Donnerstag, 10. November 2011

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Aus Arthur Schopenhauers: Die Kunst, Recht zu behalten

 

Kunstgriff 30

Das argumentum ad verecundiam {an die Ehrfurcht gerichtetes Argument}. Statt der Gründe brauche man Autoritäten nach Maßgabe der Kenntnisse des Gegners.

Unusquisque mavult credere quam judicare: sagt Seneca {jeder will lieber glauben als urteilen} [ De vita beata, I, 4]; man hat also leichtes Spiel, wenn man eine Autorität für sich hat, die der Gegner respektiert. Es wird aber für ihn desto mehr gültige Autoritäten geben, je beschränkter seine Kenntnisse und Fähigkeiten sind. Sind etwa diese vom ersten Rang, so wird es höchst wenige und fast gar keine Autoritäten für ihn geben. Allenfalls wird er die der Leute vom Fach in einer ihm wenig oder gar nicht bekannten Wissenschaft, Kunst, oder Handwerk gelten lassen: und auch diese mit Mißtrauen. Hingegen haben die gewöhnlichen Leute tiefen Respekt für die Leute vom Fach jeder Art. Sie wissen nicht, daß wer Profession von der Sache macht, nicht die Sache liebt, sondern seinen Erwerb: – noch daß wer eine Sache lehrt, sie selten gründlich weiß, denn wer sie gründlich studiert, dem bleibt meistens keine Zeit zum Lehren übrig. Allein für das Vulgus gibt es gar viele Autoritäten die Respekt finden: hat man daher keine ganz passende, so nehme man eine scheinbar passende, führe an, was Einer in einem andern Sinn, oder in andern Verhältnissen gesagt hat. Autoritäten, die der Gegner gar nicht versteht, wirken meistens am meisten. Ungelehrte haben einen eignen Respekt vor griechischen und lateinischen Floskeln. Auch kann man die Autoritäten nötigenfalls nicht bloß verdrehen, sondern gradezu verfälschen, oder gar welche anführen, die ganz aus eigner Erfindung sind: meistens hat er das Buch nicht zur Hand und weiß es auch nicht zu handhaben. Das schönste Beispiel hiezu gibt der Französische Curé, der, um nicht, wie die andern Bürger mußten, die Straße vor seinem Hause zu pflastern, einen Biblischen Spruch anführte: paveant illi, ego non pavebo {Mögen jene beben, ich werde nicht beben. Was aber von den lateinunkundigen Zuhörern von frz. paver = pflastern hergeleitet wurde} . Das überzeugte die Gemeinde-Vorsteher. Auch sind allgemeine Vorurteile als Autoritäten zu gebrauchen. Denn die meisten denken mit Aristoteles ὰ μεν πολλοι̃ς δοκει̃ ταυ̃τά γε ει̃ναι φαμέν {was vielen richtig erscheint, das, sagen wir, ist}: ja, es gibt keine noch so absurde Meinung, die die Menschen nicht leicht zu der ihrigen machten, sobald man es dahin gebracht hat, sie zu überreden, daß solche allgemein angenommen sei. Das Beispiel wirkt auf ihr Denken, wie auf ihr Tun. Sie sind Schafe, die dem Leithammel nachgehn, wohin er auch führt: es ist ihnen leichter zu sterben als zu denken. Es ist sehr seltsam, daß die Allgemeinheit einer Meinung so viel Gewicht bei ihnen hat, da sie doch an sich selbst sehn können, wie ganz ohne Urteil und bloß kraft des Beispiels man Meinungen annimmt. Aber das sehn sie nicht, weil alle Selbstkenntnis ihnen abgeht. – Nur die Auserlesenen sagen mit Plato τοι̃σ πολλοι̃ς πολλὰ δοκει̃  {Die Vielen haben viele Meinungen}, d. h. das Vulgus hat viele Flausen im Kopfe, und wollte man sich daran kehren, hätte man viel zu tun.

Die Allgemeinheit einer Meinung ist, im Ernst geredet, kein Beweis, ja nicht einmal ein Wahrscheinlichkeitsgrund ihrer Richtigkeit. Die, welche es behaupten, müssen annehmen 1. daß die Entfernung in der Zeit jener Allgemeinheit ihre Beweiskraft raubt: sonst müßten sie alle alten Irrtümer zurückrufen, die einmal allgemein für Wahrheiten galten: z. B. das Ptolemäische System, oder in allen protestantischen Länder den Katholizismus herstellen; 2. daß die Entfernung im Raum dasselbe leistet: sonst wird sie die Allgemeinheit der Meinung in den Bekennern des Buddhaismus, des Christentums, und des Islams in Verlegenheit setzen. (Nach Bentham, Tactique des assemblées législatives, Bd. II, S. 76.)

Was man so die allgemeine Meinung nennt, ist, beim Lichte betrachtet, die Meinung Zweier oder Dreier Personen; und davon würden wir uns überzeugen, wenn wir der Entstehungsart so einer allgemeingültigen Meinung zusehn könnten. Wir würden dann finden, daß Zwei oder Drei Leute es sind, die solche zuerst annahmen oder aufstellten und behaupteten, und denen man so gütig war zuzutrauen, daß sie solche recht gründlich geprüft hätten: auf das Vorurteil der hinlänglichen Fähigkeit dieser nahmen zuerst einige Andre die Meinung ebenfalls an; diesen wiederum glaubten Viele andre, deren Trägheit ihnen anriet, lieber gleich zu glauben, als erst mühsam zu prüfen. So wuchs von Tag zu Tag die Zahl solcher trägen und leichtgläubigen Anhänger: denn hatte die Meinung erst eine gute Anzahl Stimmen für sich, so schrieben die Folgenden dies dem zu, daß sie solche nur durch die Triftigkeit ihrer Gründe hätte erlangen können. Die noch Übrigen waren jetzt genötigt gelten zu lassen, was allgemein galt, um nicht für unruhige Köpfe zu gelten, die sich gegen allgemeingültige Meinungen auflehnten, und naseweise Bursche, die klüger sein wollten als alle Welt. Jetzt wurde die Beistimmung zur Pflicht. Nunmehr müssen die Wenigen, welche zu urteilen fähig sind, schweigen: und die da reden dürfen, sind solche, welche völlig unfähig eigne Meinungen und eignes Urteil zu haben, das bloße Echo fremder Meinung sind; jedoch sind sie desto eifrigere und unduldsamere Verteidiger derselben. Denn sie hassen am Andersdenkenden nicht sowohl die andre Meinung, zu der er sich bekennt, als die Vermessenheit, selbst urteilen zu wollen; was sie ja doch selbst nie unternehmen und im Stillen sich dessen bewußt sind. – Kurzum, Denken können sehr Wenige, aber Meinungen wollen Alle haben: was bleibt da anderes übrig, als daß sie solche, statt sie sich selber zu machen, ganz fertig von Andern aufnehmen? – Da es so zugeht, was gilt noch die Stimme von hundert Millionen Menschen? – So viel wie etwa ein historisches Faktum, das man in hundert Geschichtsschreibern findet, dann aber nachweist, daß sie alle einer den andern ausgeschrieben haben, wodurch zuletzt alles auf die Aussage eines Einzigen zurückläuft. (Nach Bayle, Pensées sur les Comètes, Bd. I, S. 10.)

»Dico ego, tu dicis, sed denique dixit et ille:
Dictaque post toties, nil nisi dicta vides.«

{»Ich sag’ es, du sagst es, doch schließlich sagt es auch jener: Hat man es so oft gesagt, bleibt nur noch Gesagtes zu sehen.«}

Nichtsdestoweniger kann man im Streit mit gewöhnlichen Leuten die allgemeine Meinung als Autorität gebrauchen.

Überhaupt wird man finden, daß wenn zwei gewöhnliche Köpfe mit einander streiten, meistens die gemeinsam von ihnen erwählte Waffe Autoritäten sind: damit schlagen sie aufeinander los. – Hat der bessere Kopf mit einem solchen zu tun, so ist das Rätlichste, daß er sich auch zu dieser Waffe bequeme, sie auslesend nach Maßgabe der Blößen seines Gegners. Denn gegen die Waffe der Gründe ist dieser, ex hypothesi, ein gehörnter Siegfried, eingetaucht in die Flut der Unfähigkeit zu denken und zu urteilen.

Vor Gericht wird eigentlich nur mit Autoritäten gestritten, die Autorität der Gesetze, die fest steht: das Geschäft der Urteilskraft ist das Auffinden des Gesetzes, d. h. der Autorität, die im gegebenen Fall Anwendung findet. Die Dialektik hat aber Spielraum genug, indem, erforderlichen Falls, der Fall und ein Gesetz, die nicht eigentlich zu einander passen, gedreht werden, bis man sie für zu einander passend ansieht: auch umgekehrt.

Letzter Kunstgriff

Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob. Das Persönlichwerden besteht darin, daß man von dem Gegenstand des Streites (weil man da verlornes Spiel hat) abgeht auf den Streitenden und seine Person irgend wie angreift: man könnte es nennen argumentum ad personam, zum Unterschied vom argumentum ad hominem: dieses geht vom rein objektiven Gegenstand ab, um sich an das zu halten, was der Gegner darüber gesagt oder zugegeben hat. Beim Persönlichwerden aber verläßt man den Gegenstand ganz, und richtet seinen Angriff auf die Person des Gegners: man wird also kränkend, hämisch, beleidigend, grob. Es ist eine Appellation von den Kräften des Geistes an die des Leibes, oder an die Tierheit. Diese Regel ist sehr beliebt, weil jeder zur Ausführung tauglich ist, und wird daher häufig angewandt. Nun frägt sich, welche Gegenregel hiebei für den andern Teil gilt. Denn will er dieselbe gebrauchen, so wirds eine Prügelei oder ein Duell oder ein Injurienprozeß.

Man würde sich sehr irren, wenn man meint, es sei hinreichend, selbst nicht persönlich zu werden. Denn dadurch, daß man Einem ganz gelassen zeigt, daß er Unrecht hat und also falsch urteilt und denkt, was bei jedem dialektischen Sieg der Fall ist, erbittert man ihn mehr als durch einen groben, beleidigenden Ausdruck. Warum? Weil wie Hobbes de Cive, Kap. 1, sagt: Omnis animi voluptas, omnisque alacritas in eo sita est, quod quis habeat, quibuscum conferens se, possit magnifice sentire de seipso {Alle Herzensfreude und alle Heiterkeit beruhen darauf, daß man Menschen habe, im Vergleich zu denen man hoch von sich denken kann}. – Dem Menschen geht nichts über die Befriedigung seiner Eitelkeit und keine Wunde schmerzt mehr als die, die dieser geschlagen wird. (Daraus stammen Redensarten wie »die Ehre gilt mehr als das Leben« usw.) Diese Befriedigung der Eitelkeit entsteht hauptsächlich aus der Vergleichung Seiner mit Andern, in jeder Beziehung, aber hauptsächlich in Beziehung auf die Geisteskräfte. Diese eben geschieht effective und sehr stark beim Disputieren. Daher die Erbitterung des Besiegten, ohne daß ihm Unrecht widerfahren, und daher sein Greifen zum letzten Mittel, diesem letzten Kunstgriff: dem man nicht entgehen kann durch bloße Höflichkeit seinerseits. Große Kaltblütigkeit kann jedoch auch hier aushelfen, wenn man nämlich, sobald der Gegner persönlich wird, ruhig antwortet, das gehöre nicht zur Sache, und sogleich auf diese zurücklehnt und fortfährt, ihm hier sein Unrecht zu beweisen, ohne seiner Beleidigungen zu achten, also gleichsam wie Themistokles zum Eurybiades sagt: πάταξον μέν, άκουσον δέ {schlage mich, aber höre mich} . Das ist aber nicht jedem gegeben.

Die einzig sichere Gegenregel ist daher die, welche schon Aristoteles im letzten Kapitel der Topica gibt: Nicht mit dem Ersten dem Besten zu disputieren; sondern allein mit solchen, die man kennt, und von denen man weiß, daß sie Verstand genug haben, nicht gar zu Absurdes vorzubringen und dadurch beschämt werden zu müssen; und um mit Gründen zu disputieren und nicht mit Machtsprüchen, und um auf Gründe zu hören und darauf einzugehn; und endlich, daß sie die Wahrheit schätzen, gute Gründe gern hören, auch aus dem Munde des Gegners, und Billigkeit genug haben, um es ertragen zu können, Unrecht zu behalten, wenn die Wahrheit auf der andern Seite liegt. Daraus folgt, daß unter Hundert kaum Einer ist, der wert ist, daß man mit ihm disputiert. Die Übrigen lasse man reden, was sie wollen, denn desipere est juris gentium {unverständig sein ist Menschenrecht}, und man bedenke, was Voltaire sagt: La paix vaut encore mieux que la vérité {der Friede ist mehr wert als die Wahrheit}; und ein arabischer Spruch ist: »Am Baume des Schweigens hängt seine Frucht der Friede.«

Das Disputieren ist als Reibung der Köpfe allerdings oft von gegenseitigem Nutzen, zur Berichtigung der eignen Gedanken und auch zur Erzeugung neuer Ansichten. Allein beide Disputanten müssen an Gelehrsamkeit und an Geist ziemlich gleichstehn. Fehlt es Einem an der ersten, so versteht er nicht Alles, ist nicht au niveau. Fehlt es ihm am zweiten, so wird die dadurch herbeigeführte Erbitterung ihn zu Unredlichkeiten und Kniffen [oder] zu Grobheit verleiten.

Zwischen der Disputation in colloquio privato sive familiari und der disputatio sollemnis publica, pro gradu usw. ist kein wesentlicher Unterschied. Bloß etwa, daß bei letzterer gefordert wird, daß der Respondens allemal gegen den Opponens Recht behalten soll und deshalb nötigenfalls der praeses ihm beispringt; – oder auch daß man bei letzterer mehr förmlich argumentiert, seine Argumente gern in die strenge Schlußform kleidet.

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Donnerstag, 10. November 2011

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Donnerstag, 10. November 2011

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Martin Luther

* 10. November 1483 in Eisleben

† 18. Februar 1546 ebenda

Deutscher Reformator. 

 

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Zitate

Wenn ich wüßte, daß morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Bäumchen pflanzen.

Voll sein und müßiggehen ist die größte Plage auf Erden.

Das ist ein weiser Mann,
der sich an eines andern Unfall bessern kann.

Es ist keine Lehre so närrisch oder schändlich,
die nicht auch Schüler und Zuhörer finde.

Anstrengungen machen gesund und stark.

Iß, was gar ist,
trink, was klar ist,
red, was wahr ist.

Die Arznei macht kranke,
die Mathematik traurige,
die Theologie sündhafte Menschen.

Eine Lüge ist wie ein Schneeball: je länger man ihn wälzt, desto größer wird er.

Man braucht sieben Lügen, um eine zu bestätigen.

Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang
bleibt ein Narr sein Leben lang.

Kümmere dich nicht um ungelegte Eier!

Tritt fest auf, mach's Maul auf, hör bald auf.

Du kannst nicht verhindern, daß ein Vogelschwarm über deinen Kopf hinwegfliegt. Aber du kannst verhindern, daß er in deinen Haaren nistet.

Auf böse und traurige Gedanken gehört ein gutes, fröhliches Lied und freundliche Gespräche.

Musik ist ein reines Geschenk und eine Gabe Gottes, sie vertreibt den Teufel, sie macht die Leute fröhlich und man vergißt über sie alle Laster.

Es soll keiner einen für seinen vertrauten Freund halten, er habe denn zuvor ein Scheffel Salz mit ihm gegessen.

Ich weiß drei böse Hunde: Undankbarkeit, Stolz, Neid. Wen die drei Hunde beißen, der ist sehr übel gebissen.

Leihest du, so kriegst du es nicht wieder. Gibt man dir's wieder, so geschiehst's doch nicht so bald und so wohl und so gut. Geschieht's aber doch, verlierst du einen guten Freund.
 Lieber Ratten im Keller als Verwandte im Haus.

Denn wo nicht Gutes inne ist,
kommt nichts Gutes raus.

Der Wein ist stark,
der König stärker,
die Weiber noch stärker,
aber die Wahrheit am allerstärksten.

Je mehr Kinder, je mehr Glücks.

Ist kein schändlicher Werk, als Kinder lassen nach ihrem Willen leben.

Das Saufen ist in unseren Landen eine Art Pest, welche durch Gottes Zorn über uns geschickt ist.

Das achte Gebot

Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

Was ist das?
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Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsern Nächsten nicht fälschlich belügen, verraten, afterreden oder bösen Leumund machen, sondern sollen ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren.
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Friedrich Schiller

 

* 10. November 1759 in Marbach am Neckar

†  9. Mai 1805 in Weimar

 
Deutscher Dichter.


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Zitate

Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist Unsinn;
Verstand ist stets bei wen'gen nur gewesen.

Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen;
Der Staat muß untergehn, früh oder spät,
Wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.

Das eben ist der Fluch der bösen Tat, daß sie fortwährend immer Böses muß gebären.

Der Siege göttlichster ist das Vergeben.

Was man nicht aufgibt, hat man nie verloren.

Wer gar zuviel bedenkt, wird wenig leisten.

Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.

Vor der Wahrheit mächt'gem Siege
Verschwindet jedes Werk der Lüge.

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.

Vom sichern Port läßt sich's gemütlich raten.

