Vorlesungsbeginn
an der Universität Köln
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am 6. Januar 1389.
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Die Universität zu Köln wurde am 21. Mai 1388 als vierte Universität im Heiligen Römischen Reich nach der Karls-Universität Prag (1348), der Universität Wien (1365) und der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg (1386) gegründet. Die Initiative dazu ging nicht wie sonst üblich vom Kaiser oder einem Fürsten aus, sondern vom Rat der Freien Reichsstadt Köln, die auch die Kosten für den Lehrbetrieb übernahm. Die Gründungsurkunde wurde von Papst Urban VI.
in Perugia unterzeichnet. Am 6. Januar 1389, Epiphanias, dem Tag der Kölner Stadtpatrone, wurden die Vorlesungen von den anfänglich bereits 20 Professoren aufgenommen.
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Gründungsrektor war Hartlevus de
Marca .
Die Universität richtete sich an der Universität von Paris, aus, von der etwa drei
Viertel der Professoren kamen, ein weiterer Teil war aus Heidelberg wegen der Pest nach Köln
geflohen. Sie unterschied sich aber von Paris, Wien und Heidelberg insofern, als sie von Beginn an neben Kirchenrecht als erste Universität im Reich auch Kaiserrecht (Römisches Recht) lehrte. Sie gehörte von Anfang an mit 700 Immatrikulierten (später etwa 1000) zu den größten Universitäten Europas.
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Die Scholaren kamen aus ganz
Europa, 1389 allein aus der Prager Universität 35 Personen. Die Stadt finanzierte zunächst neun, später zwölf
'professores publici et ordinarii': Vier Theologen, drei Kanonisten, drei Mediziner und zwei Legisten,
die Römisches Recht/Kaiserrecht lehrten. Weitere Professuren wurden durch Pfründen finanziert.
An zehn der großen Kölner Stiftskirchen und am Kölner Dom war zur Finanzierung dieser zusätzlichen Professuren für die Universität ein Kanonikat
vorbehalten. 1437 kamen noch einmal je 11 an diesen Kirchen dazu. Der
Kölner Dompropst wurde Kanzler der Hochschule. Der Vizekanzler, ein von diesem beauftragter Professor der Universität, führte die Geschäfte.
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Die
Universität Köln besaß kurz nach ihrem Anfang alle vier damals üblichen Fakultäten: Theologie,
Jura (utrumque jus ‘alle beide Rechte’), Medizin und die
Artisten-Fakultät (die sieben „Artes“: Grammatik, Logik, Rhetorik,
Arithmetik, Astronomie, Geometrie, Musik) zusammenfasste. Hauptsächlich kamen die Studenten aus den rheinischen, westfälischen und niederländischen Territorien, aber auch aus Skandinavien und Schottland. Ein Drittel galt als arm und wurde aus Stiftungen und mit Nebenverdiensten ernährt. In den Jahren zwischen 1441 und 1500 wurden jährlich rund 450 Studenten immatrikuliert.
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Die Hochschule hatte ihre Lehrgebäude und Bursen in der Stadt verteilt in einem Areal um den Dom und um die heutige Straße
'An der Rechtschule'. Ein großer Teil des Unterrichts fand in Gebäuden der vier Bettelorden statt. Viele Studenten lebten auch in diesen Bursen, auf die im 15. Jahrhundert auch der für alle verbindliche vorbereitende Unterricht der artistischen Fakultät überging. Das Studentenleben spielte sich in den Bursen ab. Der Doktorausritt nach der Promotion zum Beispiel war ein teures Fest, das aber zugleich viel Reputation gewährte. Neben den Bursen gab es noch Kollegien anderer
Orden.
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Es gab keinen einheitlichen Studienbeginn. Fahrende Scholaren wurden bei ihrer Ankunft, oft auch erst einige Zeit danach, vom Rektor eingeschrieben. Es waren dazu 6 Albus
fällig und ein Albus für den Pedell . Auch die Magister und Doktoren mussten sich einschreiben. Armen und besonders berühmten
Personen konnte der Rektor die Gebühr erlassen. Damit viele der Professoren Zugang zu diesen Einnahmen hatten, wechselte das Rektorat vierteljährlich.
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Alle Studenten mussten zuerst die Artistenfakultät durchlaufen, bevor sie zu den höheren Studien zugelassen wurden.
Die theologische Fakultät gehörte zu den angesehensten. Die Juristenfakultät nutzte ursprünglich am Waidmarkt eine Unterrichtsstätte. Sie gelangte 1433 in den Besitz
eines Hauses, welches später die Rechtschule genannt wurde. Der kleinen Fakultät der Mediziner stand
zunächst nur eine Mitbenutzung der Räume der Artistenschule zur Verfügung. Es gab
seit 1555 einen Garten für Heilkräuter, ein 'Theatrum anatomicum' wurde aber erst 1715
eingerichtet. Durch die medizinische Fakultät soll bereits im Jahr 1480 eine erste Anatomie zur Vertiefung medizinischer Lehre durchgeführt worden
sein. Ab 1754 fanden in der Anatomie auch Ausbildungen für den Beruf der Hebamme statt.
Die Mitglieder der Universität waren - anders als alle anderen Kölner - keinem
Zunftzwang unterworfen und hatten auch ihre eigene Gerichtsbarkeit.
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Am 28. April 1798 wurde die Universität von den 1794 in Köln eingerückten Franzosen genau wie 1795
schon die Universität Mainz mit der Umwandlung in eine Zentralschule des Département de la
Roer geschlossen.
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