärmer ist.
Drücke den Pfeil zu schnell nicht ab, der nimmer zurückkehrt!
Glück zu zerstören, ist leicht, wiederzugeben so schwer.
Der Tor schmeichelt sich selbst und der Kluge dem Toren.
Wer nicht läuft, gelangt nie ans Ziel!
Eher schätzt man das Gute nicht, als bis man es verlor.
Tapfer ist der Löwensieger,
tapfer ist der Weltbezwinger,
tapf'rer, wer sich selbst bezwang.
[Wer sleht den lewen ? wer sleht den risen ?
wer überwindet jenen unt disen ?
daz tuot einer der sich selber twinget
und alliu sîniu lit in huote bringet.
Walther von der Vogelweide]
ABCD
Schlacht bei Zorndorf
am 25. August 1758.
Die
preußische Hauptarmee unter dem König Friedrich dem Großen besiegt die
überlegenen russischen Streitkräfte unter ihrem Oberbefehlshaber Graf Wilhelm von
Fermor.
Weitere
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Aus Theodor Fontanes Gedicht 'Seydlitz'
Das waren Seydlitz Späße;
Bei Zorndorf galt es Zorn,
Als ob's im Namen säße,
Nahm man sich da auf's Korn;
Das slavische Gelichter -
Herr Seydlitz hoffte traun
Noch menschliche Gesichter
Aus ihnen zuzuhau'n.
ABCD
Christoph Wilhelm Hufeland
* 12. August 1762 in Langensalza
† 25. August 1836 in Berlin
Deutscher Arzt.
Reformator des Gesundheitswesens durch sanfte Behandlung, Nutzung der Heilkraft der Natur, Diätetik und
physikalische Therapie.
Weitere
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Zitate
Wer den Tod nicht mehr fürchtet, der allein ist frei.
Verhalte dich in deinem Dienst am kranken Menschen und im Umgang mit ihm so, wie du selbst wünschtest behandelt zu werden.
Wehe dem Arzte, der Ehr- und Gelderwerb zum Ziel seines Strebens macht. Er wird im ewigen Widerspruch mit sich selbst und seinen Pflichten stehen, er wird seine Hoffnung ewig getäuscht und sein Streben nie befriedigt finden und zuletzt seinen Beruf verwünschen, der ihn nicht lohnt, weil er seinen wahren Lohn nicht kennt.
Es waren einst glückliche Zeiten, wo kein Mensch wußte, daß er Nerven habe. Man wurde von ihnen auf das Beste bedient, ohne ihre Gegenwart zu ahnen, ohne sich's möglich zu denken, daß sie auch untreu werden könnten.
Seelenruhe, Heiterkeit und Zufriedenheit sind die Grundlagen allen Glücks, aller Gesundheit und des langen Lebens.
Wenn es Todsünden gibt, so sind es zuverlässig die Sünden gegen die Natur.
Das Leben des Leibes muß immer von dem des Geistes beherrscht werden, nicht umgekehrt der Geist sich den Launen und Trieben des Körpers unterordnen, wenn das wahre Leben erhalten werden soll. Diese große Wahrheit wurde von jeher von den Weisesten als der Grundpfeiler aller Sittlichkeit, Tugend und Religion und sonach auch aller wahren Glückseligkeit betrachtet.
Wir finden, daß alle die, welche ein hohes Alter erreichten, solche Menschen waren, die in der Jugend Mühe, Arbeit, Strapazen ausgestanden haben.
Sowohl in physischer als moralischer Hinsicht ist die Langeweile ein sehr gefährlicher Zustand.
Nicht bloß der körperliche, sondern auch der Seelenmüßiggang schadet. Langeweile, die dem Schein nach uns die Zeit so grausam lang macht, ist ein Lebensverkürzungsmittel.
Glückliche Ehen sind die Grundfesten des Staates und der öffentlichen Ruhe und Glückseligkeit.
Max von
Eyth
* 6. Mai 1836 in Kirchheim unter Teck
† 25. August 1906 in Ulm
Deutscher Ingenieur und Schriftsteller.
Weitere
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Zitate
Wer nicht manchmal das Unmögliche wagt, wird das Mögliche nie erreichen.