Die großen Herren sind selten dabei, wenn sie Böses tun.

Gefährlich ist’s den Leu zu wecken,
Verderblich ist des Tigers Zahn;
Jedoch der schrecklichste der Schrecken,
Das ist der Mensch in seinem Wahn.

Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.

Ans Vaterland, ans teure, schließ dich an, das halte fest mit deinem ganzen Herzen. Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft.

Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt, vertrau auf Gott und rette den Bedrängten.Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr. – Wir wollen frei sein, wie die Väter waren, eher den Tod, als in der Knechtschaft leben. – Wir wollen trauen auf den höchsten Gott uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen!

Die Schwaben sind ein liebes Volk, das erfahr ich je mehr und mehr, seitdem ich andre Provinzen Deutschlands kennenlernte.
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Robert Blum

* 10. November 1807 in Köln

† 9. November 1848 in der Brigittenau bei Wien


Deutscher Politiker. 

 

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Lied vom Robert Blum


Was rasseln denn die Trommeln
Durch Wien so dumpf und schwer?
Was kommt denn durch die Tore
Im Trauerzug einher?
Sie führen ihn zum Tode
Beim ersten Morgenrote,
Den treuen Robert Blum.

Und zwischen den Soldaten
Geht er mit festem Schritt,
Der Mann der Barrikaden,
Den Tod, den fürcht't er nit.
"Ihr Fernen und ihr Meinen!
Lebt wohl!" Da tät er weinen,
Der arme Robert Blum.

"Mein Weib und meine Kinder
Sind dir, mein Volk, vermacht;
Nur Tränen laß ich ihnen,
Drum hab du ihrer acht.
Hab acht auf dein Versprechen:
Die Freiheit soll uns rächen,
Dich und den Robert Blum.

O März, o schöner Märzen!
Wie bist du schon so weit!
November mußt' es werden,
Da ist es Säens Zeit.
Mein Blut, das wollen sie säen,
Hei! das wird auferstehen,
Aus jedem Tropfen ein Blum.

Euch Soldaten sei vergeben
Mein Mord und eure Schand';
Für die Freiheit darf ich sterben,
Ade mein deutsches Land!
Mein Blut darf ich dir schenken,
So wollest du mein gedenken,
Des treuen Robert Blum." 
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Weitere Gedenktage

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Mittwoch, 9. November 2011

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Gnad und Ablass von einer Sünde 
für euch, eure Eltern und eurem Kinde  


Wildeshausen - Für den Montagabend hatte der Bürger- und Geschichtsverein zusammen mit Ingeborg Jacoby vom Arbeitskreis für Demokratie und Toleranz den Kölner Gunter Demnig in den Rathaussaal eingeladen, um dessen Produkte, genannt Stolpersteine, vorzustellen und in Wildeshausen zu vermarkten. Rund 50 Zuhörer fanden sich zu diesem Event ein. Vertreter der Stolperstein-Initiativen aus Delmenhorst , Vechta und Syke berichteten aus ihren Städten von großer Zustimmung für Demnigs Markenartikel, besonders unter Jugendlichen. 

 

Bodo Gideon Riethmüller vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen sah sich als Gegner von Demnigs Aktivitäten im Saal von Claqueuren umringt, als er monierte, dass Demnig mit seinen Steinen Geld mache und für seine Auftritte Honorar bekomme. Demnig sei so etwas wie Tetzel im Mittelalter, der einen Ablasshandel betrieb. Demnig hat bereits mehr als 30 000 Steine zu etwa 100 Euro/Stück europaweit verlegt.   

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Mittwoch, 9. November 2011

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Mittwoch, 9. November 2011

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Ich sterbe für die deutsche Freiheit, für die ich gekämpft, möge das Vaterland meiner eingedenk sein!

Robert Blum

* 10. November 1807 in Köln
† 9. November 1848 in der Brigittenau bei Wien


Deutscher Politiker. 

 

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Lied vom Robert Blum


Was rasseln denn die Trommeln
Durch Wien so dumpf und schwer?
Was kommt denn durch die Tore
Im Trauerzug einher?
Sie führen ihn zum Tode
Beim ersten Morgenrote,
Den treuen Robert Blum.

Und zwischen den Soldaten
Geht er mit festem Schritt,
Der Mann der Barrikaden,
Den Tod, den fürcht't er nit.
"Ihr Fernen und ihr Meinen!
Lebt wohl!" Da tät er weinen,
Der arme Robert Blum.

"Mein Weib und meine Kinder
Sind dir, mein Volk, vermacht;
Nur Tränen laß ich ihnen,
Drum hab du ihrer acht.
Hab acht auf dein Versprechen:
Die Freiheit soll uns rächen,
Dich und den Robert Blum.

O März, o schöner Märzen!
Wie bist du schon so weit!
November mußt' es werden,
Da ist es Säens Zeit.
Mein Blut, das wollen sie säen,
Hei! das wird auferstehen,
Aus jedem Tropfen ein Blum.

Euch Soldaten sei vergeben
Mein Mord und eure Schand';
Für die Freiheit darf ich sterben,
Ade mein deutsches Land!
Mein Blut darf ich dir schenken,
So wollest du mein gedenken,
Des treuen Robert Blum." 
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Philipp Scheidemann ruft die Deutsche Republik aus

 

* 9. November 1918 in Berlin

 

Scheidemann sagte in seiner Ansprache: "Das deutsche Volk hat auf der ganzen Linie gesiegt. Das alte Morsche ist zusammengebrochen; der Militarismus ist erledigt! Die Hohenzollern haben abgedankt! Es lebe die deutsche Republik!" 


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Marsch zur Feldherrnhalle

 

* 9. November 1923 in München

 

Am Abend des 8. Novembers 1923 hatte Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller proklamiert: "Die Regierung der Novemberverbrecher in Berlin ist heute für abgesetzt erklärt worden. Eine provisorische deutsche Nationalregierung ist gebildet worden, diese besteht aus Gen. Ludendorff,  Ad. Hitler, Gen. v. Lossow Obst. v. Seisser."

 

Am 9. November um 12 Uhr Mittags marschierten Hitlers Anhänger unter seiner und Ludendorffs Führung vom Bürgerbräukeller ab. General Ludendorff, der ebenso wie Hitler in Zivil ging und einen Hut trug, hatte das Kommando übernommen. Ludendorff führte die Anhänger des Staatsstreichs vom Bürgerbräukeller über die Ludwigsbrücke. Dort entwaffneten sie eine 30 Mann starke Abteilung der Landespolizei und marschierten weiter zum Marienplatz. Anschließend bog die Kolonne in die Weinstraße ein und zog dann durch die Theatinerstraße Richtung Odeonsplatz. Der Kommandant der Landespolizei in der Residenz, Michael Freiherr von Godin , riegelte mit seinen 130 Mann, die mit einer Kanone und Maschinengewehren bewaffnet waren, den Odeonsplatz ab. Als der Zug in Sichtweite kam, ließ Ludendorff die Marschierer rechts in die kurze Perusastraße einschwenken und gleich danach links in die Residenzstraße abbiegen. In Zehner- bis Sechzehnerreihen bewegte sich der Zug, Die Wacht am Rhein und O Deutschland hoch in Ehren singend, voran in Richtung Feldherrnhalle und durchbrach die Absperrkette in der Residenzstraße.
 
Um 12:45 Uhr fielen Schüsse. Das Feuer der Polizisten tötete als einen der ersten Max Erwin von Scheubner-Richter , der den eingehakten Hitler mit sich zu Boden riss. Ulrich Graf stellte sich vor Hitler und stürzte, von elf Kugeln getroffen, auf Hitler und Scheubner-Richter. Hermann Göring wurde in den Schenkel und in die Lende getroffen. Die Marschierer warfen sich zu Boden, während die zahlreichen Zuschauer flüchteten. Die ganze Aktion dauerte weniger als eine Minute. Insgesamt wurden vier Polizisten, ein Passant und sechzehn Hitleranhänger
erschossen. 

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In München sind viele gefallen, 
In München war'n viele dabei; 
|: Es traf vor der Feldherrenhalle 
Deutsche Helden das tödliche Blei. :| 

Sie kämpften für Deutschlands Erwachen 
Im Glauben an Hitlers Mission 
|: Marschierten mit Todesverachten 
In das Feuer der Reaktion. :| 

In München sind viele gefallen 
Für Ehre, für Freiheit und Brot. 
|: Es traf vor der Feldherrenhalle 
Sechzehn Helden der Märtyrertod. :| 

Ihr Toten vom neunten November, 
Ihr Toten, wir schwören es euch, 
|: Es leben noch vieltausend Kämpfer 
Für das Dritte, das Großdeutsche Reich! :| 
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Fall der Berliner Mauer

 

* 9. November 1989 

 

Nachdem SED-Politbüromitglied Schabowski auf einer im DDR-Fernsehen übertragenen Pressekonferenz die Gewährung von Reisefreiheit bekanntgegeben und die Nachfrage nach dem Beginn dieser Regelung mit „Das tritt nach meiner Kenntnis… ist das sofort, unverzüglich“ beantwortet hatte, strömen Tausende zu den Grenzübergangsstellen: Beginnend mit dem Übergang Bornholmer Straße öffnen sich für die DDR-Bürger damit die Berliner Mauer und die anderen innerdeutschen Grenzen.


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Vaterland und Freiheit,
Dieser Ruf muß bleiben,
Wenn lange uns'rer Gräber Sand
Und uns'ren Staub die Winde treiben.
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Weitere Gedenktage

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Dienstag, 8. November 2011

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Schlacht am Weißen Berg

8. November 1620 in der Nähe von Prag

Die böhmischen Stände unter ihrem König Friedrich V. von der Pfalz
und dessen Heerführer Christian I. von Anhalt unterliegen den Truppen der Katholischen Liga unter dem Grafen von Tilly (Bild) . Friedrich V., der sogenannte Winterkönig, muss aus Böhmen fliehen, und der Habsburger Kaiser Ferdinand II. kann seinen Anspruch auf die Krone Böhmens durchsetzen.
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Edikt von Potsdam

 

8. November 1685.


Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg  bietet den französischen Hugenotten Asyl in Brandenburg an.                                      
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Rudolf Harbig

 

* 8. November 1913 in Dresden-Trachau

† 5. März 1944 in Olchowez bei Kirowograd, Ukraine
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Deutscher Leichtathlet. 
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1939 lief Harbig Weltrekorde über 400 Meter (46,0 Sekunden; 12. August 1939 in Frankfurt am Main) und 800 Meter (1:46,6 Minuten; 15. Juli 1939 in Mailand). Er setzte sich dort gegen seinen ärgsten Rivalen, den Lokalmatadoren Mario Lanzi , sowie die gesamte weitere Weltelite durch und verbesserte den bis dahin bestehenden Weltrekord um fast zwei Sekunden. Am 24. Mai 1941 verbesserte er in Dresden den Weltrekord über 1000 Meter auf 2:21,5 Minuten.
Weitere Gedenktage

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Montag, 7. November 2011

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Montag, 7. November 2011

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Der Donnerstein von Ensisheim 

Am Mittag des 7. November 1492 

stürzte
unweit des elsässischen Städtchens Ensisheim ein 127 Kilogramm schwerer Steinmeteorit, begleitet von einer Leuchtspur, unter lautem Donnern vom Himmel und bohrte sich nahezu 90 Zentimeter tief in den weichen Boden eines Weizenfeldes. Der Meteorit lag in einem frisch geschlagenen Krater von einer halben Mannslänge Tiefe. Augenzeuge dieses spektakulären Ereignisses war zunächst nur ein Junge, der die Bewohner von Ensisheim an die Einschlagstelle führte. Der Stein wurde von mehren kräftigen Männern an die Oberfläche geholt. Bevor man das Objekt mit einem Ochsengespann in die Stadt brachte, schlugen sich die Männer schnell noch einige Stücke als Souvenir ab. 
 
Der nachmalige Kaiser Maximilian I. , der sich auf einem Kriegszug nach Frankreich befand, reiste eigens an, um sich über den Donnerstein zu informieren. Er ließ sich zwei Stücke als Souvenir abschlagen und ordnete an, den Meteoriten in der Pfarrkirche von Ensisheim aufzuhängen. Maximilian I. interpretierte den Meteoritenfall  als ein günstiges Zeichen für seine Sache. Der Donnerstein von Ensisheim erregte großes Aufsehen. Viele Zeitgenossen befassten sich mit dem Ereignis, unter anderen Sebastian Brant
, der in einem Flugblatt über den Meteor berichtete (vgl. Abbildung oben). Albrecht Dürer , der damals in Basel weilte, hielt seine Eindrücke in einer farbigen Zeichnung fest
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Leider wurden vom Donnerstein auch später noch viele Stücke abgeschlagen, die sich heute in der ganzen Welt befinden. Auch Johann Wolfgang Goethe besuchte 1771 von Straßburg aus Ensisheim und soll sich heimlich bedient haben. Von nur fünf der abgeschlagenen Stücke weiß man, wo sie sich befinden. Der größte Brocken liegt im Naturhistorischen Museum in Paris . Der Restbestand  von 55,750 Kilogramm wird heute im 'Palais de Regence' in Ensisheim aufbewahrt und kann dort besichtigt werden.

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Fritz Reuter

* 7. November 1810 in Stavenhagen

† 12. Juli 1874 in Eisenach

Deutscher Dichter und Schriftsteller der Niederdeutschen Sprache.

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Zitat


Und da hat Vater recht, mein Sohn:
die Hauptsach' ist die Profession.
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Dat kümmt mal anners

Oll Moses Itzig un oll Slaume Lessen,
De sitten recht bequem in ehren Wagen
Un führ'n nah Leipzig up de Messen.
Sei sünd nu grad dorbi un klagen,
Wo dat de Judenschaft doch wir so unnerdrückt
Un dat en jeder ehr an't Tüg wat flickt
Un dat dat so nich bliwen künn;
Dat müßt doch mal eins anners warden,
Wenn s' Rothschildten taum König hadden.
Drup reden sei von den Gewinn
Un von dat prächtige Geschäft,
Wat s' beid in dat vergangen Johr
Heww'n makt, un wat s' verköfft
Un wat s' behollen von de Wohr;
Wat ehr't Geschäftche in hadd dragen
Un wovel Geld s' tausamen slagen
Un wat s' nu maken wullen för en Rebbes.

So führ'n sei nu denn de Schossen entlang,
Un an de Strat sünd de Schossehsteinklöppers,
De kloppen dor in Hitt un Stohm ehr Stein
Un sweiten dorbi as de Boren.
As de de Juden nu gewohren
Un Slaumen sine Näs' sei seihn,
Dunn fang'n sei an »Hepp! Hepp!« tau schrigen
Un »nimm mer aach mit, nimm mer aach mit!«
Oll Slaume kann doch allseindag' dit
Nich so passieren lat'n; hei ward dat Schellen kriegen
Un schimpt herute ut den Plan,
Un slimm wir't unsre Juden gahn,
Hadd Moses sick nich twischen leggt.
De ritt oll Slaumen t'rügg un seggt:
»Laß gut sein, Schlaume, es wird kümmen!
Paß Achtung! Es wird kümm'n die Zeit,
Daß unser Fett tut oben schwimmen,
Denn werd'n mer aach sein ungeßogen.
Paß Achtung! Es wird kümm'n de Zeit,
Wo wir se denn aach 'runtermöppern.
Sie werd'n dann sitzen in den Wogen,
Und du und ich und uns're Lait,
Die werden denn Schossehstein klöppern!«

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Paul Lincke

* 7. November 1866 in Berlin
† 3. September 1946 in Hahnenklee bei Goslar


Deutscher Komponist und Theaterkapellmeister. 

 

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Hans Thoma

* 2. Oktober 1839 in Oberlehen, Bernau im Schwarzwald

† 7. November 1924 in Karlsruhe


Deutscher Maler und Graphiker.

 

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Hans Baumann

* 22. April 1914 in Amberg

† 7. November 1988 in Murnau


Deutscher Lyriker, Jugendbuchautor und Übersetzer. 

 

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Nur der Freiheit gehört unser Leben,
Laßt die Fahnen dem Wind.
Einer stehet dem andern daneben,
Aufgeboten wir sind.
|: Freiheit ist das Feuer,
Ist der helle Schein.
So lang sie noch lodert,
Ist die Welt nicht klein. :|

Daß die Äcker zum Erntegang reifen,
Darum bleiben wir wach,
Bis die Sensen die Halme ergreifen,
Hüten wir sie vor Schmach.
|: Freiheit...

Daß dem Lande die Sorgen versinken,
Darum stehen wir auf.
Unsere Fahnen das Morgenrot trinken,
Eure Herzen reißt auf!
|: Freiheit...

ABCD
Und die Morgenfrühe, das ist unsere Zeit,
Wenn die Winde um die Berge singen,
Die Sonne macht dann die Täler weit
|: Und das Leben, das Leben,
Das wird sie uns bringen. :|

Alle kleine Sorgen sind nun ausgemacht,
In die Hütten ist der Schein gedrungen.
Nun ist gefallen das Tor der Nacht
|: Vor der Freude, der Freude,
Da ist es zersprungen. :|

In der hellen Morgenfrühe sind wir da,
Keiner wird uns hier den Weg vertreten,
Die Städte weit und die Felder nah
|: Und die Lerchen, die Lerchen,
Die hören wir beten. :|

Wie ein blanker Acker ist die Erde jetzt.
Her zu uns, daß wir die Saat beginnen!
Ein Hunger ist in die Augen gesetzt,
|: Neue Lande, neue Lande,
Wollen wir uns gewinnen. :| 
ABCD

Weitere Gedenktage

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Sonntag, 6. November 2011

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O Straßburg, o Straßburg

O Straßburg, o Straßburg
du wunderschöne Stadt
darinnen liegt begraben
so mannicher Soldat! 

