Gründung
der Universität Jena
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am 2. Februar 1558 ABCD durch
die Eröffnung ihrer Lehrtätigkeit. ABCD Mit
dieser Universität sollte die Ausbildung von Juristen, Lehrern und besonders Geistlichen Augsburgischen Bekenntnisses
im ernestinischen Herzogtum Sachsen
sichergestellt werden. Der sächsisch-ernestinische Kurfürst Johann Friedrich I. (1503 - 1554)
war 1547 in der Schlacht bei Mühlberg
an der Elbe von Kaiser Karl V
geschlagen worden, verlor die Kurwürde und die Kurlande, musste auf die bisherige Landesuniversität in Wittenberg
verzichten und kam zu alledem noch in Gefangenschaft. ABCD Bereits
am 19. März 1548 wurde in den leerstehenden Räumen des Jenaer
Dominikanerklosters St. Pauli ein akademisches Gymnasium eröffnet. Der Lehrkörper bestand aus nur zwei Professoren.
Zuvor hatte das Saalestädtchen Jena bereits zweimal - 1527 und 1535 - als Ausweichquartier vor der Pest der Universität Wittenberg gedient. ABCD Die Stiftungsurkunde
der Universität trägt das Datum vom 15. August 1557. Kaiser Ferdinand I
- der Bruder und Nachfolger von Kaiser Karl V. - garantierte für die Universität den Schutz des Reiches. Damit erhielt sie das Recht, als Studium generale in vier Fakultäten - Theologie, Jurisprudenz, Medizin und Philosophie bzw. philosophisch-naturwissenschaftlichen Fächern - zu lehren. Als
Universität durfte sie die akademischen Grade des Baccalaureus, Magisters, Lizentiaten oder Doktors verleihen.
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Herzog Johann Friedrich II.
unterzeichnete als Nachfolger seines 1554 verstorbenen Vaters Kurfürst Johann Friedrich I.
im Januar des Jahres 1558 die Universitätsstatuten. Nach der Signierung des Herzogs konnte am 2. Februar 1558 die Universität eine feierliche Zeremonie stattfinden lassen. Der erste Rektor war der Mediziner Johann Schröter (1515 -
1593, Portrait oben)
, der Leibarzt
des Herzogs Johann Friedrich II.
Aufgrund der durch Erbteilungen
entstandenen Ernestinischen Herzogtümer fungierten deren einzelne Linien gemeinsam als Förderer
der Hochschule, die als einzige Universität des Landes bestand. Im späten 16. Jahrhundert war die Universität während der theologischen Lehrstreitigkeiten unter den Reformatoren Mittelpunkt der lutherischen Orthodoxie.
Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges erlebte die Universität zwischen 1706 und 1720 eine Blütezeit und stand mit
1.800 Studenten an der Spitze aller deutschen Universitäten.
Unter der Regierung des Herzogs Carl August
und seines Rats und Ministers Johann Wolfgang Goethe
gewann der neue Geist Weimars an Einfluss auch in Jena, was zu einer zweiten Blütezeit der Universität führte. Goethe widmete ihr sein amtliches und persönliches Interesse. Auf sein Betreiben etwa wurde Friedrich Schiller
hier 1789 Professor. 1794 wurde Johann Gottlieb Fichte
und 1798 Friedrich Wilhelm Joseph Schelling
berufen, 1801/07 lehrte Georg Wilhelm Friedrich Hegel
hier, so dass Jena zum Zentrum der deutschen idealistischen Philosophie wurde.
Die
Universität Jena stand im Ruf besonderer Liberalität und erreichte im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert einen entsprechenden Höhepunkt
der Studentenzahlen.
Napoleon Bonapartes
Sieg bei Jena und Auerstedt
war mit schweren Schäden für die Stadt Jena und ihre Universität verbunden. In der Folge begann sich starker Widerstand gegen die napoleonische
Herrschaft zu regen, besonders in der Studentenschaft Jenas, die 1813 in Scharen in das Lützowsche
Freikorps eintraten.
1815 entstand die Urburschenschaft in Jena. Das Wartburgfest 1817
ging im Wesentlichen von der Universität Jena aus. Neben den Zuwendungen aus Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Gotha und (seit 1826) Sachsen-Meiningen finanzierte sich die Universität Jena später insbesondere aus beträchtlichen Zuwendungen der
Carl-Zeiss-Stiftung .
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