Die Natur ist immer neu, wenn das Auge frisch bleibt.
Man kann laufen so weit man will, man sieht überall nur seinen eigenen Horizont.
war, bei dem bluttriefenden Kriegsjammer unsre edle Muttersprache, welche durch fremdes Wortgepränge wässerig und versalzen worden, hinwieder in ihre uralte gewöhnliche und angeborne deutsche Reinigkeit, Zierde und Aufnahme einzuführen, einträchtig fortzusetzen und von dem fremd drückenden Sprachenjoch zu befreien. ABCD
Ewald
von Kleist
* 7. März 1715
auf Gut Zeblin
in
Hinterpommern
† 24. August 1759 in Frankfurt/Oder
Deutscher Dichter.
Weitere
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ABCD
Lied
Groß ist der Herr! Die Himmel ohne Zahl
Sind Säle seiner Burg,
Sein Wagen Sturm und donnerndes Gewölk
Und Blitze sein Gespann.
Die Morgenröt' ist nur ein Widerschein
Von seines Kleides Saum,
Und gegen seinen Glanz ist Dämmerung der Sonne
Flammend Licht.
Er sieht mit gnäd'gem Blick zur Erde herab,
Sie grünet, blüht und lacht.
Er schilt, es fähret Feuer vom Felsen auf,
Und Meer und Himmel bebt.
Lobt den Gewaltigen, den großen Herrn,
Ihr Lichter seiner Burg,
Ihr Sonnenheere flammt zu seinem Ruhm,
Ihr Erden, singt sein Lob.
BCD
Rudolf Clausius
* 2. Januar 1822 in Köslin
† 24. August 1888 in
Bonn
Deutscher Physiker. Entdecker des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik.
Weitere Infos:
ABCD
Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik
Wärme kann nie von selbst von einem System
niederer Temperatur auf ein System höherer Temperatur übertragen werden. ABCD
Paul
Nipkow
* 22. August 1860 in Lauenburg in Pommern
† 24. August 1940 in
Berlin
Um den HOLOCAUST leugnen zu können, müsste man davon überzeugt sein, dass es
ihn überhaupt gegeben hat. Jemand, der den HOLOCAUST für eine Lüge hält, der leugnet und lügt also nicht, wenn er sagt, dass er den
HOLOCAUST für eine Lüge hält, sondern er sagt die Wahrheit. Lügen würde
er dann, wenn er - z. B. unter dem Zwang der Strafandrohung - sagte, der
HOLOCAUST sei wahr, obwohl er ihn doch insgeheim für eine Lüge hält.
Wenn ein solcher Mensch also sagt, der HOLOCAUST sei eine Lüge – dann spricht er die Wahrheit!
Hieraus folgt logisch zwingend: Weil das so ist, kann das Sondergesetz des Paragraphen 130
StGB
die Leute nicht dazu bringen, die Wahrheit zu sagen, er kann sie gegebenenfalls unter Strafandrohung unter diesem Druck nur zu einem falschen Lippenbekenntnis und damit zum Lügen zwingen. Der Paragraph 130
StGB ist in diesem Sinne also ein Lügenerzwingungsparagraph.
* 27. Oktober 1760 in Schildau, Kurfürstentum Sachsen
† 23. August 1831 in
Posen
Deutscher
Offizier,
erfolgreicher Verteidiger von Kolberg, Heeresreformer, Blüchers
Stratege.
BCD
Weitere
Infos:
Zitate
Lass den Schwächling angstvoll zagen!
Wer um Hohes kämpft, muss wagen.
Leben gilt es oder Tod!
Lass die Wogen donnernd branden,
nur bleib immer, magst Du landen
oder scheitern, selbst Pilot!
Begeistere du das menschliche Geschlecht
Für seine Pflicht zuerst – dann für sein Recht!
Nur der ist der Edelste, der das meiste für das Vaterland tut, und das wenigste dafür genießt.
Gefährlich ist die Resignation der Guten.
Strategie ist die Wissenschaft von Zeit und Raum. Ich bin weniger geizig auf diesen oder auf jene. Raum mögen wir wiedergewinnen; verlorene Zeit nie wieder.