So mancher und schöner
auch tapferer Soldat
der Vater und lieb Mutter
böslich verlassen hat.

Verlassen, verlassen
es kann nicht anders sein
zu Straßburg, ja zu Straßburg
Soldaten müssen sein

Die Mutter, die Mutter
die ging vor's Hauptmanns Haus
"Ach Hauptmann, lieber Hauptmann
gebt mir den Sohn heraus!"

"Euren Sohn kann ich nicht geben
für noch so vieles Geld
Euer Sohn der muss sterben
im weiten, breiten Feld.

In weiter, in breiter
allvorwärts vor dem Feind
wenngleich sein schwarzbraun Mädchen
so bitter um ihn weint."

Sie weinet, sie greinet
sie klaget gar zu sehr:
"Gut' Nacht, mein herzig Schätzchen
ich seh' dich nimmermehr!"

Was lauft ihr, was rennt ihr
nach fremden Dienst und Land?
Es hat´s euch niemand g´heißen
dient ihr dem Vaterland! 

Worte und Weise: Anonym vor 1771
Erste Aufzeichnung 1771 im Sesenheimer Liederbuch  

abcd

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Sonntag, 6. November 2011

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Prolog: 

 

"Unser eigentliches Ziel waren immer die Innenstädte. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie" (Arthur Bomber-Harris ). - Eine der großen Geschichtslügen, die Deutschen hätten mit dem Luftterror begonnen, ist historisch schon lange widerlegt. Bereits 1939 erfolgten sieben Luftangriffe der RAF auf Nordwestdeutschland. Am 10./11. Mai 1940 wurde die Innenstadt von Mönchengladbach angegriffen. Entgegen dem Völkerrecht  wurden danach auf Befehl der Kriegsverbrecher Churchill, Roosevelt, Stalin und Konsorten durch den alliierten Bombenterror gezielt die Wohnbezirke aller deutschen Städte mit 50.000 und mehr Einwohnern in Schutt und Asche gelegt; unersetzliche Kulturgüter geplant vernichtet und etwa 1 Million Zivilisten grausam ermordet, darunter über 54.000 Kinder unter 14 Jahren .

 

"... ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meiner Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken (Adolf Hitler in seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939 ). Entsprechend diesem Befehl richteten sich die deutschen Luftangriffe auf Warschau im September 1939 und Rotterdam 1940  ausschließlich gegen militärische Ziele als Teil eines Feldzugs. Im Fall von Warschau wurde der Zivilbevölkerung 9 Tage Zeit gegeben, die Stadt zu verlassen, falls das polnische Militär die Stadt nicht freiwillig übergäbe. Der Angriff auf Rotterdam im Mai 1940 erfolgte, weil der niederländische Stadtkommandant die Kapitulationsaufforderung ablehnte. Das Bombardement von Coventry vom 14. November 1940 galt den im Stadtzentrum gelegenen Rolls-Royce Flugzeugmotorenwerken und zahlreichen kleineren Rüstungsbetrieben.

Bis 1944 blieb Koblenz von Terrorangriffen weitgehend verschont. Waren die Angriffe in der ersten Phase von 1944 noch relativ geringfügig, so steigerte sich deren Intensität im September und Oktober kontinuierlich, und es entstanden schwere Schäden im Stadtgebiet. 

 

Zur Katastrophe kam es, als die 3. Group des Bomber Command der RAF am frühen Abend des 6. November 1944 mit 122 Bombern 233 Tonnen Spreng- 288 Tonnen Brandbomben auf das Innenstadtgebiet abwarf. Der Zielpunkt war so gewählt, dass er die Abwürfe auf die Wohngebiete der Innenstadt orientierte und der Qualm der brennenden Stadt durch den kräftigen Südwestwind von ihm weggetrieben wurde, so dass er einigermaßen sichtbar blieb. Es war einer der konzentriertesten Angriffe des Bomber Command im Zweiten Weltkrieg. Den Brandschein sahen die Besatzungen der abfliegenden Bomber noch, als sie Brüssel überflogen. Das Ergebnis war, dass das Gebiet der Innenstadt zwischen der Südseite des Plans und dem Kaiser-Wilhelm-Ring in der Fläche niederbrannte, ein weiteres Flächenbrandgebiet entstand zwischen dem Rheinufer, der Kastorpfaffenstraße und der Kornpforte. Schwere Schäden entstanden auch in der südlichen Vorstadt, in Koblenz-Lützel, Ehrenbreitstein und Pfaffendorf.

Insgesamt war der Brand so ausgedehnt, dass eine effiziente Bekämpfung illusorisch war. Lediglich Objekte, die am Rande der Brandgebiete lagen, konnten gerettet werden, so der Renaissance-Bau des Rathauses, das klassizistische Stadttheater, die danebenliegende Firma Deinhard, die Reichsbankfiliale. Die große Halle des Hauptbahnhofs war nach Treffern zusammengebrochen und die Eisenbahnüberführung über den Kaiserin-Augusta-Ring zerstört. Es wurden etwa 100 Tote, 584 Verwundete und 16.436 Obdachlose gezählt.

Einen zweiten Terrorangriff flog das Bomber Command in der Nacht vom 20./21. November 1944. Er war wenig effektiv, die Leuchtmarkierungen verschwanden schnell in einer dicken Wolkendecke und die Abwürfe zerstreuten sich weit über das ganze Stadtgebiet, ohne dass ein Schwerpunkt erkennbar wurde. Der nächste Angriff traf Koblenz am 18. Dezember 1944, und als das Wetter am Abend des 22. Dezember aufklarte, war der Himmel frei für eine Serie von fast täglichen Angriffen. Als am 8. Januar 1945 die Angriffsserie endete, war Koblenz nur noch ein Trümmerhaufen. Den letzten Angriff erfolgte am 2. Februar 1945.  

Die Luftangriffe auf Koblenz zerstörten Stadt Koblenz zu 87 %. Die Innenstadt lag zu 98 % in Trümmern, die Vororte zu 60 %. Unter den wenigen nur leicht beschädigten und noch intakten Gebäuden in der Innenstadt befand sich das Rathaus. Das historische Stadtbild  ging für immer verloren. Zwei Millionen Kubikmeter Schutt und Trümmer prägten das Stadtbild. Vom Rhein hatte man ungehinderten Durchblick bis nach Moselweiß. Von ehemals 23.700 Wohnungen blieben nur 1.500 unbeschädigt. Die Terrorangriffe forderten insgesamt 1.016 Tote und 2.925 Verwundete. Von den 94.417 Einwohnern (1943) lebten bei Kriegsende noch rund 9.000 im gesamten Stadtgebiet.  

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Sonntag, 6. November 2011

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Prolog: 

 

"Unser eigentliches Ziel waren immer die Innenstädte. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie" (Arthur Bomber-Harris ). - Eine der großen Geschichtslügen, die Deutschen hätten mit dem Luftterror begonnen, ist historisch schon lange widerlegt. Bereits 1939 erfolgten sieben Luftangriffe der RAF auf Nordwestdeutschland. Am 10./11. Mai 1940 wurde die Innenstadt von Mönchengladbach angegriffen. Entgegen dem Völkerrecht  wurden danach auf Befehl der Kriegsverbrecher Churchill, Roosevelt, Stalin und Konsorten durch den alliierten Bombenterror gezielt die Wohnbezirke aller deutschen Städte mit 50.000 und mehr Einwohnern in Schutt und Asche gelegt; unersetzliche Kulturgüter geplant vernichtet und etwa 1 Million Zivilisten grausam ermordet, darunter über 54.000 Kinder unter 14 Jahren

 

"... ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meiner Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken (Adolf Hitler in seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939 ). Entsprechend diesem Befehl richteten sich die deutschen Luftangriffe auf Warschau im September 1939 und Rotterdam 1940  ausschließlich gegen militärische Ziele als Teil eines Feldzugs. Im Fall von Warschau wurde der Zivilbevölkerung 9 Tage Zeit gegeben, die Stadt zu verlassen, falls das polnische Militär die Stadt nicht freiwillig übergäbe. Der Angriff auf Rotterdam im Mai 1940 erfolgte, weil der niederländische Stadtkommandant die Kapitulationsaufforderung ablehnte. Das Bombardement von Coventry vom 14. November 1940 galt den im Stadtzentrum gelegenen Rolls-Royce Flugzeugmotorenwerken und zahlreichen kleineren Rüstungsbetrieben.


Terrorangriffe auf Gelsenkirchen

1941
12. Juni: Schwerer Bombenangriff (Altstadt, Bismarck). 
26. Juni: Weitere Bombenangriffe auf Gelsenkirchener Stadtgebiet.
1941 insgesamt 26 Bombenangriffe, 5083 Bombenabwürfe. 24 Tote.

1942 

Ab 4. Januar: Weiterhin Angriffe britischer Bomber auf das Stadtgebiet, erstmals 
    Tagesangriffe amerikanischer Bomber.
9. März: Bombenangriff (Heßler).
10. März: Bombenangriff (Bismarck).
13. März: Bombenangriff, 7 Tote, 16. März: Bombenangriff (Zeche Graf Bismarck). 
31. Mai: Absturz eines britischen Bombers mit Bombenladung auf  
     Gelsenkirchen-Buer (In der Steinkuhle) 13 Tote, 110 Verletze 
26. Juli: Bombenangriff (Erle). 
17. Sept. Schwerer Bombenangriff (Altstadt. Scholven, Resse, Erle, Hassel), 5 Tote
1942 insgesamt 196 Fliegeralarme, 6 Bombenangriffe, 17.873 Bombenabwürfe, 58 
      Tote. 

1943

Anstieg der Luftangriffe, Einsatz von Phosphor-Brandbomben, fast täglich 
    Fliegeralarm. Durchsagen von Luftlagemeldungen durch den Drahtfunk.
13. Januar: Bombenangriff (Rotthausen), 7 Tote.
21. Januar: Bombenangriff, 6 Tote.
23. Januar:Bombenangriff, 4 Tote.
12. März:: Bombenangriff (Euer, Erle, Hassel, Scholven), 4 Tote. 
8. April: Bombenangriff, 6 Tote. 
27. April: Bombenangriff, 6 Tote.
1. Mai: Schwerer Bombenangriff (Altstadt, Heßler), 69 Tote.
5. Mai: Absturz eines britischen Bombers im Grimberger Hafen.
28. Mai: Schwerer Bombenangriff (Hassel, Beckhausen, Horst), 27 Tote.
25.Juni: Absturz eines viermotorigen Bombers auf das Kolpinghaus an der 
     Hindenburgstraße (heute: Husemannstraße), 24 Tote.
26. Juni: Bombenangriff (Deckendorf), 14 Tote. 
10.Juli: Bombenangriff (Altstadt, Neustadt, Ueckendorf), 41 Tote. Verlegung der 
    Schulen (sämtliche Volksschulen, die ersten vier Klassen der Höheren Schulen 
    für Jungen und die ersten fünf Klassen der Höheren Schulen für Mädchen) mit 
    insgesamt 44.000 Schülern nach Oberbayern, Salzburg. Niederbayern, 
    Mainfranken, Bayreuth, Westpreußen, Hessen-Nassau. 
12. August: Tagesangriff (Gelsenberg-Benzin). 3 Tote beim Absturz eines Bombers 
    am Rhein-Herne-Kanal. 
1943 insgesamt 433 Fliegeralarme, 23 Bombenangriffe, 104.812 Bombenabwürfe, 
    294 Tote. 

1944

Steigerung der Bombenangriffe (auch Tagesangriffe) durch britische und 
    amerikanische Bomber. 
13. Juni: Schwerer Bombenangriff, Zerstörung der Gelsenberg-Benzin AG, 270 Tote. 
19. Juli: Bombenangriff auf die Scholven-Chemie AG, 31 Tote, Stillegung der 
    Produktion. 
26. August: Schwerer Bombenangriff (Scholven) 63 Tote. 
11. September: Schwerer Bombenangriff (Bismarck, Horst; Beckhausen, Scholven), 
    88 Tote. 
12./13. September: Bombenangriffe, 49 Tote. Gelsenberg-Benzin AG kamen bei den 
    Angriffen 151 Mädchen und Frauen ums Leben. 
15./16. September Vernichtung der Städtischen Bücherei mit 40.000 Bänden 
23. September: Bombenangriff, 20 Tote.
27. September Bombenangriff (Buer, Horst, Heßler), 34 Tote.
30. September: Bombenangriff (Buer, Horst), 7 Tote. 
6. Oktober: Bombenangriff (Buer, Horst), 18 Tote.
9. Oktober: Bombenangriff (Altstadt). 
25. Oktober: Bombenangriff (Buer, Horst), 13 Tote.
27. Oktober: Bombenangriff (Buer), 15 Tote.
1. November: Bombenangriff (Altstadt, Ueckendorf, Bulmke, Bismarck, Erle), 48 
    Tote.
4. November: Bombenangriff (Schalke), 83 Tote.
6. November: Schwerster Bombenangriff auf Gelsenkirchen, 518 Tote, 
    Stillegung des Straßenbahnverkehrs in Alt-Gelsenkirchen, Sonderzüge zur 
    Evakuierung der Ausgebombten nach Ostwestfalen (Detmold, Bünde, Lage, 
    Lübbecke, Lemgo, Rheda Wiedenbrück u.a.).
9. November: Bombenangriff (Scholven), 42 Tote.
11. Nov Bombenangriff (Altstadt), 10 Tote.
15. November:: Bombenangriff (Schalke, Bismarck, Bulmke, Heßler), 4 Tote.
23. November: Bombenangriff (Heßler, Horst), 84 Tote.
11. Dezember: Bombenangriff (Altstadt, Ueckendorf, Schalke, Heßler), 12 Tote. 
29. Dezember: Bombenangriff (Buer, Rassel, Scholven), 93 Tote.

1944 insgesamt 167 Fliegeralarme, 16 Angriffe, Abwurf von 16.273 Sprengbomben, 
    378 Minenbomben. 176.787 Stab- und Phosphor-Brandbomben. etwa 1.050 Tote   
    94.435 Obdachlose, 3.224 zerstörte Häuser,1.873 beschädigte Häuser, 62 
    zerstörte Industrieanlagen, 14 zerstörte Schulen, Krankenhäuser und Kirchen. 


1945
12. Januar: Bombenangriff (Altstadt), Zerstörung des Stadttheaters am 
    Stadtgarten.
19. Januar: Bombenangriff (Buer), 15 Tote.
23. Januar: Schwerer Bombenangriff, 54 Tote. (Altstadt, Schalke, Feldmark, 
    Rotthausen, Heßler, Bulmke, Hüllen, Erle, Resse). 
2. Februar: Bombenangriff, 2 Tote. (Altstadt, Bismarck, Bulmke, Hüllen, Rotthausen, 
    Horst, Buer, Resse. Erle).
3. Februar: Bombenangriff (Horst; Scholven), Absturz zweier Bomber (Bahnhof 
    Buer-Nord und Buerelterstraße in Scholven).
4. Februar: Bombenangriff , 56 Tote (Ueckendorf, Neustadt, Rotthausen, Feldmark, 
    Schalke, Horst, Heßler. Bismarck, Buer). 
9. Februar: Bombenangriff (Bulmke), 3 Tote
16. Februar: Bombenangriff, 14 Tote.(Rotthausen, Heßler, Horst, Bismarck, Resse, 
    Buer, Hasset, Scholven, Schalke, Feldmark).
19. Februar: Schwerer Bombenangriff (Rotthausen, Heßler, Buer, Scholven), 169 
    Tote.
22. Februar: Bombenangriff (Horst, Buer, Hasset, Scholven), 22 Tote.
23. Februar: Bombenangriff (Erle, Resse, Hassel), 13 Tote.
24. Februar: Bombenangriff (Bismarck, Bulmke, Hüllen, Rotthausen, Schalke, 
    Ueckendorf, Feldmark), 80 Tote.
27. Februar: Bombenangriff (Bismarck, Bulmke, Hüllen, Ueckendorf, Schalke), 24 
    Tote.
28. Februar: Bombenangriff (Feldmark, Heßler, Horst), 39 Tote.
5. März: Schwerer Bombenangriff (Altstadt, Schalke, Feldmark), 93 Tote.
8. März: Bombenangriff (Buer, Horst, Scholven, Hassel), 19 Tote.
10. März: Bombenangriff (Scholven), 1 Toter.
13. März: Schwerer Bombenangriff (Rotthausen), 158 Tote.
19. März: Schwerer Bombenangriff (Altstadt, Bulmke, Hüllen, Schalke), 180 Tote, 
    Teilzerstörung des Hans-Sachs-Hauses.
24. März: Bombenangriff (Buer, Scholven). 8 Tote.
25. März: Bombenangriff (Altstadt). 7 Tote.
26. März: Bombenangriff (Scholven, Buer), 7 Tote.
27. März: Bombenangriff. 
29. März: Bombenangriff (Buer, Beckhausen, Rassel, Erle), 56 Tote. 5 Tote im 
    nördlichen Stadtgebiet durch Artilleriebeschuß der Amerikaner.
30. März: Bombenangriff (Horst), 5 Tote. Abends: Vorstoß der Amerikaner bis zum 
    Rhein-Herne-Kanal. Artilleriebeschuß auf das südliche Gelsenkirchen, 8 Tote
1. April: (Ostersonntag) Amerikanischer Artilleriebeschuß auf Alt-Gelsenkirchen. 4  
    Tote.
3. April: 13 Tote durch Artilleriebeschuß der Amerikaner.
4. April: 4 Tote durch Artilleriebeschuß der Amerikaner.
5. April: 11 Tote durch Artilleriebeschuß, 
6. April: 10 Tote durch Artilleriebeschuß der Amerikaner.
7. April: 28 Tote durch Artilleriebeschuß der Amerikaner.
9. April: 30 Tote durch Artilleriebeschuß und Kämpfe. Besetzung von 
    Gelsenkirchen-Bismarck und Gelsenkirchen-Altstadt durch die Amerikaner 
    Plünderungszüge, Überfälle auf Wohnungen und Bauernhöfe, Morde durch 
    Kriegsgefangene und Fremdarbeiter.
10. April 13 Tote durch Artilleriebeschuß der Amerikaner.
11. April: Besetzung von Rest-Gelsenkirchen durch die Amerikaner. 
ABCD

Beim schwersten Angriff auf Gelsenkirchen am Montag, 6. November 1944, saßen die meisten Menschen beim Mittagessen, als kurz vor 14 Uhr der Drahtfunk meldete: "Starke feindliche Bomberverbände auf dem Anflug auf Gelsenkirchen". Um genau 13.47 Uhr wurde der Fliegeralarm ausgelöst. 738 Bomber befanden sich im Anflug auf Gelsenkirchen. Durch die Funkmeldungen aufgeschreckt, ließen die Menschen alles stehen und liegen und rannten in Bunker und Luftschutzräume. Kaum dort angekommen, fielen auch schon die ersten Bomben. Sofort zu Beginn des Angriffs durch die britische Luftwaffe brach die gesamte Gas- und Stromversorgung zusammen. Die Folge: Es gab keine Luftschutzsignale mehr, und der Funkmelde- und Warndienst war ebenfalls tot. Mit den Einschlägen war auch die Wasserversorgung zerstört worden, so dass an ein Löschen nicht zu denken war. Die Bombardierung an jenem Montagmittag dauerte 48 Minuten. In dieser Zeit haben die Briten 6460 Spreng- und 167 131 Brandbomben abgeworfen - vornehmlich auf Alt-Gelsenkirchen. 70.744 Wohnungen in 17. 880 Häusern wurden in Schutt und Asche gelegt. Überall in den Trümmern lagen Tote. Als der Terrorangriff nach einer knappen Stunde vorbei war, wagten sich die ersten Menschen aus den Luftschutzbunkern auf die Straßen. Ihnen bot sich ein Bild der Verwüstung: Trümmer überall, an vielen Stellen stieg noch dunkler Rauch auf. In der ganzen Stadt stank es nach verbranntem Fleisch. Ein Ziel dieses Tages-Großangriffs waren die beiden großen Hydrieranlagen an der Zeche Nordstern in Gelsenkirchen-Scholven und -Horst. 514 Maschinen bombardierten das Areal und die Umgebung der Treibstoff-Werke, bevor der aufsteigende Rauch die Bodensicht vernebelte. Die nachfolgenden 187 Maschinen warfen Bomben auf das gesamte Stadtgebiet von Gelsenkirchen. 

Am Abend des 6. November 1944 um 19.25 Uhr flogen die Briten erneut einen Angriff. Er trieb die Menschen wieder in Bunker und die Luftschutzräume. Wieder gab es viele Zerstörungen, wieder gab es viele Tote. Auch dieser Angriff hatte ausschließlich Alt-Gelsenkirchen gegolten. Wie schon am Morgen waren Schalke, die Altstadt, Bulmke und Hüllen auch am Abend am schlimmsten betroffen. Dort standen nur noch wenige Häuser unversehrt. Eine Frau war im Luftschutzkeller ihres Hauses verschüttet worden, zusammen mit ihrem Ehemann und anderen Hausbewohnern. Alle konnten herausgeholt werden. Nur sie war eingeklemmt und die Rettungsmannschaften konnten sie nicht rechtzeitig bergen. Phosphor lief in den Keller und sie verbrannte. Ihre kleine, vom Feuer verkohlte, eingeschrumpfte, verdorrte Leiche wurde später in einer Schubkarre in einer Ruhepause zwischen den Angriffen zum nahe gelegenen Friedhof an der Kirchstraße gekarrt und dort irgendwann hastig bestattet. In der Altstadt war die evangelische Kirche nach der Bombardierung am Abend ein einziger Trümmerhaufen. Ein Volltreffer zerstörte die Fundamente, Kirchenschiff und Turm brannten vollkommen aus. Auch die benachbarte Propsteikirche stand in Flammen, der Turm stürzte auf das Kirchendach. Die evangelische Altstadtkirche verlor durch den schweren, abendlichen Luftangriff alle Pfarrhäuser, außerdem Gemeindehaus, Kindergarten, Station der Gemeindeschwestern und die Kapelle auf dem ev. Altstadtfriedhof an der Kirchstraße. Auf dem Friedhof selbst waren zahlreiche Bombentrichter. Im Krankenhaus wurde aufgrund der starken Beschädigungen sofort der Betrieb eingestellt. In der Stadt spielten sich überall erschütternde Szenen ab.

An jenem 6. November 1944, als die Terrorbomber Kaskaden an Phosphor auskübelten, als Gelsenkirchen in einem riesigen Feuersturm verglühte, als die Schwester des Schalker Pfarrers Konrad Hengsbach, Pauline, zwischen herabgestürzten Balken bei lebendigem Leib verbrannte, starben im Stadtgebiet 518 Menschen, Zigtausende wurden verletzt. Angesichts der riesigen Schäden die Totenzahl ohne die zahlreichen Luftschutz-Bunker auf dem Stadtgebiet (befestigte und abgestützte Keller, Hochbunker in Form von riesigen Quadern oder runde Türme wie ein Zuckerhut) noch erheblich höher gewesen. Schreie der Sterbenden, das Blut und die Fleischfetzen zerrissener Körper, haben sich in die Erinnerung der Zeitzeugen eingegraben. Einer von ihnen berichtete später

 

"Ich wurde beim Hinuntersprinten aus dem 1. Obergeschoss unter Zersplittern von Fenstern und Türen von dem Luftdruck der ersten Bomben zusammen mit meiner 13jährigen Schwester durch das geräumige Treppenhaus in das Parterre geschleudert. Im Bombenhagel und zwischen herumfliegenden Trümmerteilen und Granatsplittern der Flak gelangten wir in den öffentlichen Luftschutzkeller unter dem Feuerwehrmuseum an der Kaiserstraße, das zweite Haus links neben der Kaiserstraße 71. Dazwischen lag das Wohnhaus mit Praxis des Dr. med. Kirchmeyer. Meine 19jährige Schwester war mit zwei Kindern in Panik zur Kirche St. Joseph gerannt und fand Zuflucht in der dortigen Krypta. Unter dem Feuerwehrmuseum erlitten wir das Nonplusultra eines Weltuntergangs. Zehntausende Spreng- und Brandbomben hagelten auf Schalke herab. Alle Versorgungsleitungen waren sofort unterbrochen. Kein Wasser. Kein Strom. Keine Funksignale oder Warnmeldungen. Jemand im Keller zündete eine Wachskerze an, die aber sofort durch Luftdruck erlosch. Orientierung boten allein die Streifen an den Wänden, die mit Leuchtfarbe gestrichen waren. Die Sprengbomben waren zur Erhöhung des Horroreffekts unter der Zivilbevölkerung mit ratternden und pfeifenden Luftschrauben ausgestattet. Durch die perfide Akustik der niedergehenden Bombenteppiche ahnten wir im voraus, wann und mit welchem Gewicht eine Bombe in unserer Nähe einschlagen werde, und wir duckten uns instinktiv und kauerten auf dem Boden. Fortwährend pressten wir die Finger auf die Ohren und öffneten die Münder, damit der gewaltige Luftdruck nicht die Lungen und Trommelfelle zerriss. Der Keller schwankte und drückte seitlich zusammen. Von überall her tierische Schreie in Todesangst. Kinder und Frauen weinten hysterisch, fluchten und beteten laut, warfen sich wimmernd auf den Boden, flehten vergeblich den unsichtbaren Gott um Erbarmen an. Wir waren Gefangene in der Hölle. Rauch. Hitze. Dann ein infernalisches Krachen und Knacken. Das Gebäude über uns war eingestürzt. Qualm kroch durch Mauerritzen und zerborstene Türen herein. Das zusammengebrochene Haus über uns brannte wie Zunder. Die Hitze wurde unerträglich. Durch einen Durchbruch im hinteren Teil des Kellers wankten rußgeschwärzte Gestalten herein, mit nassen Decken umhüllt. Einer der Flüchtigen sagte mit tränenerstickter Stimme: 'Die Schalker Straße existiert nicht mehr'. Die mit meiner Mutter befreundete Schuhhändlerin Frau Z. mit ihrer 21jährigen Tochter war ein paar Meter von uns entfernt im Keller ihres Geschäftes an der Schalker Straße, Ecke Grillostraße, gegenüber dem früheren Schuhgeschäft Jampel, zusammen mit einer Tante ... und dem Baby der Tante qualvoll verbrannt. Das war Dante's Inferno pur. Es herrschte Heulen und Zähneknirschen. Die geschundenen Menschen brüllten und schluchzten vor Verzweiflung und Todesfurcht. Grauen und Gruseln drang aus allen Fugen."

"Nachdem die ersten Angriffswellen mit 738 Flugzeugen nach einer knappen Stunde, die uns wie eine Ewigkeit vorkam, abgeflaut war, wollten wir den Luftschutzkeller, über dem die Ruinen brannten, verlassen. Der Keller-Haupteingang (Treppenabgang) zur Kaiserstraße war von glühenden Trümmern und brennenden Balken halb verschüttet, der Mauerdurchbruch zur Schalker Straße als Fluchtweg durch ein unendliches Flammenmeer versperrt und unpassierbar. Meine Mutter erfasste blitzschnell die Situation und organisierte aus den völlig verzweifelten, verstörten bis apathischen Frauen einen Rettungstrupp. Sie ergriff die noch nicht brennenden Teile der Bretter und Balken und drückte sie in fliegender Hast seitlich weg vom Kellereingang. Wir anderen schafften das schwelende Holz weiter nach hinten, um den Gang passierbar zu halten. Kleinere Trümmerteile warf meine Mutter in hohem Bogen durch Lücken im Balkendickicht nach oben in die gleißende Hitze des Feuers. So schaffte sie einen schmalen Notausstieg, durch welchen wir Überlebenden uns mit versengten Kleidern und rußverschmiert zwängten und den Weg ins Freie bahnten, das heißt in einen tosenden Orkan aus Gluten und Rauch, während über und neben uns aus den Trümmern herausragende Balken krachend, brennend und glühend herunter stürzten. Glimmende Holzteile regneten herab. Über und in Schalke waberten Lohen unter unendlichem Funkenregen. Mütter schrieen ihre Verzweiflung mit den todbringenden Schwaden zum Himmel."


"Dann unser lähmendes Entsetzen: Die Häuser an der Kaiserstraße waren als riesige Trümmerhaufen auf die Straße gekippt. In den glosenden Fensterhöhlen glotzte gräßliches Grauen. Aus unserem Wohnhaus, dessen Inneres durch die durchlöcherte Fassade bis auf die halbe Fahrbahn geschleudert war, schlugen lichterloh die Flammen. Andere Häuser brannten gleichfalls wie überdimensionierte Fackeln. Die Brandstätten erzeugten einen fürchterlichen Sog wie biblische Feuersäulen: 'Die Erde war wüst und leer', sie war ganz mit Flammen bedeckt. Wir, ein Trupp irrsinnig Verzweifelter, klammerten uns aneinander und kletterten über das Chaos der brennenden Trümmer in Richtung Schalker Markt; denn in Gegenrichtung brannten die Kirchtürme von St. Joseph wie Strohfeuer und drohten, auf die Straße zu stürzen. Das Wohnhaus Kaiserstraße 71 (nach meiner Erinnerung im Eigentum der Fa. Küppersbusch, Herdfabrik in Gelsenkirchen, stehend) war durch eine Sprengbombe vernichtet worden. Diese durchschlug das Haus bis in den Keller, den wir bei dem besagten Angriff nicht benutzten. Er war auch nicht als Schutzraum ausgewiesen."

"Unserem Wohnhaus gegenüber bestand das Haus des Kinderarztes (oder: HNO) Dr. Kunze nur noch aus einem riesigen Flammenturm, dessen Sog einer flüchtenden, alten Frau, die über die lodernden Scheite stolperte, den Hut vom Kopf riss. Sie wollte hinterher rennen und sich zur Rettung ihres Hutes in die Flammen stürzen. Ich - 12 Jahre alt - hielt sie instinktiv zurück und zerrte sie an der Hand von dem glühenden Feuersturm weg, und wir torkelten gemeinsam über die gleißenden Ruinen. Am Fenster im ersten Stock dieses Hauses oder nebenan flehte eine lichterloh brennende Frau mit erhobenen Armen wild gestikulierend und gellender Stimme in Todesangst vergeblich um Hilfe."

"Der Schalker Markt, eingeschlossen von riesigen Feuerfackeln, war zu einem einzigen Tohuwabohu, von Nero-Churchill entzündet, verkommen. Über der Gaststätte 'Bei Mutter Thiemeyer' (Schalke-04-Legende), der alten 'Kaiserhalle', und im Haus nebenan warfen verzweifelte und völlig durchgeknallte Menschen - besessen von nacktem Wahnsinn - in der irrwitzigen Hoffnung, noch etwas retten zu können, ganze Möbelstücke aus den Fenstern der brennenden Zimmer auf den Gehsteig, wo sie zerschellten."


"Das Tapetengeschäft Ecke Schalker Markt / Schalker Straße brannte lichterloh wie Zunder, ebenso das Milchgeschäft Kruhöfer an der Ecke Kaiserstraße / Schalker Markt. Der Laden von Fritz Szepan (aus arisiertem Vermögen übernommen) und das frühere Tabakgeschäft des Ernst Kuzorra verglühten und zersprühten in gleißenden Lohen. Hinter vorgehaltener Hand wurde später Kuzorra's angeblicher Ausspruch verbreitet: Jetzt kann Hitler mich am Arsch lecken!"
 
"Die Gewerkenstraße bestand nur noch aus riesigen, lichterloh brennenden oder glühenden Trümmerhalden, die von allen Seiten kreuz und quer übereinander gestürzt waren: Ein apokalyptisches Gebirge unter der tödlichen Sonne Satans. Immer wieder detonierten Blindgänger. Die Luft war grenzenlos mit wirbelndem Funkenregen zerstrahlt. Die Industrieanlagen nördlich und westlich des Schalker Markts mutierten zum Höllenfeuer Luzifers. Alles brannte und knisterte und heulte, Menschen kreischten, zitterten verbittert und verzweifelt. Wir fanden Notaufnahme im völlig überfüllten, mit blutigen und angekokelten, nach konzentrierten Schweißschwaden miefenden Menschen vollgestopften Spitzbunker ('Schalker Zuckerhut') mitten auf dem Schalker Markt, der von Bombentrichtern zerwühlt und mit zahllosen, qualmenden Trümmern übersät war."

"Meine Mutter begab sich sofort an die Pumpenaggregate, um wegen des Stromausfalls per Handbetrieb an der Frischluftversorgung für uns, die von der Außenwelt hermetisch abgekapselten Insassen, mitzuarbeiten. Drinnen war es stickig und überhitzt. Wir saßen auf Böden und Treppen, zusammengepfercht wie Ölsardinen. Die Briten steigerten das Grauen durch eine weitere, perverse Angriffswelle. So erlebten und überlebten wir den zweiten Großangriff abends am selben Tag, dem 6. November 1944, um 19:25 Uhr. Der Tod kehrte zurück. Schalke wurde zur Nekropole, zum Blutacker, zum Hochofen für Menschenfleisch. Der Gottseibeiuns griff nochmals gierig nach uns Überlebenden der Katastrophe. Auf das erlittene Entsetzen wurde wiederum grausamste Vernichtung angedockt und aufgestockt. Der 'Zuckerhut' wurde bei dem abendlichen Alarm nach meiner
Erinnerung zweimal von Sprengbomben getroffen. Unser Elend wurde vervielfacht. Wir drehten durch."

"Der 'Zuckerhut' schwankte pausenlos, so dass wir dachten, er kippt um. Wieder schreiende und verzweifelte Menschen, ein Haufen Wahnsinniger in Todesangst, innerhalb weniger Stunden erneut gebeutelt und drangsaliert, laut plärrende oder wimmernde Kinder mit voll geschissenen Hosen ohne Nahrung und Wasser, ohne Elektrizität, Erwachsene, die wie Kleinkinder in die Leibwäsche urinierten. Das nicht mehr zu überbietende Grauen war über Schalke hereingebrochen. Es roch nach verbranntem Fleisch und Unrat. Wo - zum Teufel!!!! - war Gott an diesem 6. November 1944?"