Die neue Zeit braucht nicht mehr Titel und Pergamente, sie braucht frische Tat und Kraft.
Wappne dich mit Standhaftigkeit gegen Unruhe und Besorgnisse.
Keine Herzenserhebung ohne poetischen Schwung. Wer nach kalter Berechnung handelt, wird ein starrer Egoist… Der Mensch muß für eine Idee begeistert werden, damit er etwas Großes leistet.
Der Prager Frieden
wurde am 23. August 1866 in Prag
zwischen dem Königreich Preußen und dem Kaisertum Österreich
geschlossen und bestätigte die im Vorfrieden von Nikolsburg
am 26. Juli 1866 getroffenen Vereinbarungen.
Weitere
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Text des Friedensschlusses
Im Namen der Allerheiligsten und Untheilbaren Dreieinigkeit!
Seine Majestät der König von Preussen und Seine Majestät der Kaiser von Österreich, beseelt von dem Wunsche Ihren Ländern die Wohlthaten des Friedens wiederzugeben, haben beschlossen, die zu Nikolsburg ara 26. Juli 1866 unterzeichneten Präliminarien in einen definitiven Friedens-Vertrag umzugestalten.
Zu diesem Ende haben Ihre Majestäten zu ihren Bevollmächtigten ernannt und zwar:
Seine Majestät der König von Preussen
Ihren Kammerherrn, Wirklichen Geheitnen Rath und Bevollmächtigten, Carl Freiherm v. Werther, Grosskreuz des Königlich Preussischen Rothen Adler Ordens mit Eichenlaub und des Kaiserlich Österreichischen Leopold-Ordens u. s. w.
und Seine Majestät der Kaiser von Österreich
Ihren Wirklichen Geheimen Rath und Kammerer, ausserordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister, Adolph Maria Freiherrn v. Brenner-Felsach, Kommandeur des Kaiserlich Österreichischen Leopold-Ordens und Ritter des Königlich Preussischen Rothen Adler-Ordens erster Klasse u. s. w.
welche in Prag zu einer Konferenz zusammengetreten sind und, nach Auswechselung ihrer in guter und richtiger Form befundenen Vollmachten, über nachstehende Artikel sich vereinigt haben:
Artikel I. Es soll in Zukunft und fur bestandig Friede und Freundschaft zwischen Seiner Majestät dem König von Preussen und Seiner Majestät dem Kaiser von Österreich, sowie zwischen Deren Erben und Nachkommen und den beiderseitigen Staaten und Unterthanen herrschen.
Artikel II. Behufs Ausführung des Artikels VI. der in Nikolsburg am 26. Juli dieses Jahres abgeschlossenen Friedens-Präliminarien und nachdem Seine Majestät der Kaiser der Franzosen durch Seinen bei Seiner Majestät dem Könige von Preussen beglaubigten Botschafter amtlich zu Nikolsburg am 29. Juli eusdem hat erklären lassen : „qu'en ce qui concerne le Gouvernement de l'Empereur, la Vénétie est acquise á l'ltalie pour lui étre remise á la paix", - tritt Seine Majestät der Kaiser von Österreich dieser Erklärung auch Seiner Seits bei und giebt Seine Zustimmung zu der Vereinigung des Lombardo- Venetianischen Königreichs mit dem Königreich Italien ohne andere lastige Bedingung, als die Liquidirung derjenigen Schulden, welche als auf den abgetretenen Landestheilen haftend, werden anerkannt werden, in Übereinstimmung mit dem Vorgange des Traktats von
Zurich.
Artikel III. Die Kriegsgefangenen werden sofort freigegeben.
Artikel IV. Seine Majestät der Kaiser von Österreich erkennt die Auflösung des bisherigen Deutschen Bundes an und giebt Seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne Betheiligung des Österreichischen Kaiserstaates. Ebenso verspricht Seine Majestät, das engere Bundes-Verhältniss anzuerkennen, wie… der König von Preussen nördlich von der Linie des Mains begründen wird, und erklärt Sich damit einverstanden, dass die südlich von dieser Linie gelegenen Deutschen Staaten in einen Verein zusammentreten, dessen nationale Verbindung mit dem Norddeutschen Bunde der nahem Verständigung zwischen beiden vorbehalten bleibt und der eine internationale unabhängige Existenz haben wird.