"Noch heute, nach über mehr als 60 Jahren, weine ich als alter Mann, wenn der Kalender den 6. November anzeigt. Wir waren durch den entflammten und enthemmten Horror und Terror getrieben worden, hatten die Eruptionen der Hölle überlebt, Vulkane des Phosphors, Attacken von Brandbeschleunigern, die gewaltigen Druckwellen der Luftminen, das Tosen von tausend Feuern."

"Am späten Abend war draußen tückische Ruhe eingekehrt, und die Ordnungskräfte ließen einzelne Gruppen der Bunker-Insassen nacheinander über eine noch intakte Nottreppe zum Eingangsbereich vor, damit die Leute an die 'frische Luft' kamen, die allerdings aus penetrantem Brandgestank bestand, aus dem Mief verbrannten Fleisches und Unrats. Ringsherum waren nur Trümmer und Feuerwalzen zu sehen. Manche Frauen standen stumm vor grenzenlosem Leid, sie schluchzten, andere drehten durch und röhrten verzweifelt ihren Schmerz gegen den brutalen, erbarmungslosen, blutigen Himmel."
 
"Die Leute brüllten vor Entsetzen, fielen sich weinend in die Arme: Schalke war ausradiert, der Stadtteil zerschlagen, in den Kellern verbrannten stinkend die Leichen oder sterbend Begrabene wie Pauline Hengsbach, die - eingeklemmt zwischen herabgestürzten Balken - im Keller des Pfarrhauses St. Joseph an der
Grillostraße 62, Ecke Anton-Hechenberger-Straße (jetzt: Königsberger Straße ) bei lebendigem Leib eingeäschert wurde, im Krematorium hasserfüllter Feinde, Schwester des Schalker Pfarrers Konrad Hengsbach, Tante des Franz Hengsbach, später erster Bischof des Bistums Essen. Konrad Hengsbach wurde am Ohr von Phosphor übergossen. Es regnete Feuer vom Himmel - wie in Ägypten des Alten Testaments. Konrad Hengsbach trug mir später auf, den Untergang Schalkes schriftlich festzuhalten. Im Phosphor-Sprüh wurden Menschen bei 1300 Grad Celsius gekocht und verschmort, lebendig gebraten. Der unangenehme Gestank von Phosphor verursachte Brechreiz. Wenn ich heute Karbid oder Knoblauch rieche, tauchen in mir die Bilder der Phosphor-Verbrannten wieder auf."

"Einer der Überlebenden im Keller des Pfarrhauses war Heinrich R., später Rektor der Volksschule an der Caubstraße in Schalke-Nord, die ich als Notbehelf 1946 frequentierte. R. war übrigens der Meinung, ich sei der geborene Chronist. Viele hatten am 6. November 1944 ihr Hab und Gut verloren, waren obdachlos. Gott hatte sich von Schalke abgewandt. Unsere Schwester G. hielten wir für tot. Irgendwann stieß sie mit den beiden Geschwistern verstört zu uns. Sie hatte sich aus der Krypta der brennenden Schalker Pfarrkirche St. Joseph gerettet. 'Entkam den Flammen wie durch ein Wunder' titelten die 'Ruhr-Nachrichten' in einem Rückblick am 15. Oktober 1977."

"Von unserem Vater Paul K., der 'auf Consol' verschüttet war, hörten wir erst Tage später, dass er lebte. Ich meine mich zu erinnern - allerdings unter Vorbehalt - dass er mit einigen Kumpels durch den Schacht 'Oberschuir' in der Feldmark ans Tageslicht geholt wurde. Später fanden meine Mutter und Frau K. (Ehefrau des Dr. med. Hans K.) heraus, daß das Wohnhaus des Oberstudiendirektors Schönhauer vom Adolf-Hitler-Gymnasium trotz eines Treffers durch eine Brandbombe eine provisorische Unterkunft bot. So hausten wir vorübergehend dort. Noch 3 oder 4 Tage nach den beiden Großangriffen am 6. November 1944 hatten Rettungstrupps aus dem Keller der zusammengestürzten Drogerie Schmitz (Ecke Kaiserstraße und Grillostraße, zwei Häuser links vom Feuerwehrmuseum) eine Frau herausgeholt. Sie lag vor dem Haus auf Trümmern und war total schwarz, verbrannt, verkohlt, verrußt, das Gesicht unkenntlich: Aber ich merkte, als ich mich über sie beugte, dass sie - bestialisch nach verbranntem Fleisch und Kot stinkend - noch schwach röchelte. Wo Straßen asphaltiert waren, konnte man nicht gehen, weil der Teer durch die Hitze der Feuersbrünste zu einer zähen Masse aufgequollen war."

"In der Turnhalle des Gymnasiums (Eingang Schalker Straße), die nur teilweise zerstört war, wurden die Leichen und Leichenteile gesammelt, verbrannt, geschrumpft, zerfetzt. 518 Bombenopfer wurden identifiziert. Später errechneten Statistiker für diesen Tag des Entsetzens auf dem Kriegsschauplatz Gelsenkirchen den Abwurf von 6.460 Sprengbomben und 167.131 Brandbomben. 17.880 Häuser wurden in Schutt und Asche gebombt."

"Zur Bergung der Toten wurden auch gefangene Fremdarbeiter eingesetzt. In den Trümmern der Fa. Pleiss, Bäckereibedarf, Ecke Martin-Faust-Straße und Anton-Hechenberger-Straße (jetzt: Magdeburger Straße und Königsberger Straße), war zwischen den Trümmern des Warenlagers Zucker verschmort. Ich sah, wie die jungen, unrasierten, total verdreckten Zwangsarbeiter verzweifelt Stücke der harten Masse losschlugen und gierig hinunterschlangen, um Zusatznahrung zu haben. Dies geschah unter Lebensgefahr; denn Plünderer wurden standrechtlich erschossen."

"Wenig später wurde meine Mutter fälschlich bei den NS-Behörden unter der Anschuldigung des Plünderns denunziert. Ihre handschriftlichen Niederschriften, die sie im Gewahrsam der Gestapo fertigte, besitze ich noch heute. Es stellte sich heraus, dass sich die angeblich von meiner Mutter geplünderten Kleidungsstücke bei einer aus Schalke evakuierten Familie in Ostwestfalen befanden. Von unserem Wohnhaus Kaiserstraße 71 blieb lediglich ein Teil der Fassade stehen. Die gewaltige Öffnung in der Mitte der 1. Etage war zuvor ein Erker, in welchem bis zum Bombeneinschlag ein riesiges Aquarium stand, das mich täglich mit seiner
Unterwasserwelt fasziniert hatte. Den einzigen Rest von Wert aus den Trümmern barg ich in Handarbeit 1946. Unsere Waschmaschine (Holzbottich mit Wassermotor) grub ich mit bloßen Händen aus einer Ecke der ehemaligen Waschküche, wozu ich die Trümmer beiseite schaffen musste."

"Wir Kinder waren in der Taxierung der Bomben und britischen Flugzeugtypen wahre Experten und konnten Flugzeuge beim Anflug an ihren Motorgeräuschen identifizieren, was sehr leicht bei den 'Spitfire' gelang. So schätzte ich nach der Tiefe und Größe des Kraters 'unsere' Bombe auf 20-Zentner. Sie war in die Waschküche geschlagen und der Luftdruck nach oben entwichen, so dass das Gerät - bedeckt von Ziegelsteinen und Mörtel - nicht gänzlich zerstört und vom Bombentrichter aus relativ schnell frei zu räumen war. Zwar war alles trostlos demoliert, aber es fand sich am früheren Alten Markt in Gelsenkirchen ein älterer Handwerker in einem provisorischen Schuppen, der die Dauben des Holzbottichs erneuerte (die metallenen Reifen hatte ich gleichfalls gerettet) und den Wassermotor reparierte, reinigte und ölte."

"Vor dem 6. November 1944 war für solche Reparaturen (Löten und Schweißen von Haushaltsgeräten, Töpfen, Eimern u.a.) 'Philipp Heinrich' als renommierter Betrieb zuständig, Schalker Straße, Ecke Grillostraße, schräg gegenüber dem Schuhgeschäft des jüdischen Kaufmanns Jampel, wo ich mit meiner Mutter die 'Reichskristallnacht' 1938 hautnah erlebte, alle Gebäude bis auf die Grundmauern zerstört am 6. November 1944."

  
Bilanz der insgesamt 184 Terrorangriffe auf Gelsenkirchen: Offiziell 3.092 Todesopfer (nach anderen Quellen 10.656). 2.820 Fliegeralarme, 184 Bombenangriffe, Abwurf von 55.035 Sprengbomben und 363.491 Brandbomben, Zerstörung von 52 % der Häuser, 42 % beschädigt. 6 % können weiterbewohnt werden. 28 % der Industriebetriebe zerstört. Trümmermenge über drei Millionen Kubikmeter. Fast völlige Zerstörung der Stadtteile Altstadt, Schalke, Bulmke und Hüllen, teilweise Zerstörung der Stadtteile Bismarck, Heßler, Horst und Scholven. Einwohnerzahl bei Kriegsende ca. 160.000, 1939 genau 317.568.

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Sonntag, 6. November 2011

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Künzelsauer Narreteien - Fortsetzung

Künzelsau - Bei der Sanierung der 'Brüder-Grimm-Schule' in Künzelsau kam Kunst aus dem Jahr 1937 zum Vorschein. Über 70 Jahre lang gingen Schüler und Lehrer unter einem steinernen Reichsadler in diese Schule. Im Siegerkranz steckte anfangs noch das Hakenkreuz, bevor es im Zuge der Entnazifizierung herausgemeißelt wurde. Die Parole über dem Eingang "Nichts für uns - alles für Deutschland" blieb erhalten.

Der Gemeinderat gab am 22. Oktober dem Wunsch der Lehrerschaft nach: Das Wandbild aus dem Jahr 1937 darf wieder verhüllt werden, vor allem, weil die dargestellte Lehrerin ein rotes Buch in der Hand hält. Ex-Lehrerin Marie-Luise Möhler schlug vor, das Bild mit einem Hinweis zu versehen, wie es in Museen üblich ist und es zumindest zeitweise durch Schülerarbeiten oder Wandbehänge verhüllen. Ein ehemaliger Schüler sagte, er habe nachweislich keinen Schaden wegen des Bildes und des Reichsadlers davongetragen. A. Freundlich in Schwaigern im Landkreis Heilbronn forderte, solche Sachen, wie jetzt in dieser Schule, zu erhalten. Roland Krause, ehemaliger Schuleiter des Schloss-Gymnasiums , sagte dass das Fresko (1937) dem entspricht, was damals als heile Welt propagiert wurde, um vom totalem Krieg (1943 !) abzulenken. Ein Kind, das über Jahre die Stufen hinaufsteigt, nähme unbewusst den verschleierten Hintergrund des Gemäldes auf.

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Sonntag, 6. November 2011

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Vertrag von Bromberg

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vom 6. November 1657.

 
Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Preußen

und der polnische König Johann II. Kasimir
bestätigen die im Vertrag von Wehlau getroffenen Vereinbarungen und vereinbaren zusätzlich: Brandenburg-Preußen erhält die Lande Lauenburg und Bütow als erbliches Lehen und die Starostei Draheim als Pfandbesitz.

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Alois Senefelder

 

*  6. November 1771 in Prag

† 26. Februar 1834 in München

Deutscher Schauspieler, Theaterschriftsteller und Erfinder der Lithografie.

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Weitere Gedenktage

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Samstag, 5. November 2011

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Samstag, 5. November 2011

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Samstag, 5. November 2011

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Fraudulent leading social psychologist  

Tilburg - A Tilburg University inquiry has recommended that details of forgery of documents and fraud committed by Diederik Stapel , a leading social psychologist, should be passed to the Dutch public prosecution service.

The inquiry found that Stapel, former professor of cognitive social psychology and dean of Tilburg's school of social and behavioural sciences , fabricated data published in at least 30 scientific publications, inflicting "serious harm" on the reputation and career opportunities of young scientists entrusted to him.

Some 35 co-authors are implicated in the publications, dating from 2000 to 2006 when he worked at Groningen university . In 14 out of 21 PhD theses where Staple was a supervisor, the theses were written using data that was allegedly fabricated by him.

Stapel was suspended from his professorship at Tilburg on 7 September 2011 and Rector Magnificus Professor Philip Eijlander appointed a committee chaired by WJM Levelt , former president of the Royal Netherlands Academy of Arts and Sciences , to examine Stapel's scientific publications.

The interim report, delivered on 31 October, said that at least 30 of the 150 papers Staple had published were based on fictitious data.

The interim report concludes that the extent of Stapel's fraud is "very substantial". It says: "The committee has already encountered several dozen publications in which use was made of fictitious data. The full list of these fraudulent publications will be presented jointly with the other committees in the final report, or before its release.

"It has been established that the fabrication of data started even before the Tilburg period. The committee has concluded that publications from the Groningen period are also affected. The fraud has persisted for some considerable time: at any rate since 2004."

The Levelt committee - having interviewed more than 30 former colleagues, supervised students and co-authors, present and former members of the faculty board, department heads and research directors - found that Stapel alone had fabricated the data used and that no-one else had deliberately participated in the fraud.

Stapel is well known in the Dutch media as a commentator on social issues, having published extensively on people's values and attitudes, often presenting controversial research results that prompted public debate.

In April 2011, Stapel published an article with Siegwart Lindenberg of Groningen University in the prestigious journal Science with the title: "Coping with Chaos: How disordered contexts promote stereotyping and discrimination" . It claimed that field experiments at Utrecht railway station during a strike found that disordered environmental contexts such as littering on the street, a broken sidewalk or an abandoned wrecked bicycle were factors that led to stereotyping and discriminatory attitudes.

"Such environmental disorders should be diagnosed early and immediately intervened upon," the authors concluded.

Another alleged research result, not yet published in a scientific article but as a press release announcing ongoing co-authored research, has gained much publicity in the Netherlands, for the claim that "meat eaters are more selfish than vegetarians". In the words of Stapel in the press release: "It seems likely that vegetarians and flexitarians are happier and feel better, and they are also more sociable and less lonely."

The Levelt report describes how Stapel worked when collaborating with other researchers, stating that the "trust in the scientific integrity of Stapel was absolute. The last thing that colleagues, staff and students would suspect is that, of all people, the department's scientific star, a faculty dean, would systematically betray that trust".

A number of PhD students were denied involvement in the collection and processing of data, a situation which might have been averted if there had been a general rule to have two supervisors for each PhD student, the report says.

In relation to collaboration with senior researchers, the report says that Stapel took personal charge of the data collection and provided the outcomes, but not the raw data, a distribution of tasks, based on trust, that is not unusual in science.

It adds that Stapel demonstrated substantial knowledge of literature, and "considerable skills in designing experimental manipulations", but the experiments were seemingly executed under the complete supervision of Stapel alone.

The report concludes: "With the method outlined above, Stapel bears the full responsibility for the enormous harm inflicted upon people and their careers, and on the reputation of science and social psychology in particular."

It stressed that great harm had been done to co-authors and PhD students in particular, as a consequence of Stapel's fraud. The people affected are hampered in their careers, including their attempts to extend contracts and apply for grants, and they suffer from stigmatisation that may persist for a long time, the report says.

In addition, confidence in science, and in social psychology in particular, has been badly dented. Other victims are the universities of Tilburg, Groningen and Amsterdam, whose reputations have been damaged, academic publishers that have been obliged to withdraw published articles, providers of research funds whose grants have been used fraudulently, and fellow researchers who may have been denied the grants and direct funding that were awarded instead to Stapel, the report said.

The draft of the Levelt report was sent to Stapel for comment, and his response is printed as Appendix Three. He said he had read the report with a sense of "dismay and shame".

"Unfortunately my present state does not permit me to assess this report completely for any factual inaccuracies," he says. "I must emphasise that errors I have made were not motivated by self-interest. I do not identify with the picture that has been sketched of a man who has attempted to use young researchers for his own gain."

At the University of Amsterdam, where Stapel got his PhD in 1997, an investigation has not been able to establish any fraud with research data, partly because the data has been destroyed.

An investigating committee at Amsterdam has recommended that an inquiry should be carried out into "whether Stapel can be stripped of his doctorate on the grounds of exceptional academically unworthy conduct, in breach of the obligations attached to the doctorate".  

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Samstag, 5. November 2011

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Hans Sachs

 

* 5. November 1494 in Nürnberg

† 19. Januar 1576 ebenda

Deutscher Dichter, Meistersinger und Dramatiker.

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Der abt im wiltbad


1.

Ein abt war in dem Beierlant,
sein abtei, die ist weit erkant
und heißet zu Rauschhofen;
Der aß und trank das allerbest
das er wart feist und wolgemest,
groß wie ein kachelofen.
Zuletzt wurt im eng um die brust,
und mocht gar nit mer eßen,
allein het er zu trinken lust;
groß forcht het in beseßen.
nach rat der arzt er in ein wiltbad fure,
das im geholfen wure;
zwen münich nam er mit
nach eines abtes sit.

2.