Artikel V. Seine Majestät der Kaiser von Österreich überträgt auf Seine Majestät den König von Preussen alle Seine iin Wiener Frieden vom 30. Oktober 1864 erworbenen Rechte auf die Herzogthümer Holstein und Schleswig mit der Maassgabe, dass die Bevölkerungen der nordlichen Distrikte von Schleswig, wenn sie durcb freie Abstimmung den Wunsch zu erkennen geben, mit Dänemark vereinigt zu werden, an Dänemark abgetreten werden
sollen.
Artikel VI. Auf den Wunsch Seiner Majestät des Kaisers von Österreich erklärt Seine Majestät der König von Preussen sich bereit, bei den bevorstehenden Veränderungen in Deutschland den gegenwärtigen Territorialbestand des Königreichs Sachsens in seinem bisherigen
Umfange bestehen zu lassen, indem Er Sich dagegen vorbehält, den Beitrag Sachsens zu den Kriegskosten
und die künftige Stellung des Königreichs Sachsen innerhalb des Norddeutschen Bundes durch einen mit Seiner Majestät dem Könige von Sachsen abzuschliessenden besonderen Friedensvertrag
näher zu regeln. Dagegen verspricht Seine Majestät der Kaiser von Österreich, die von Seiner Majestät dem Könige von Preussen in Norddeutschland herzustellenden neuen Einrichtungen,
einschliesslich der Territorial-Veränderungen anzuerkennen.
Artikel VII. Behufs Auseinandersetzung über das bisherige Bundeseigenthum wird binnen längstens sechs Wochen nach Ratifikation des gegenwärtigen Vertrages eine Kommission zu Frankfurt a. M.
zusammentreten, bei welcher sämmtliche Forderungen und Ansprüche an den Deutschen Bund anzumelden und binnen sechs Monaten zu liquidiren sind. Preussen und Österreich werden sich in dieser Kommission vertreten lassen, und es steht allen übrigen bisherigen Bundes-Regierungen zu, ein Gleiches zu
thun.
Artikel VIII.Österreich bleibt berechtigt, aus den Bundesfestungen das Kaiserliehe Eigenthum, und von dem beweglichen Bundeseigenthum den matrikularmässigen Antheil Österreichs
fortzuführen, oder sonst darüber zu verfügen; dasselbe gilt von dem gesammten beweglichen Vermögen des Bundes.
Artikel IX. Den etatsmässigen Beamten, Dienern und Pensionisten des Bundes werden die ihnen gebührenden,
beziehungsweise bereits bewilligten Pensionen pro rata der Matrikel zugesichert;
jedoch übernimmt die Königlicb Preussische Regierung die bisher aus der Bundes-Matrikularkasse bestrittenen Pensionen und Unterstützungen für Offiziere der vormaligen Schleswig Holsteinischen Armee und deren Hinterlassenen.
Artikel X. Der Bezug der von der Kaiserlich Österreichischen Statthalterschaft in Holstein zugesicherten Pensionen bleibt den Interessenten bewilligt.
Die noch im Gewahrsam der Kaiserlich Österreichischen Regierung befindliche Summe von 449,500 Rthlr. Dänische Reichsmünze in vierprozentigen Dänischen Staats-Obligationen, welche den Holsteinischen Finanzen angehört, wird denselben unmittelbar nach der Ratifikation des
gegenwärtigen Vertrages zuruckerstattet.
Kein Augehöriger der Herzogthümer Holstein und Schleswig, und kein Unterthan Ihrer Majestäten des Königs von Preussen und des Kaisers von Österreich wird wegen seines politischen Verhaltens während der letzten Ereignisse und des Krieges verfolgt, beunruhigt oder in seiner Person oder seinem Eigenthum beanstandet werden.
Artikel XI. Seine Majestät der Kaiser von Österreich verpflichtet Sich,
behufs Deckung eines Theils der fur Preussen aus dem Kriege erwachsenen Kosten, an Seine Majestät den König von Preussen die Summe von
Vierzig Millionen Preussischer Thaler zu zahlen. Von dieser Summe soll jedoch der Betrag der Kriegskosten, welche Seine Majestät der Kaiser von Österreich, laut Artikel XII des gedachten Wiener Friedens vom 30. Oktober 1864, noch an die Herzogthümer Schleswig und Holstein zu fordern hat, mit Fünfzehn Millionen Preussischer Thaler und als Aequivalent der freien Verpflegung, welche die Preussische Armee bis zum Friedensschlusse in den von ihr occupirten Österreichischen Landestheilen haben wird, mit Fünf Millionen Preussischer Thaler in Abzug gebracht werden, so dass nur Zwanzig Millionen Preussischer Thaler baar zu zahlen bleiben.
Die Hälfte dieser Summe wird gleichzeitig mit dem Austausche der Ratifikationen des gegenwärtigen Vertrages, die zweite Hälfte drei Wochen später zu Oppeln baar berichtigt werden.
Artikel XII. Die Räumung der von den Königlich Preussischen Truppen besetzten Österreichischen Territorien wird innerhalb drei Wochen nach dem Austausche der Ratifikationen des Friedensvertrages vollzogen sein.
Von dem Tage des Ratifikations-Tausches an werden die Preussischen General-Gouvernements ihre Funktionen auf den rein militairisehen Wirkungskreis beschränken.
Die besonderen Bestimmungen, nach welchen diese Räumung stattzufinden hat, sind in einem abgesonderten Protokolle festgestellt, welches eine Beilage des gegenwärtigen Vertrages bildet.
Artikel XIII. Alle zwischen den hohen vertragsschliessenden Theilen vor dem Kriege abgeschlossenen Vertrage und Übereinkünfte werden, insofern dieselben nicht ihrer Natur nach durch die Auflösung des Deutschen Bundesverhältnisses ihre Wirkung verlieren müssen, hiermit neuerdings in Kraft gesetzt. Insbesondere wird die allgemeine Kartell-Konvention zwischen den Deutschen Bundesstaaten vom 10. Februar 1831, sammt den dazu gehörigen Nachtragsbestimmungen ihre Gültigkeit zwischen Preussen und Österreich behalten.
Jedoch erklärt die Kaiserlich Österreichische Regierung, dass der am 24. Januar 1857 abgeschlossene Münzvertrag durch die Auflösung des Deutschen Bundes-Verhältnisses seinen wesentlichsten Werth für Österreich verliere und die Königlich Preussische Regierung
erklärt sich bereit, in Verhandlungen wegen Aufhebung dieses Vertrages mit Österreich und den übrigen Theilnehmern an demselben einzutreten. Desgleichen behalten die hohen Kontrahenten Sich vor, über eine Revision des Handels- und Zoll-Vertrages vom 11. April 1865, im Sinne einer
groesseren Erleichterung des gegenseitigen Verkehrs, sobald als möglich in Verhandlung zu treten. Einstweilen soll der gedachte Vertrag mit der Maassgabe wieder in Kraft treten, dass jedem der hohen Kontrahenten vorbehalten bleibt, denselben nach einer Ankündigung von sechs Monaten
ausser Wirksamkeit treten zu lassen.
Artikel XIV. Die Ratifikationen des gegenwärtigen Vertrages sollen zu Prag binnen einer Frist von acht Tagen, oder, wenn möglich, früher ausgewechselt werden. Urkund dessen haben die
betreffenden Bevollmächtigten gegenwärtigen Vertrag unterzeichnet und mit dem Insiegel ihrer Wappen versehen.
So geschehen in Prag, am 23. Tage des Monats August im Jahre des Heils Achtzehn Hundert sechzig und sechs.
* 22. August 1683 in Sorau
† 7. September 1745 im Waldschlößchen bei Sorau
Standesherr auf Sorau und
Triebel, sowie zu Pleß
.
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Der Postillion
Lieblich war die Maiennacht,
Silberwölklein flogen,
Ob der holden Frühlingspracht
Freudig hingezogen.
Schlummernd lagen Wies´ und Hain,
Jeder Pfad verlassen;
Niemand als der Mondenschein
Wachte auf der Straßen.
Leise nur das Lüftchen sprach,
Und es zog gelinder
Durch das stille Schlafgemach
All der Frühlingskinder,
Heimlich nur das Bächlein schlich,
Denn der Blüten Träume
Dufteten gar wonniglich
Durch die stillen Räume.