Als der abt fur durch einen walt,
da sprenget in an aus eim halt
selb drit ein edelmone,
Sprach: »wer bistu und wo wilt hin?«
er sprach: »ins wiltbad; her, ich bin
ein geistliche persone.«
Er fragt: »was wiltu im wiltbad?«
er sprach: »ich mag nit eßen.«
er antwort im: »ist das dein schad,
so wil ich mich vermeßen,
in drei tagen genzlich zu helfen dire.
wolauf und far mit mire!«
dem abt half gar kein bit,
er must wol faren mit.

3.

Als er den abt bracht in das schloß,
sperrt er den in ein kamer groß,
sprach: »du must trucken baden.«
Ein tag er im drei arbeiß gab.*
der abt wart hungrig, nam ser ab
und bat fast um genaden.
Zu tisch lud in der edelmon,
recht als ein wolf er fraße;
achzg gulden schenkt er im zu lon
und fur hin heim sein straße.
also wer vol ist und nit eßen mage,
versuch die kunst drei tage;
dis wiltbad in purgirt,
das er fein eßen wirt.

Hans Sachs, 1537
Den Tag er ihm*
                                            *Den Tag er ihm drei Erbsen gab. 

Schlacht bei Roßbach 

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5. November 1757
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Der preußische König Friedrich der Große besiegte die Franzosen unter dem Prinzen von Soubise und die mit ihnen verbündete Reichsexekutionsarmee unter dem Reichsgeneralfeldmarschalls Prinz von Sachsen- Hildburghausen . Über zehntausend Mann an Verlusten bei den Franzosen und der Reichsarmee (insbesondere zahlreiche Gefangene) standen kaum einhundert preußische Gefallene und vielleicht fünfhundert Verwundete gegenüber. Bedeutenden Anteil am Sieg hatte die Kavallerie unter dem Kommando des jungen Generalleutnants von Seydlitz . Unmittelbare Folge des Sieges war der chaotische Rückzug der französischen Truppen in Richtung Westen. Seitdem wurde Friedrich nicht nur Deutschland, sondern in ganz Europa als Idol verehrt:

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"Und kommt der große Friederich, und klopft nur auf die Hosen, dann läuft die ganze Reichsarmee, Panduren und Franzosen."

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Walter Gieseking

 

* 5. November 1895 in Lyon

† 26. Oktober 1956 in London

Deutscher Pianist. 

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Hajo Herrmann

 

* 1. August 1913 in Kiel 

† 5. November 2010 in Düsseldorf

Deutscher Kampf- und Jagdflieger während des Zweiten Weltkriegs, später Rechtsanwalt.  


Herrmann diente von 1933 bis 1935 bei der Infanterie der Reichswehr und wechselte anschließend zur Luftwaffe der Wehrmacht über. Von 1936 bis 1937 war er als Bomberpilot der Legion Condor und Inspekteur der Flak-Waffe im Spanischen Bürgerkrieg eingesetzt. Weitere Einsätze hatte er im Zweiten Weltkrieg nach dem Polenfeldzug und im Luftkrieg gegen Großbritannien. Nach einer Reihe von weiteren Einsätzen wurde ihm im Oktober 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. 1941 wurde er mit seiner Einheit ins Mittelmeer verlegt und flog mehrere Luftangriffe auf den strategisch wichtigen britischen Flottenstützpunkt Malta. Bei der Bombardierung von alliierten Nachschubkonvois zum sowjetischen Hafen Murmansk, die von norwegischen Flugplätzen aus erfolgte, erlangte er Erfahrung hinsichtlich der Schiffsbekämpfung.

Im Mai 1943 wurde nach seinen Vorschlägen das Jagdgeschwader 300 „Wilde Sau” (Wilde-Sau-Nachtjagdverfahren) aufgestellt. Er stieg zum Geschwaderkommodore und Divisionskommandeur auf und hatte zuletzt den Rang eines Obersten inne. Durch die damit erzielten Erfolge wurde die Abwehr alliierter Nachtbomberangriffe effizienter. Dafür erhielt er am 2. August 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Seine Leistungen in der Reichsverteidigung wurden am 23. Januar 1944 mit der Verleihung der Schwerter zum Ritterkreuz gewürdigt. Er gehört damit zu den höchstdekorierten Soldaten des Zweiten Weltkrieges. Im Verlauf des Krieges brachte er es auf 370 Feindflüge, wobei er selbst vier Mal abgeschossen wurde.

Bei dem Versuch, Kameraden vor der Gefangenschaft zu retten, kam Herrmann im Mai 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde über zehn Jahre lang in den dortigen Konzentrationslagern festgehalten. Am 12. Oktober 1955 wurde er in die BRD entlassen. Anschließend nahm er ein Studium der Rechtswissenschaften auf und ließ sich 1965 als Rechtsanwalt in Düsseldorf nieder. Unter seinen Mandanten als Verteidiger waren u.a. Otto Ernst Remer und Fred A. Leuchter . Seit 1959 ist Herrmann mit der Sängerin und Hochschullehrerin Ingeborg Reichelt verheiratet. Aus der Ehe stammen zwei Kinder.

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Weitere Gedenktage

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Freitag, 4. November 2011

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Prolog: 

 

"Unser eigentliches Ziel waren immer die Innenstädte. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie" (Arthur Bomber-Harris ). - Eine der großen Geschichtslügen, die Deutschen hätten mit dem Luftterror begonnen, ist historisch schon lange widerlegt. Bereits 1939 erfolgten sieben Luftangriffe der RAF auf Nordwestdeutschland. Am 10./11. Mai 1940 wurde die Innenstadt von Mönchengladbach angegriffen. Entgegen dem Völkerrecht  wurden danach auf Befehl der Kriegsverbrecher Churchill, Roosevelt, Stalin und Konsorten durch den alliierten Bombenterror gezielt die Wohnbezirke aller deutschen Städte mit 50.000 und mehr Einwohnern in Schutt und Asche gelegt; unersetzliche Kulturgüter geplant vernichtet und etwa 1 Million Zivilisten grausam ermordet, darunter über 54.000 Kinder unter 14 Jahren

 

"... ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meiner Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken (Adolf Hitler in seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939 ). Entsprechend diesem Befehl richteten sich die deutschen Luftangriffe auf Warschau im September 1939 und Rotterdam 1940  ausschließlich gegen militärische Ziele als Teil eines Feldzugs. Im Fall von Warschau wurde der Zivilbevölkerung 9 Tage Zeit gegeben, die Stadt zu verlassen, falls das polnische Militär die Stadt nicht freiwillig übergäbe. Der Angriff auf Rotterdam im Mai 1940 erfolgte, weil der niederländische Stadtkommandant die Kapitulationsaufforderung ablehnte. Das Bombardement von Coventry vom 14. November 1940 galt den im Stadtzentrum gelegenen Rolls-Royce Flugzeugmotorenwerken und zahlreichen kleineren Rüstungsbetrieben.


Terrorangriffe auf Bochum

Die Bombenangriffe setzten erst im zweiten Kriegsjahre zögernd ein. Die ersten Sprengbomben gingen im Stadtbezirk Werne und auf dem Gebiet der Zeche Engelsburg nieder. In Werne kam hierbei der erste Mensch auf Bochumer Gebiet zu Tode. Die Angriffe steigerten sich in der Folgezeit nach Zahl, Größe und Art der Bomben. In den ersten beiden Jahren geschah diese Steigerung noch in mäßig ansteigender Kurve; von Mitte 1942 ab stieg diese Kurve jedoch steil in die Höhe, bis die Angriffe schier unerträglich wurden. Der erste größere Bombenabwurf erfolgte auf den Stadtteil Dahlhausen am 2. 6. 1942. Anderee Ziele waren die Außenbezirke Werne, Engelsburg und Langendreer, sehr bald aber auch die Innenstadt und das angrenzende Griesenbruchviertel, in dem hauptsächlich die Arbeiterschaft des 'Bochumer Vereins' wohnte.
Verglichen mit den späteren Luftangriffen stellte dieser Angriff jedoch höchstens einen mittelschweren dar. Besonders schwere Großangriffe trafen Bochum an folgenden Tagen:

1943: 14. Mai, 12/13. Juni, 26. Juni, 10.Juli, 12/13. August, 29. September
1944: 9. Oktober, 4. November
1945: 15. Januar, 28. Januar, 18. Februar, 18. März

Die als "Battle of the Ruhr" bezeichnete Luftoffensive gegen das Ruhrgebiet begann im März 1943 mit einem Großangriff auf Essen. Das Ruhrgebiet wurde neben Berlin zum Hauptziel derTerrorangriffe erklärt, an denen sich seit Mai 1943 auch amerikanische Bomber beteiligten. Bochum erlitt im Mai sowie im Juni ("Pfingstangriff) und im September 1943 mehrere Großangriffe, die Hunderte Todesopfer und noch weit mehr Verletzte forderten. Die Altstadt und Teile der Innenstadt wurden zerstört. Zahlreiche Menschen verloren ihr Heim und lebten fortan in Trümmern. 

 

In der Nacht von Freitag, 14. Mai 1943, erlebte Bochum einen schweren Großangriff. Mehr als 360 Personen fanden den Tod, mehr als 1000 wurden verletzt. Das Rathaus erlitt schwere Schäden: Das Dachgeschoss und das 5. Obergeschoss des Rathauses brannten vollständig, das 4. Obergeschoss teilweise aus. Am 13. Juni 1943 wurde ein Teil des Ostflügels an der Mühlenstraße mit allen Stockwerken aus dem Bau herausgerissen. Kaum wieder instandgesetzt, riss der Angriff vom 4. November 1944 erneut eine Lücke an genau derselben Stelle. Dieser Tag war der schwärzeste in der Geschichte des Bochumer Rathauses, denn an ihm verlor auch der Ratshof sein schönes Gesicht. 

 

In der Pfingstnacht 1943 (12. Juni 1943) wurde das Haus der Gesellschaft Harmonie durch mehrere Volltreffer zerstört. Die stehengebliebenen Teile brannten aus, so dass von der Einrichtung nichts gerettet werden konnte. Die Gesellschaft war nun heimatlos.
 

Ließen die Bombardements auf die Ruhrgebietsstädte ab Ende 1943 nach, so wurden sie ab August 1944 mit voller Wucht fortgesetzt - und endeten erst im Frühjahr 1945. Ab Herbst 1944 kam es zur zweiten großen "Ruhrschlacht" der Alliierten.  

Der 4. November 1944:  Am Abend nahmen ca. 1400 Flugzeuge der Alliierten Kurs auf Bochum, bombardierten die Stadt zwischen 19.00 und 20.00 Uhr und legten sie in Schutt und Asche. Es war der schwerste Angriff auf Bochum während des Zweiten Weltkrieges. Im Bombenhagel kamen 1.300 Menschen ums Leben, 300 blieben vermisst, 2.000 wurden verwundet, 70.000 wurden obdachlos. Frauen mit Kleinkindern, Schüler und Obdachlose waren bereits nach Pommern, in den Sudetengau oder ins Sauerland evakuiert worden. In der Stadt geblieben waren nur die in der Rüstungsindustrie dienstverpflichteten Männer und Frauen, die in Bunkern und Bergwerksstollen zu überleben suchen. Von 23.000 Häusern bleiben nur etwa 1.000 unbeschädigt. Zahlreiche öffentliche und private Bauten sowie Verkehrswege, Versorgungseinrichtungen und industriellen Anlagen wurden zerstört oder beschädigt.

Weitere Terrorangriffe erfolgten am 6. November 1944 auf den Bahnhofsbereich,
am 9. November 1944 auf den Amtsplatz mit Zerstörung von Schulen und Wohnhäusern, am 12. Dezember 1944, am 15. Januar 1945 mit 190 Todesopfern,
am 18. März 1945: Das Gymnasium wird schwer getroffen, am 22. März 1945: Auch die Marienkirche, Dom des Ruhrgebietes genannt, wird zerstört. Am 10. April 1945 rückt die amerikanische Armee nach dreitägigem Artilleriebeschuss in den Ort ein.  
ABCD
Bilanz: Bochum musste insgesamt 150 größere Luftangriffe über sich ergehen lassen, darunter 13 Großangriffe mit jeweils bis zu 1400 Bombern. Rund 420 Minen, 22.000 Sprengbomben und 531.000 Brandbomben verrichteten das Werk der Zerstörung. Es entstanden 6440 kleinere und 960 Großbrände, bei denen ganze Straßenzüge und Baublöcke sich selbst überlassen werden mussten. Die Stadt wurde durch Bombenangriffe zu 38 Prozent zerstört. Ihnen fielen mehr als die Hälfte der Schulen und sonstigen öffentlichen Gebäude und fast sämtliche Kirchen zum Opfer. 22 % des Wohnraums wurden total zerstört und außerdem 74% beschädigt. Trümmerschutt bedeckten das Stadtgebiet. Mit Sicherheit sind 4.095 Tote und Vermisste sowie 5.034 Verwundete festgestellt worden. Obdachlos wurden 185.720 Personen. Allein in der Zeit von Januar 1943 bis Februar 1945 störten 942 Fliegeralarme das Leben Bochums in allen seinen Erscheinungsformen.

   
Von den 1.062 Büroräumen, die vor dem Kriege in allen städtischen Verwaltungsgebäuden vorhanden gewesen waren, wurden 462 völlig zerstört, 295
schwer und 293 leicht beschädigt. Auch die Lagerräume und Garagen wurden stark mitgenommen. Gerichtsgebäude sowie die Gebäude der Industrie- und Handelskammer, der Reichsbankstelle und der Berufsgenossenschaft Bergbau - um nur sie zu nennen - wurden völlig zerstört. Von dem 284 km umfassenden Gesamtnetz der Oberleitungsanlagen der Verkehrsbetriebe wurden 146 km völlig zerstört, während nur 6 km des Gleisnetzes vernichtet wurden. Am härtesten trafen die Störungen und Einschränkungen im Verkehrswesen die arbeitende Bevölkerung. Ihre in der Nähe ihrer Arbeitsstätten gelegenen Wohnungen waren größtenteils vernichtet worden, so dass ihre Bewohner in den weniger beschädigten Randgebieten der Stadt untergebracht werden mussten. So waren z. B. die in der Nähe der Fabrikgebäude des Bochumer Vereins gelegenen Wohnviertel beinahe der völligen Zerstörung anheimgefallen.
ABCD

Mit einer erstaunlichen Gelassenheit hat der einfache Mann alle Schwierigkeiten und Nöte, die der Bombenkrieg für ihn heraufbeschwor, über sich ergehen lassen. Der Verlust der Wohnung, des Hab und Guts, oft auch noch teurer Menschenleben, die immer schlechter werdende Ernährungslage, die Verknappung der wichtigsten Gebrauchsgegenstände des täglichen Bedarfs, Wohnen auf engstem Raum, die langen, oft nur zu Fuß zu bewältigenden Anmarschwege drückten seinem Leben in den letzten Kriegsjahren den Stempel auf. Vor allem die Bergleute haben sich unzählige Male mit allen Kräften und oft unter Lebensgefahr bei der Bergung verschütteter Menschen eingesetzt. Wo Häuser eingestürzt waren und Menschen unter Schutt und Trümmern lagen, waren sie zur Hand und ruhten nicht eher, bis sie - sei es tot oder lebendig - geborgen waren.

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Freitag, 4. November 2011

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Prolog: 

 

"Unser eigentliches Ziel waren immer die Innenstädte. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie" (Arthur Bomber-Harris ). - Eine der großen Geschichtslügen, die Deutschen hätten mit dem Luftterror begonnen, ist historisch schon lange widerlegt. Bereits 1939 erfolgten sieben Luftangriffe der RAF auf Nordwestdeutschland. Am 10./11. Mai 1940 wurde die Innenstadt von Mönchengladbach angegriffen. Entgegen dem Völkerrecht  wurden danach auf Befehl der Kriegsverbrecher Churchill, Roosevelt, Stalin und Konsorten durch den alliierten Bombenterror gezielt die Wohnbezirke aller deutschen Städte mit 50.000 und mehr Einwohnern in Schutt und Asche gelegt; unersetzliche Kulturgüter geplant vernichtet und etwa 1 Million Zivilisten grausam ermordet, darunter über 54.000 Kinder unter 14 Jahren .

 

"... ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meiner Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken (Adolf Hitler in seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939 ). Entsprechend diesem Befehl richteten sich die deutschen Luftangriffe auf Warschau im September 1939 und Rotterdam 1940  ausschließlich gegen militärische Ziele als Teil eines Feldzugs. Im Fall von Warschau wurde der Zivilbevölkerung 9 Tage Zeit gegeben, die Stadt zu verlassen, falls das polnische Militär die Stadt nicht freiwillig übergäbe. Der Angriff auf Rotterdam im Mai 1940 erfolgte, weil der niederländische Stadtkommandant die Kapitulationsaufforderung ablehnte. Das Bombardement von Coventry vom 14. November 1940 galt den im Stadtzentrum gelegenen Rolls-Royce Flugzeugmotorenwerken und zahlreichen kleineren Rüstungsbetrieben.