Rauher war mein Postillion,
Ließ die Geißel knallen,
Über Berg und Tal davon
Frisch sein Horn erschallen.
Und von flinken Rossen vier
Scholl der Hufe Schlagen,
Die durchs blühende Revier
Trabten mit Behagen.
Wald und Flur im schnellen Zug
Kaum gegrüßt - gemieden;
Und vorbei, wie Traumesflug,
Schwand der Dörfer Frieden.
Mitten in dem Maienglück
Lag ein Kirchhof innen,
Der den raschen Wanderblick
Hielt zu ernstem Sinnen.
Hingelehnt an Bergesrand
War die bleiche Mauer,
Und das Kreuzbild Gottes stand
Hoch, in stummer Trauer.
Schwager ritt auf seiner Bahn
Stiller jetzt und trüber;
Und die Rosse hielt er an,
Sah zum Kreuz hinüber:
"Halten muß hier Roß und Rad,
Mags euch nicht gefährden;
Drüben liegt mein Kamerad
In der kühlen Erden!
Ein gar herzlieber Gesell!
Herr, ´s ist ewig schade!
Keiner blies das Horn so hell
Wie mein Kamerade!
Hier ich immer halten muß,
Dem dort unterm Rasen
Zum getreuen Brudergruß
Sein Leiblied zu blasen!"
Und dem Kirchhof sandt´ er zu
Frohe Wandersänge,
Daß es in die Grabesruh
Seinem Bruder dränge.
Und des Hornes heller Ton
Klang vom Berge wieder,
Ob der tote Postillion
Stimmt´ in seine Lieder.
Weiter ging´s durch Feld und Hag
Mit verhängtem Zügel;
Lang mir noch im Ohre lag
Jener Klang vom Hügel.
ABCD
Nikolaus
Lenau
* 13. August 1802 in Tschodat
im Banat
† 22. August 1850 in Oberdöbling
Deutscher Schriftsteller.
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Zitate
Die ganze Welt ist zum Verzweifeln traurig.
Die Amerikaner sind himmelanstinkende Krämerseelen. Eine Niagarastimme gehört dazu, um diesen Schuften zu predigen, daß es noch höhere Götter gäbe, als die, die im Münzhaus geschlagen werden. Man darf diese Kerle nur im Wirtshaus sehen, um sie auf immer zu hassen. Eine lange Tafel, auf beiden Seiten fünfzehn Stühle; Speisen, selbst Fleisch bedecken den ganzen Tisch. Da erschallt die Freßglocke, und hundert Amerikaner stürzen herein, keiner sieht den anderen an, keiner spricht ein Wort, jeder stürzt auf seine Schüssel, frißt hastig hinein, wirft den Stuhl hin und eilt davon, Dollars zu verdienen.
Töricht haschen wir auf Erden
nach des Glückes Irrlichtschein;
wer sich quält, beglückt zu werden,
hat die Zeit nicht, es zu sein.
Trotz allem Freundeswort und Mitgefühlsgebärden,
bleibt jeder tiefe Schmerz ein Eremit auf Erden.
Weltbefreien kann die Liebe nur,
nicht der Haß, der Sklave der Natur.
Viele suchen ihr Glück, wie sie ihren Hut suchen, den sie auf dem Kopf tragen.
Ein offner Wald am Straßensaume
Ist dein Gedicht, du mußts ertragen,
Reibt sich an seinem schönsten Baume
Ein Schwein mit grunzendem Behagen.
ABCD
Paul
Nipkow
* 22. August 1860 in Lauenburg in Pommern
† 24. August 1940 in
Berlin
Erfinder
des Fernsehens.
BCD
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Gorch Fock
* 22. August 1880 in Finkenwerder
† 31. Mai 1916 in der Seeschlacht am Skagerrak
Deutscher Schriftsteller.
BCD
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Leni
Riefenstahl
* 22. August 1902 in Berlin
† 8. September 2003 in Pöcking
Deutsche Schauspielerin, Filmregisseurin und Fotografin.
BCD
Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit
klingt ein Lied mir immerdar.