Terrorangriffe auf Solingen

Am 5. Juni 1940 fielen die ersten Bomben auf Solingen. Der erste Solinger Kriegstote, bedingt durch einen britischen Luftangriff, war am 12. Oktober in Merscheid zu beklagen. In den drei Jahren 1940-1942 kamen durch Luftangriffe drei Einwohner ums Leben, 27 wurden verletzt. Solingen war noch im Spätherbst 1944 fast unbeschädigt. Die Stadt war zwar zuvor durch kleinere Bomberformationen hin und wieder schon angegriffen worden, und im Dezember 1943 erfolgte ein erster Angriff von 60-80 Maschinen von Westen her, die aber durch Flak zersprengt wurden und am gezielten Bombenangriff gehindert werden konnten. Das Flak-Bataillon wurde nach der alliierten Invasion 1944 von Solingen abgezogen und zum Schütze des Ruhrgebietes und am Niederrhein eingesetzt, so dass Solingen vor seit dem Sommer 1944 praktisch von jeder Verteidigung entblößt war. Bis zum November gab es im Jahr 1944 nur neun kleinere Luftangriffe auf Solingen, 21 Menschen kamen dabei zu Tode.


Bei strahlend blauem Himmel und klarsichtigem Wetter griffen am
Samstagmittag, 4. November 1944, kombinierte Staffeln der US AF und der
RAF mit rund 580 Maschinen in einer Staffelung zwischen 2.500 und 3.000 m konzentriert Solingen an und warfen in 15 Minuten auf die Südstadt in einem Rechteck, beginnend in Hästen-Bökerhof, Bahnhof Solingen, Schwertstraße im Wechsel ab: Luftminen, Bomben, leichte Bomben, Brandbomben und
Phosphorkanister. Die Bomben wogen zwischen 12 und 16 kg, und jeder Bomber
konnte durchschnittlich 80-100 dieser kleinen Bomben für den Reihenabwurf
mit sich fuhren. Die meisten Bomben, die in Solingen fielen, wogen aber 112 -
224 kg und waren mit gehärteten Stahlspitzen verstärkt, um die Häuser bis zum
Keller zu durchschlagen und durch die Explosion dann die Häuser hochzuwerfen. In verstärktem Maße wurden auch schwere Bomben von 450 kg eingesetzt, die besonders dünnwandig waren, die weniger durch die Splitterwirkung als durch die Druckwellen wirkten. Schließlich wurden Minen eingesetzt, die nur zu l oder 2 Stück per Bomber befördert werden konnten und die bis zu 1.800 kg gingen. Ihre Wirkung war besonders verheerend. Sie rissen keine tiefen Krater wie die 450 kg-Bomben, sondern detonierten ziemlich flach, hatten aber starke Druckwellen mit Auswirkungen bis zu einem Kilometer, zur Folge, denen eine Sogwelle nachfolgte, so dass die Häuser hin- und hergerissen und dann zum Einsturz gebracht wurden. Die kleineren Brandbomben auf Magnesiumbasis wurden in Bündeln zu 100 abgeworfen und waren durch ihre Vielzahl gefährlich, während die größeren Phosphorkanister dadurch gefährlich waren, dass die Mischung aus Phosphor und Kautschuk sich verspritzte und mit Wasser nicht abgelöscht werden konnte, so dass nachhaltige Brände gesetzt wurden.


Der Bombenangriff am Samstag forderte besonders viele Todesopfer durch
unglückliche Zufälle. Zum ersten war die Warnung im Drahtfunk, dass starke
Verbände den Raum Remscheid-Solingen anfliegen, gerade erst durchgegeben
worden, als die ersten Bomben schon fielen. Zum zweiten hatte sich die
Bevölkerung nach den ungezählten Alarmen eine gewisse Lethargie angewöhnt
und reagierte nicht sofort auf die Warnung. Zum dritten kreuzten sich gegen
14.00 Uhr zwei Personenzüge im Hauptbahnhof Solingen. Der von Remscheid
kommende Zug stand noch im Bannhof, die Reisenden hatten den Zug weitgehend verlassen und befanden sich in der Überführung oder im Bahnhofsgelände, als die ersten Bomben schon auf dem Bahngelände und im Bahnhof einschlugen. Der von Ohligs kommende Zug konnte noch rechtzeitig im Tunnel unter der Katternberger Straße gestoppt werden und hatte nur wenige Verluste zu beklagen. Allein auf dem Bahnhofsgelände kamen über 300 Personen ums Leben, weil dicht hintereinander die Sprengbomben in das Bahngelände und die Firmen Henckels und Herder einschlugen. Zum vierten wurden durch schwere Bomben die Wasserleitungen von Glüder getroffen und zwar in Hasten und am Bökerhof. Mitten während des Angriffes wurden nämlich verschiedene Staffeln auf die Südstadt angesetzt und warfen ihre Bomben in die Bezirke Hasten, Bökerhof bis zur Bahnlinie, wodurch auch die Firma Eickhorn schwer betroffen wurde. Durch das Zerstören des
Rohrleitungsnetzes war Solingen sofort ohne Wasser und hilflos den wütenden
Bränden ausgesetzt.


Die Zerstörungen des Samstagsangriffes waren schon schwer. Splitterbomben
und schwere Minen hatten die Häuser auseinandergeblasen. Während sich die
Fachwerkhäuser gegenüber den normalen Bomben als sehr widerstandsfähig
erwiesen, weil das Holzfachwerk dem Luftdruck elastisch nachgab und nicht wie
Ziegelmauerwerk einstürzte, war es gegenüber den Phosphorkanistern und
Brandbomben wehrlos. In der Innenstadt wüteten starke Brände, die nur aus
Löschteichen bekämpft werden konnten oder durch Sonderleitungen von der
Wupper her. In beispiellosem Zusammenstehen versuchten die Solinger zu retten, was zu retten war, brachten ihre Habe in Sicherheit, bekämpften da, wo es noch
aussichtsreich schien, die Brände und organisierten erste Hilfe, Evakuierung und
Speisung. Einhellig sind hier die damaligen Organisationen der NSV, des
Technischen Hilfswerks und des Luftschutzes zu loben, die, durch viele Einsätze
in den Nachbarstädten schon geschult, in Solingen Hervorragendes leisteten.


Niemand konnte jedoch ahnen, dass am nächsten Tag, Sonntag 5. November 1944, die schon so schwer getroffene Stadt erneut das Ziel eines noch größeren Angriffs werden sollte. Die Luftschutzsirenen waren wegen der Zerstörung des Stromnetzes ausgefallen. In der Innenstadt wurde an den Bränden gelöscht und die Habe geborgen, als gegen Sonntagnachmittag um 13.00 Uhr bei gleich klarem Wetter diesmal noch stärkere Bomberverbände mit 650 Maschinen der USAF und RAF per Jagdschutz einen erneuten Angriff flogen, der insgesamt 18 Minuten dauerte und nunmehr ganz konzentriert auf die Innen(Alt)stadt angesetzt war, die dem Erdboden gleichgemacht wurde. Und wieder war die Hölle losgebrochen. Rundherum Brände und heiße Asche, Straßen gab es nicht mehr, nur noch ein rauchendes, brennendes Trümmerfeld. Einige Stunden später erstreckte sich ein Flächenbrand auf etwa 2,5 qkm der Solinger Altstadt. Viel schwieriger als am Vortag waren die Rettungs- und Bergungsarbeiten durchzuführen. Im Keller des Grashofes an der Kölner Straße war eine Station des Deutschen Roten Kreuzes untergebracht. Die etwa 20 Helferinnen waren beim Beginn des Angriffs auf ihrem Posten und kamen in den Flammen um, zusammen mit denjenigen, die in ihrem Keller Schutz gesucht hatten.


Insgesamt fielen in den beiden Angriffen 293 Luftminen, davon 11 Blindgänger, 3.500 Sprengbomben mit 301 Blindgängern, 10.000 Brandbomben, 300 Phosphorkanister und die Bilanz der Zerstörung ergab 50 total zerstörte Industrieanlagen, 100 schwer beschädigte, 1.500 total zerstörte Häuser, 2.000 schwer beschädigte Häuser. Dazu noch eine Unmenge weiterer Betriebe, Häuser, Krankenhäuser und Schulen, die mehr oder weniger in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ein Feuersturm begünstigte die Reihenbrände, so dass gegen Sonntagabend auch durch den Ausfall der Wasserversorgung ein Flächenbrand von 2,5 qkm tobte. Die Bombardierung zerstörte rund 2,5 qkm Innenstadt und verursachte insgesamt um die 2.100 Feuer, etwa 300 davon als Großfeuer eingestuft, die wiederum auch nicht bombardierte Gebäude zerstören. Am erschütterndsten ist aber die Bilanz der menschlichen Verluste. Bei diesen beiden schweren Angriffen auf Solingens Altstadt büßten 2.087 Menschen ihr Leben ein, 2.276 wurden verletzt. 20.000 Menschen wurden obdachlos. Tage nach den Angriffen lagen noch verkohlte Leichen, die zusammengeschrumpft waren, auf den Straßen. Und es qualmte und stank. Aus dem 'Palast'-Kino an der Hauptstraße wurden entstellte Tote herausgeholt. Am Abend des 5. November erklärte der britische Rundfunk, der auch von Solingern abgehört wurde: „Solingen, das Herz der deutschen Stahlwarenindustrie, ist eine zerstörte und tote Stadt." Dennoch haben die Solinger Betriebe sehr schnell wieder aufgebaut und zu produzieren begonnen, wenn auch zum Teil in verlagerten Betriebsstätten. 

 

Augenzeugenbericht: " Die zusammengestürzte alte Kirche, ihre weißen Mauerreste, die verstümmelte St.-Clemens-Kirche fangen Blicke auf, die nach den anderen Seiten weit bis zu den Rändern der Stadt, bis zur Krahenhöhe, zum Mangenberg, nach Remscheid und nach Höhscheid laufen und ringsherum nur Trümmer, rauchende, schwelende Trümmer, als grolle im Inneren der Erde ein Geist über solchen Wahnsinn. Warenhäuser stürzten ein. Gewirr von schweren Eisenträgern liegt kreuz und quer. Sprengtrichter neben Sprengtrichter lassen die Wucht des Angriffes ahnen. Alte bergische Häuser sind zum kleinen Aschenhaufen niedergebrannt und die Schienen der Straßenbahn ragen steil auf. Drähte hängen gleich unheilkündenden schwarzen Schlangen von den Masten und hier und da lässt eine Ruine ahnen, welches Häuserviertel hier stand, welche Straße hier entlang lief. Und neue Feindgeschwader donnern über der Stadt."  

Es folgten dann gegen Kriegsende noch verschiedene kleinere Angriffe gegen
Solingen, so auch der Sylvesterangriff am 31.12.1944 auf verschiedene Teile des
Stadtgebietes. Etwa 70 Menschen kamen dabei ums Leben, überwiegend Frauen und Kinder. Die katholische Kirche in Wald wurde fast völlig zerstört. Auch das Heimatmuseum im Ittertal wurde vernichtet. Am 16. Februar 1945 wurden durch Sprengbomben die Leichtmetallgießerei Rautenbach sowie zahlreiche Häuser am Mangenberg zerstört. 105 Personen wurden getötet.
AABCDBCD

Bilanz des Terrors gegen Solingen: 

1940: 7 Angriffe, 144 Bomben, ein Toter, acht Verletzte

1941: 10 Angriffe, 248 Bomben, ein Toter, sechst Verletzte

1942: 3 Angriffe, 306 Bomben, keine Toten, zwei Verletzte

1943: 13 Angriffe, 6.705 Bomben, 63 Tote, 155 Verletzte

1944: 21 Angriffe, 18.600 Bomben, mindestens 1.944 Tote, 2.276 Verletzte

1945: 44 Angriffe, 1.200 Bomben,194 Tote, 149 Verletzte

Bei Kriegsende waren insgesamt auf Solingen 98 Angriffe erfolgt. Mindestens 2.253 Menschen wurden durch die Terrorangriffe getötet, 2.596 wurden verletzt. Von den 1929 existierenden 17.629 Häusern waren bei Kriegsende rund ein Drittel, 5.312, zerstört. Der bergische Mensch zeigte in der Stunde der Not eine großartige Hilfsbereitschaft, deren sich alle dankbar erinnern, die durch den Bombenangriff getroffen worden sind.

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Freitag, 4. November 2011

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Künzelsauer Narreteien

Künzelsau - Bei der Sanierung der 'Brüder-Grimm-Schule' in Künzelsau kam Kunst aus dem Jahr 1937 zum Vorschein. Über 70 Jahre lang gingen Schüler und Lehrer unter einem steinernen Reichsadler in diese Schule. Im Siegerkranz steckte anfangs noch das Hakenkreuz, bevor es im Zuge der Entnazifizierung herausgemeißelt wurde. Die Parole über dem Eingang "Nichts für uns - alles für Deutschland" blieb erhalten.

Als jetzt 1,9 Millionen Euro investiert wurden, um das Haus behindertengerecht umzubauen, einen als Aula geeigneten Mehrzweckraum einzurichten sowie Fenster und Wände energetisch aufzurüsten, kam im Treppenhaus das Fresko zum Vorschein. Es war seit Jahrzehnten durch eine vorgebaute Holzkonstruktion verdeckt. "Buawe und Madlich kummt, lernt, was euch frummt", steht im lokalen Dialekt unter dem Gemälde. Das Bauwerk, direkt neben der Stadthalle, war als Volksschule errichtet worden. Seit Mitte der 1970er Jahre ist dort eine Sonderschule untergebracht, die heute als Förderschule den Namen der Brüder Grimm trägt. Derzeit werden 63 Kinder aus Künzelsau und Umgebung unterrichtet. 

 

Die 53-Jährige Schulleiterin Anita Neher erklärte, sie wolle das Bild auf alle Fälle nicht. Auch Bürgermeister Stefan Neumann ist gegen das Bild. Stadtrat Herbert Schneider sagte: "Das Bild gehört einfach zur Schule." Stadtrat Hubert Schirmer sagte: "Das ist doch ein schönes Bild." Stadtrat Erich Schwarz sagte: "Ich kann in dem Bild nichts Anstößiges erinnern". Stadtrat Gerhard Rudolph sagte: "So ein Bild zu verhängen, halte ich für töricht." Das Landesdenkmalsamt stufte Adler, Gemälde und Schriftzüge als schützenswert ein. Seit der Sanierung sind die Schriftzüge noch besser als vorher zu lesen.

 

In einer Klausurtagung von Räten und Bürgermeister wurde beschlossen, dass das Gemälde im Treppenhaus der Brüder-Grimm-Schule wieder verhängt wird. 

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Freitag, 4. November 2011

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Open letter to The German Ambassador and the International Association of Jewish Lawyers and Jurists

Wednesday, November 2, 2011 10:11 AM

Ambassador Peter Ammon
Embassy of the Federal Republic of Germany
2300 M Street NW
Washington, DC 20037


Dear Ambassador Ammon: 

We are writing to call attention to the worrisome activities of the International Association of Jewish Lawyers and Jurists (IAJLJ). It is holding a promotional event in Berlin entitled Holocaust Denial and Freedom of Speech in the Internet Era November 15-19 2011
.

The agenda of the IAJLJ is presented in a string of policy statements posted at
the tenor of which can be seen in the following quote:

"The Hamas so-called Charter is a cruder and more action-oriented version of Mein Kampf, calling explicitly for the destruction of the State of Israel and the murder of all Jews. The release of the Hamas prisoners by the Palestine Authority constitutes an invitation to these artisans of death to resume their terrorist bombing campaign in Israel's population centres, for the consequences of which the Palestinian leadership will be held directly responsible."

IAJLJ policies include a defense of Sharon's infamous 2000 "Strut through the Mosques," a demand for the release of convicted spy Pollack, a call for the revocation of United Nations General Assembly Resolution 3379
, a denunciation of the Durban World Conference Against Racism , and a demand that a human rights conference be canceled because it "will have prominently on its agenda allegations of violations of the human rights of the inhabitants of the Palestinian territories." No mention is made of thousands of deaths of Palestinians. In short, the IAJLJ does little more than promote the reactionary, racist, and repressive agenda of the extremist right-wing. The IAJLJ is noteworthy only for its brazen hypocrisy of masquerading as a human rights organization and its notorious stand against free speech. 

Unfortunately, this group solicits governmental officials of good will to participate in its pseudo-educational promotional events by touting itself as "a membership organization whose object is to advance human rights everywhere." In fact the International Association of Jewish Lawyers and Jurists now has the sinister distinction of being the most militant anti-free speech group in the world. 

We are a group of historians, scholars and concerned laymen who feel that the up-coming conference in Berlin will only serve as a propaganda tool for restricting free speech and open discussion.

The IAJLJ regularly defames Revisionists as "anti-Semites who claim the Holocaust is only Jewish propaganda." That is not what we at CODOH argue. Briefly, we believe that much of the history we are taught today has been influenced by Soviet, British and American wartime propaganda which exaggerated and exploited real tragedies for propaganda purposes. This concerns not just Jews but Slavs, Roma, Jehovah's Witnesses and, in some versions, Gays. There is considerable research that supports this point of view and it should be inconceivable that anyone be threatened with prison for stating in public that they doubt what they believe they have good reason to doubt.

The one-sided presentation of anti-Revisionist Conferences like this one have led to Draconian laws in a number of European nations against "Denial," laws that go against fundamental Western ideals of free speech and open discussion
. We respectfully request that the government of the Federal Republic of Germany reconsider its participation in the IAJL show.

Bradley Smith

Committee for Open Debate on the Holocaust (CODOH)
PO Box 439016
San Ysidro, California
Telephone: 209 682 5327
Email: bsmith@prodigy.net.mx

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Freitag, 4. November 2011

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Felix Mendelssohn Bartholdy

 

* 3. Februar 1809 in Hamburg

† 4. November 1847 in Leipzig

Deutscher Komponist, Pianist und Organist. 