O, wie liegt so weit,
was mein, was mein einst war.
Was die Schwalbe sang,
die den Herbst und Frühling bringt,
ob das Dorf entlang,
das jetzt noch klingt?
O du Heimatflur, o du Heimatflur,
lass zu deinem sel'gen Raum
mich noch einmal nur entfliehen,
entfliehen im Traum!
Als ich Abschied nahm,
war die Welt mir voll so sehr,
als ich wiederkam,
war alles leer.
Wohl die Schwalbe kehrt, wohl die Schwalbe kehrt
und der leere Kasten schwoll,
ist das Herz geleert
wird's nie, wird's nie mehr voll.
Keine Schwalbe bringt,
dir zurück, wonach du weinst,
doch die Schwalbe singt,
im Dorf wie einst.
Worte: Friedrich Rückert,
1830 (1788-1866)
Weise: Robert Radecke, 1859 (1830–1911)
abcd
* 30. Januar 1781 auf Schloss Boncourt bei Ante, Frankreich
† 21. August 1838 in Berlin
Deutscher Schriftsteller und Naturforscher.
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ABCD
Zitate
Die Sonne bringt es an den Tag.
Hast du die Macht, du hast das Recht auf Erden
ABCD
ABC
Das Riesenspielzeug
Burg Niedeck ist im Elsaß der Sage wohlbekannt,
die Höhe, wo vor Zeiten die Burg der Riesen stand;
sie selbst ist nun verfallen, die Stätte wüst und leer,
du fragest nach den Riesen, du findest sie nicht mehr.
Einst kam das Riesenfräulein aus jener Burg hervor,
erging sich sonder Wartung und spielend vor dem Tor
und stieg hinab den Abhang bis in das Tal hinein,
neugierig zu erkunden, wie's unten möchte sein.
Mit wen'gen raschen Schritten durchkreuzte sie den Wald,
erreichte gegen Haslach das Land der Menschen bald,
und Städte dort und Dörfer und das bestellte Feld
erschienen ihren Augen gar eine fremde Welt.
Wie jetzt zu ihren Füßen sie spähend niederschaut,
bemerkt sie einen Bauer, der seinen Acker baut;
es kriecht das kleine Wesen einher so sonderbar,
es glitzert in der Sonne der Pflug so blank und klar.
"Ei! artig Spielding!" ruft sie, "das nehm' ich mit nach
Haus!"
Sie knieet nieder, spreitet behend ihr Tüchlein aus
und feget mit den Händen, was sich da alles regt,
zu Haufen in das Tüchlein, das sie zusammenschlägt,
und eilt mit freud'gen Sprüngen, man weiß, wie Kinder sind,
zur Burg hinan und suchet den Vater auf geschwind:
“Ei Vater, lieber Vater, ein Spielding wunderschön!
So Allerliebstes sah ich noch nie auf unsern Höh'n."
Der Alte saß am Tische und trank den kühlen Wein,
er schaut sie an behaglich, er fragt das Töchterlein:
“Was Zappeliges bringst du in deinem Tuch herbei?
Du hüpfest ja vor Freuden; laß sehen, was es sei."
Sie spreitet aus das Tüchlein und fängt behutsam an,
den Bauer aufzustellen, den Pflug und das Gespann;
wie alles auf dem Tische sie zierlich aufgebaut,
so klatscht sie in die Hände und springt und jubelt laut.
Der Alte wird gar ernsthaft und wiegt sein Haupt und spricht:
“Was hast du angerichtet? Das ist kein Spielzeug nicht!
Wo du es hergenommen, da trag es wieder hin,
der Bauer ist kein Spielzeug, was kommt dir in den Sinn?
Sollst gleich und ohne Murren erfüllen mein Gebot;
denn wäre nicht der Bauer, so hättest du kein Brot;
es sprießt der Stamm der Riesen aus Bauernmark hervor,
der Bauer ist kein Spielzeug, da sei uns Gott davor
Burg Niedeck ist im Elsaß der Sage wohl bekannt,
die Höhe, wo vor Zeiten die Burg der Riesen stand;
sie selbst ist nun verfallen, die Stätte wüst und leer,
und fragst Du nach den Riesen, du findest sie nicht mehr.
ABCD