 

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Das Gewitter

Urahne, Großmutter, Mutter und Kind 
In dumpfer Stube beisammen sind; 
Es spielet das Kind, die Mutter sich schmückt, 
Großmutter spinnet, Urahne gebückt 
Sitzt hinter dem Ofen im Pfühl - 
Wie wehen die Lüfte so schwül! 

Das Kind spricht: "Morgen ists Feiertag, 
Wie will ich spielen im grünen Hag, 
Wie will ich springen durch Tal und Höhn, 
Wie will ich pflücken viel Blumen schön; 
Dem Anger, dem bin ich hold!" - 
Hört ihrs, wie der Donner grollt? 

Die Mutter spricht: "Morgen ists Feiertag, 
Da halten wir alle fröhlich Gelag, 
Ich selber, ich rüste mein Feierkleid; 
Das Leben, es hat auch Lust nach Leid, 
Dann scheint die Sonne wie Gold!" - 
Hört ihrs, wie der Donner grollt? 

Großmutter spricht: "Morgen ists Feiertag, 
Großmutter hat keinen Feiertag, 
Sie kochet das Mahl, sie spinnet das Kleid, 
Das Leben ist Sorg und viel Arbeit; 
Wohl dem, der tat, was er sollt!" - 
Hört ihrs, wie der Donner grollt? 

Urahne spricht: "Morgen ists Feiertag, 
Am liebsten morgen ich sterben mag: 
Ich kann nicht singen und scherzen mehr, 
Ich kann nicht sorgen und schaffen schwer, 
Was tu ich noch auf der Welt?" - 
Seht ihr, wie der Blitz dort fällt? 

Sie hörens nicht, sie sehens nicht, 
Es flammet die Stube wie lauter Licht: 
Urahne, Großmutter, Mutter und Kind 
Vom Strahl miteinander getroffen sind, 
Vier Leben endet ein Schlag - 
Und morgen ists Feiertag. 
ABCD

Gustav Schwab 

ABCD

* 19. Juni 1792 in Stuttgart

† 4. November 1850 ebd. 
ABCD

Deutscher Pfarrer und Schriftsteller. 

 

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Zitate

Es ist ein großer Segen, daß in Deutschland die Lüge nie auf die Dauer ihr Glück macht.

Vorschlag
Laß sie schimpfen,
laß uns impfen.

Laß sie schmähen,
laß uns säen.

Laß sie lügen,
laß uns pflügen.

Laß sie klaffen,
laß uns schaffen.

Laß sie richten,
laß uns dichten.

Wer zu fallen bestimmt, mit Ehren zu fallen versäumt hat,
Fällt mit Schanden, ein Spott Feinden, und Freunden ein Graun.

Was spricht zu Heine's Bubenhohn
Uhland, der hohen Muse Sohn?
Er dacht' es längst und sagt es auch:
"Das ist ein jüdisch ekler Gauch*!"  
*Narr

Sammlung und Volkssagen habe ich mit Liebe gemacht; es freut mich, wenn sie wieder Liebe finden. Könnte ich mich doch in diesen bösen Zeiten, wo das Junge Deutschland den Frevel der Verwüstung aufpflanzen wollte und, auch verfolgt, noch einschwärzt, mich ganz ins Wunderland der Poesie aus der verfluchten und verruchten Tagesliteratur, wo der Judaismus, mit allen ekelhaften Lastern, Lüge, Prahlerei und Feigheit, Schmeichelei und Verleumdung herrscht, herausretten.

Du fragst, von welcher Dichtersort’ ich sei?
Ich bin, wie Viele, halt ein morscher Knochen,
Vom Alter in das Mittelreich gesprochen;
Die Gegenwart ist längst für mich vorbei,
Und die Vergangenheit nicht angebrochen!

Weitere Gedenktage

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Donnerstag, 3. November 2011

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Nachwuchsdullis in Aktion

Oldenburg - Nach der Kommunalwahl vom 11. September 2011 vertritt der 64-Jährige Ulrich Eigenfeld die NPD ab November im Rat der Stadt Oldenburg , als einer von 21 NPD-Mandatsträgern in den niedersächsischen Kommunalvertretungen. Eigenfeld ist seit 2008 Schatzmeister seiner Partei und gehört dem Parteipräsidium an. Er will eine Bürgerstunde einrichten.  

Zur NPD kam Eigenfeld früh. Mit 22 Jahren trat er 1969 in die Partei ein. In sieben Landtagen saß sie seinerzeit in der BDR: Mit sieben Prozent war sie 1967 in den niedersächsischen Landtag gezogen, in Bremen so gar mit 8,8 Prozent. Nach der Bundestagswahl 1969 begann dann der lange Abstieg. Mit 4,3 Prozent scheiterte die NPD knapp an der Fünf-Prozent-Hürde – und die Partei mit ihren rund 28.000 Mitgliedern konnte aufbrechende Grabenkriege nicht mehr abfangen. Eigenfeld blieb ihr aber treu. Die über Jahrzehnte anhaltenden Misserfolge bei Wahlen, die heftigen Auseinandersetzungen über den Kurs der Partei, der stetige Mitgliederverlust, führten bei dem 1947 in Varel Geborenen nicht zum Austritt. Seine politische Gesinnung hielt den ehemaligen Bundesbahnbeamten in der Partei. Dafür nahm er auch berufliche Nachteile in Kauf: Wegen seines politischen Einsatz für die Nationaldemokraten wurde er aus dem öffentlichen Dienst entfernt. Seitdem ist Eigenfeld bei der Partei beschäftigt und wird von ihr bezahlt.  

Die Annäherung der NPD unter Udo Voigt an die Kameradschaftsszene betrachtete Eigenfeld skeptisch. 2006 wurde er, damals NPD-Generalsekretär, wegen dieser ablehnenden Haltung nicht mehr zum Bundesparteivize gewählt. 2009 verlor er auch den Landesvorsitz in Niedersachen. 2008 übernahm er das Amt des Bundesschatzmeisters. Sein Vorgänger Erwin Kemna hatte rund 741.000 Euro aus der Bundesparteikasse in seine Privatkasse fließen lassen – wegen eigener geschäftlicher Probleme.  

Am Dienstag haben mehrere Dutzend Jungdullis gegen den Einzug Eigenfelds in den neuen Oldenburger Stadtrat protestiert. Auf einschlägigen Internetseiten und Flugblättern hatten sie ihn schon zuvor bedroht. Die Polizei hatte die Ratssitzung mit rund 100 Polizisten gesichert. 50 Ratsmitglieder und der Oberbürgermeister Gerd Schwandner kamen ab 17 Uhr in die Weser-Ems-Halle zur konstituierenden Sitzung des Rates. Nur 250 Besucher waren zugelassen. Mit neun politischen Gruppierungen bietet der Oldenburger Rat ein ungewohntes Bild. Allerdings haben sich die kleineren Dulli-Formationen bereits neu sortiert: CDU (10 Sitze) und FW-BFO (2) zur ersten Gruppe. Linke (3) und Piraten (1) zur zweiten Gruppe, FDP (1) und WFO (1) zur dritten Gruppe. Nur NPD-Vertreter Ulrich Eigenfeld bleibt solo. Die Mehrheitsdullis von SPD und Grünen hatten sich i m Vorfeld bereits auf einer Zusammenarbeit verständigt: 31 von 51 Stimmen (den OB mitgerechnet). Der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernd Bischoff sagte, einige seiner Fraktionskollegen hätten Angst vor den Krawallmachern. Anschließend rückten diese in Begleitung der Polizei wieder ab. Es kam zu Verkehrsbehinderungen im Innenstadtbereich.

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Donnerstag, 3. November 2011

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Schlacht bei Torgau


am 3. November 1760.

 
Der preußische König Friedrich der Große besiegt den österreichischen Generalfeldmarschall Leopold Graf Daun. Die Schlacht dauerte bis spät in die Nacht. Es war aber ein Pyrrhussieg. Die preußische Armee verlor 16.751 Mann (41 Prozent der Gesamtstärke), die geschlagenen Österreicher dagegen nur 15.200 Mann (31 Prozent der Gesamtstärke).

 

Weitere Infos:     

Karl Baedeker

 

* 3. November 1801 in Essen

† 24. Oktober 1859 in Koblenz

Deutscher Verleger und Autor von Reiseführern.

 

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Marika Rökk

 

* 3. November 1913 in Kairo

† 16. Mai 2004 in Baden bei Wien 

Deutsche Filmschauspielerin, Sängerin und Tänzerin.

 

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August Winnig 

ABCD

* 31. März 1878 in Blankenburg/Harz

† 3. November 1956 in Bad Nauheim
ABCD

Deutscher Gewerkschafter und Schriftsteller.

 

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Zitate

Gerdauen ist schöner!

Blut und Boden sind das Schicksal der Völker.

Der Sieg der nationalsozialistischen Bewegung ist mit der Kraft dieser Jugend unseres Volkstums errungen. Durch diesen Sieg hat der Arbeiter die große Führung ergriffen.

Unser Schicksal hat uns nur eine Wahl gelassen: entweder die Gemeinschaftsarbeit oder den Zusammenbruch. Den Zusammenbruch dürfen vor allem jene nicht wollen, denen die politische Neuordnung die Erfüllung jahrzehntelangen Strebens ist. Das Schicksal unserer Wirtschaftsordnung ist zugleich das Schicksal der Demokratie. Bricht unsere Wirtschaftsordnung zusammen, so ist damit auch die Demokratie zerstört. Je deutlicher jetzt die Demokratie das Gebot der Stunde erkennt und je beherzter sie bereit ist, es zu erfüllen, umso fester wird sie stehen und umso lebendiger wird sie sich auswirken in Gesetzgebung und Verwaltung. Aufhören muß auch die Propaganda gegen die Mitbürger jüdischer Abstammung, die in der Provinz und besonders in der Provinzialhauptstadt vielfach so üble Formen angenommen hat. Wohl kann man nicht verkennen, daß sich unter den zersetzend wirkenden Elementen, die unsere Not um so vieles vergrößerten, verhältnismäßig viele Personen jüdischer Abstammung befinden. Aber die nicht weniger erweisbare Tatsache, daß eine weit größere Anzahl jüdischer Mitbürger durch ihre wissenschaftliche und kommerzielle Arbeit dem Staate und der Provinz wertvolle Dienste geleistet hat und weiter leistet, verbietet es jedem gerecht denkenden Menschen, an dieser Propaganda teilzunehmen..
ABCD

Weitere Gedenktage

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Mittwoch, 2. November 2011

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Grenzkriminalität

Cottbus - Lausitzer Firmen bereitet die steigende Grenzkriminalität große Sorge. Viele Unternehmen schätzen die Lage als kritisch ein, vor allem die grenznahen Regionen Spree-Neiße und Görlitz leiden unter erhöhten Diebstahlquoten. Der wirtschaftliche Schaden in beiden Bundesländern beläuft sich insgesamt auf fast sechs Millionen Euro. Für kleine Unternehmen kann dies existenzgefährdend sein.   


Laut Kriminalstatistik der Polizei wurden im Kammerbezirk Cottbus in den ersten drei Quartalen des Jahres 2010 rund 36 000 Straftaten begangen, davon 14 500 Diebstähle. Schwerpunkte waren dabei Baustellen- und Kfz-Diebstähle. Vor allem im grenznahen Landkreis Spree-Neiße berichten viele Unternehmen von einer verschlechterten Situation. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch im sächsischen Kammerbezirk. Die Landkreise Görlitz und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge klagen über eine schlechte Sicherheitslage. Besonders problematisch sind auch hier die Diebstähle von Kfz- und Baufahrzeugen sowie der Klau von Buntmetallen

 

In Brandenburg sieht der neue Polizeidirektor Süd, Sven Bogacz , die Grenzkriminalität als Schwerpunkt seiner Arbeit. Das findet auch in den Strukturveränderungen Berücksichtigung: Forst , Spremberg und Guben behalten Polizeireviere. Guben erhält einen zusätzlichen Streifenwagen, der rund um die Uhr im Einsatz ist. Auch in Spremberg wird eine Autostreife immer im Dienst sein. In Sachsen verschwinden entlang der Außengrenzen jedes Jahr knapp tausend Autos. 

 

Die 8000-Seelen-Gemeinde Ebersbach   im Landkreis Görlitz an der böhmischen Grenze wird täglich von Einbrechern heimgesucht. De Polizei registrierte dort bis zu 800 Diebstähle und Einbrüche im Jahr. Statistisch trifft es hier jeden zehnten Einwohner. Der 80-jährige pensionierte Chirurg Christian Kretschmar hat dort die 'Bürgerinitiative Grenzsicherheit' gegründet. Er sammelt die Berichte über Baumaschinen-, Buntmetall- und Traktorendiebstähle und berichtet: „Wir hatten nach der Wende einen kleinen Polizeiposten und fühlten uns sicher – dann kam Schengen, seitdem wurden viele Beamte an den Grenzen abgezogen. Die Menschen in Ebersbach sind verunsichert, ihre Gesichter haben sich verändert. Kaum einer traut sich im Dunkeln auf die Straße“. 

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In der böhmischen Nachbarstadt Rumburg siedelten sich nach dem Krieg viele Sinti und Roma an. In Ebersbach wirbt ein Uhrenladen: „Jetzt billig einkaufen, statt einbrechen. 20 Prozent auf Ausstellungsstücke“. Die Mitarbeiterinnen des örtlichen Tourismusbüros hadern mit dem schlechten Image der Stadt. Sie wollen ihre Heimat als Urlaubsidyll bewerben – drei Spreequellen, Radtouristik, Bergwandern – und müssen am Telefon besorgte Touristen beschwichtigen, die nach der Zeitungslektüre um ihr Auto fürchten. Zur Wende lebten knapp 13.000 Menschen in Ebersbach. Jetzt sind noch 8.000 übrig, vor allem ältere. Trotzdem bleibt es in Sachsen beim geplanten Abbau von 2.441 Polizeistellen. 

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Mittwoch, 2. November 2011

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Karl Ditters von Dittersdorf  

 

* 2. November 1739 in Laimgrube bei Wien,

† 24. Oktober 1799 in Neuhof, Böhmen

Komponist und Violinvirtuose sowie Forstmeister. 
 

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Joseph Wenzel Graf Radetzky von Radetz ABCD

* 2. November 1766 in Schloss Trebnitz in Böhmen 

† 5. Januar 1858 in Mailand  

Deutsch-Österreichischer Feldmarschall. 

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Jenny Lind 

 

* 6. Oktober 1820 in Stockholm

† 2. November 1887 in Malvern , Worcestershire

Schwedische Opernsängerin.


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Dienstag, 1. November 2011

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Dienstag, 1. November 2011

Allerheiligenfluten
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1. November 1304
1. November 1436
1. November 1532
1. November 1570


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Erdbeben von Lissabon 

 

1. November 1755 

Das Erdbeben von Lissabon am 1. November 1755 führte in Verbindung mit einem Großbrand und einem Tsunami zur nahezu vollständigen Zerstörung der portugiesischen Hauptstadt Lissabon. Das Erdbeben, dessen Epizentrum im Atlantik etwa 200 km südwestlich des Cabo de São Vicente vermutet wird, erreichte auf der Richterskala eine geschätzte Magnitude (Stärke) von etwa 8,5 bis 9. Mit 30.000 bis 100.000 Todesopfern gehört es zu den verheerendsten Naturkatastrophen der europäischen Geschichte.
 

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Graf Friedrich von Wrangel 

 

* 13. April 1784 in Stettin

† 1. November 1877 in Berlin

Preußischer Generalfeldmarschall.


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Aus der Geschichte: Als der damalige General von Wrangel 1848 den Einmarsch nach Berlin befahl, waren seine Gedanken bei seiner in Berlin zurückgebliebenen Frau. Er fragte die ihn begleitenden Offiziere beim Passieren der Stadtgrenze: 'Ob se ihr jetze woll uffjehangen haben?' 
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Alfred Wegener 

 

* 1. November 1880 in Berlin

† November 1930 in Grönland

Deutscher Meteorologe, Polar- und Geowissenschaftler. Urheber der Theorie der Kontinentalverschiebung. 

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Eugen Jochum 

 

* 1. November 1902 in Babenhausen im Unterallgäu

† 26. März 1987 in München

Deutscher Dirigent. 
 

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Theodor Mommsen 

 

* 30. November 1817 in Garding , Schleswig-Holstein 

† 1. November 1903 in Charlottenburg

Deutscher Historiker. 
 

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Zitate 

Gefahr ist wie Einsamkeit. Beide verengen kleine Seelen, während sie große weiten; beide erdrücken gemeine Geister, während sie edle stählen und erheben.

Die Einsicht in das Mögliche und Unmögliche ist es, die den Helden vom Abenteurer scheidet.

Das Verhängnis ist mächtiger als das Genie. Aber dennoch ist es ein Privilegium der höchsten Naturen, schöpferisch zu irren. Die genialen Versuche großer Männer, das Ideal zu realisieren, wenn sie auch ihr Ziel nicht erreichen, bilden den besten Schatz der Nationen.

Wenn eine Regierung nicht regieren kann, hört sie auf, legitim zu sein und es hat, wer die Macht, auch das Recht, sie zu stürzen.
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Weitere Gedenktage

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